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Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition)

Titel: Ecstasy: Drei Romanzen mit chemischen Zusätzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Irvine Welsh
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Krawall beim Fußball! Ich verlass mich drauf, dass ihr Jungs die Typen fertigmacht. Is derKillerinstinkt! Interfickicityfirma! … Scheiseee! Die Billy-Boys … wir hätten euch noch was beibringen könn … das warn noch echt harte Kerle … die Bricktin Billy Boys, und ich red von den originalen Bricktin Billy Boys! Denkt immer dran, Jungs: sofort drauf und keine Gefangenen machen. Leistung abrufen, wenn’s drauf ankommt!
    – So sind die Regeln, MrT., meint Bal.
    Der alte Arsch steht auf und schlurft rüber zu dem anderen traurigen alten Pisser an der Theke.
    – Leistung abrufen!, brüllt er noch mal zu uns rüber.
    Jetzt bin ich total fickrig. Da gibt’s nur einen Ort, wo man hingehen kann, wenn man so drauf ist. Ich wende mich an Bal.– Ich hätt Lust auf nen kleinen Trip über den Fluss. Mit dem Bus zur London Bridge und ein netter Spaziergang zur Tooley Street, die Jamaica Road lang und dann mit der U-Bahn von Rotherhithe zurück nach Haus. Nur wir sechs.
    Bal grinst,– Ich bin dabei. Machen wir die Schweine nass.
    Riggsie zuckt die Schultern, Shorthand und die anderen auch. Sie kommen mit, richtig Bock haben sie aber nicht.
    Ich aber. Ich trink mein Glas aus, indem ich meine Kehle entspanne und es in einem Schluck runterkippe, und dann spüre ich die Kohlensäureblase, die meinen Magen aufbläht. Wird Zeit zum Aufbruch.

Toronto, 1967
    Bob betrachtete den Kleinen in den Armen seiner Frau. Einen Sekundenbruchteil lang dachte er an ein anderes Land, eine andere Frau und ein anderes Kind … nein, halt. Er rief sich selbst zur Ordnung, während er das warme, rosige Bäckchen des Babys streichelte. Das war eine andere Zeit, ein anderer Ort gewesen. Das war Bob Worthington aus Wolverhampton. Dieser Bob Worthington hier hatte sich ein neues Leben in Toronto aufgebaut.
    Er blieb einige Stunden im Krankenhaus und machte sich dann erschöpft, aber auch euphorisiert, nachdem er die ganze Nacht lang wachgesessen hatte, auf die lange Fahrt nach Hause in die Suburbs. In seiner Straße sahen die Häuser alle ganz verschieden aus, nicht wie in den lieblos hochgezogenen Slums aus rotem Backstein, aus denen er stammte, und doch herrschte in seinem Viertel eine seltsame Atmosphäre der Uniformität. Er stellte den Wagen auf der schmalen Einfahrt vor der Garage ab.
    Bob sah zu dem Basketballkorb hoch, der korrekte zehn Fuß über der Garagentür angebracht war, und stellte sich vor, wie sein Sohn heranwuchs– sah ihn schon als jungen Mann, der wie ein Lachs hochschnellt, um den Ball zu versenken. Dieses Kind würde alle Chancen haben, die ihm die Umstände verwehrt hatten. Dafür würde er sorgen. Morgen würde er sich wieder an die Arbeit machen; das musste man, wenn man sein eigener Chef war. Jetzt aber war er erledigt. Als er zu Bett ging, betete Bob um einen tiefen Schlaf mit Träumen, die von den wundervollenEreignissen dieses Tages erfüllt waren. Er hoffte, die Dämonen würden fernbleiben. Das hoffte er mehr als alles andere.

Eine ganz süße Braut
    Jetzt sitzen wir hier blöd auf dem Parkplatz rum, hinten im Bus. Keine Sau will unseren beschissenen Stoff haben; alles nur verdammte Zeitverschwendung. Tja, ich schätze, wenn sich hier nich bald was tut, nehm ich schön mein Ecstasy und stürz mich ins rauschende Fest. Bal hockt mit ein paar Typen in der anderen Karre und hat keinen Bock, reinzugehen. Na, soll er machen, was er will, ich sitz mir hier jedenfalls nicht den Arsch platt; massenhaft Wahnsinnsbräute da drin.
    – War ne geile Klatscherei letzte Woche, in dem Pub, mein ich, sagt Shorthand.
    – Ja, nachdem ich dich unter dem Typ rausgezogen hab, erwiderte ich. Hätt ich das nicht, wär der Mann erledigt gewesen.– Sonst aber Sense, wa.
    – Ja, ich hab erst schon gedacht, ich bin im Arsch. Aber als ich erst mal die Gläser gekrallt hatte, boah … Ich hab die ganzen Fotzen plattgemacht: links, rechts und gradeaus.
    – Das fette Schwein hinter der Theke, wirft Johnny ein,– der war nicht von schlechten Eltern.
    Ich,– Ja, war er, bis ich ihn mit dem stählernen Barhocker erwischt hab. Das war genial. Ich seh’s direkt noch: echt einmalig, wie dem Sack voll die Augenbraue aufgeplatzt ist.
    Ich seh, wie Shorthand in der Plastiktüte nach Bier wühlt.– Oi, Shorthand! Gib mir ne Dose, du Fotze, ruf ich zu ihm rüber. Er reicht mir ein Lager. McEwan’s.
    – Elende Schottenpisse, meint er, dann,– tschuldige, Alter, hab ganz vergessen.
    – Schon gut, was soll’s.
    – Ich mein, ist ja auch nicht

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