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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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…«
    »Voller was?«
    »Erst hab ich gedacht, das sind Zeitungen, weißt schon, wie bei dem Spinner, der immer mit dem DART fährt und zwei Tüten mit allen Tageszeitungen dabeihat. Aber eigentlich waren’s eher Fotos und alte Briefumschläge, die großen, und so Pappordner, wo man früher Fotos reingetan hat.«
    »Sehr gut. Sonst noch was?«
    »Er war nervös. Aufgedreht und fahrig, und er hat den Großkotz raushängen lassen. Bevor er ging, hat er zu mir gesagt: ›Sag Linda, ich hab noch mit Lady Linda zu tun.‹ Ich so: Na klar, sag ich ihr bestimmt.«
    »Mit Lady Linda zu tun‹? Bist du sicher, dass er das so gesagt hat?«
    »Klar. Nein, stimmt, eigentlich hat er gesagt, er hat auf Lady Linda zu tun.«
    »Und hast du’s ihr gesagt?«
    »Bin ich bescheuert? Was hätt ich denn da sagen sollen? Übrigens, dein Mann hat jetzt keine Zeit, aber keine Sorge, der nimmt dich nachher noch ran?«
    Tommy verzog den Mund, und mir fiel wieder ein, dass er bei allem Chaos und aller Unbeherrschtheit immer ziemlich prüde gewesen war, ein echter Hippie-Spießer.
    »Sein Boot heißt ›Lady Linda‹.«
    Tommy riss die blutunterlaufenen Augen auf.
    »Scheiße«, sagte er. »Dann ist er da hingegangen.«
    »Er hat MacLiam getroffen und ihn mit aufs Boot genommen. Wahrscheinlich hat ihm unser Kumpel Hyland dabei geholfen. Kleine Bootstour mit dem lieben Councillor, damit er locker wird und sich dann hoffentlich zugänglicher zeigt. Und wer hat dort auf sie gewartet? Podge und seine Spießgesellen?«
    »Haben sie MacLiam da umgebracht?«
    »Zumindest haben sie ihm so viel H verpasst, wie es geht. Vielleicht hat er auch versehentlich eine Überdosis erwischt, und sie haben nur nichts dagegen unternommen. Dann haben sie die Leiche über Bord geworfen. Aber das sind alles Vermutungen. Um sicher zu sein, brauchen wir Zeugen.«
    Eine Zeit lang ließen wir uns schweigend von dem unwahrscheinlichen Gedanken verhöhnen, Zeugen zu finden, die bereit waren, wegen Mordes gegen Podge Halligan auszusagen. Ich spielte kurz mit dem Gedanken, Colm Hyland zu einer Aussage zu bewegen, aber dann fiel mir wieder ein, wie hart sein Schädel war, und ich verwarf die Idee.
    »Podge hat mir die Knarre überhaupt nicht gegeben«, sagte Tommy. Das Haar fiel ihm in die Augen, und seine Miene war so verlegen, wie das für ihn möglich war.
    »Wie war das gerade?«, fragte ich.
    »Die Glock. Er hat sie mir nicht gegeben. Ich hab sie bei ihm mitgehen lassen. Das Magazin auch. Ich hab gewusst, dass da was nicht stimmt. Weißt du, ich war bei der Party. Die waren immer noch total aufgedreht, haben ständig Andeutungen gemacht und dann: Psst!, rumgeflüstert und rumgekichert wie ’n Haufen Teenies, die über Jungs reden. Ich war eh sauer, weil ich nur der Laufbursche sein sollte, klasse, Tommy, behalt den Rest, du verkrüppelter Arsch. Hinkebein haben die zu mir gesagt. So was von geistreich. Und ich hab gewusst, dass du wieder hier bist, wegen deiner Mutter und allem. Podge hat gesagt, ich soll den Stoff einfach oben im Schlafzimmer lassen. Ich musste pissen und war in Podges Badezimmer nebendran. Total schwarz, das Bad, schwarzes Klo, schwarzes Waschbecken, goldene Wasserhähne, Scheiße, was für ’ne Schwuchtel! Jedenfalls lag da die Knarre auf dem Spülkasten. Im Magazin haben zwei Schüsse gefehlt. Da hab ich mir gedacht, ich nehm sie mit und geb sie dir, dann sehen wir schon, was du rausfindest und wer hier wen auslacht.«
    »Und das nur, weil sie dir blöde Spitznamen gegeben haben?«
    Tommys Augen funkelten vor Wut.
    »Hätt ich gewusst, was Podge sonst noch macht, wär ich gleich runtergegangen und hätt sie ihm in seinen fetten Arsch geschoben«, sagte er.
    Er atmete schwer, es schüttelte ihn am ganzen Körper.
    »Aber das hast du da noch nicht gewusst, oder?«
    Tommy wartete, bis das Zittern nachließ. Es dauerte einige Zeit.
    »Podge und George hatten viel Streit, weil George legal Geschäfte machen und deshalb Podge auszahlen will. Wenn George wüsste, was Podge vorhat, würden sie sich noch viel mehr streiten.«
    »Und das wäre?«
    »Der will sich mit Larry Knight aus Charnwood zusammentun und an der ganzen Südküste H dealen, bis runter nach Wicklow und Wexford. Zumindest ist das der Plan. Erst sollte ich ihm den Stoff aus Birmingham holen, ’ne Verbindung aufbauen, ’nen regelmäßigen Handel. Aber ich hab nein gesagt. Er war fuchsteufelswild, hat mir alles Mögliche angedroht, ich soll an meine Tochter denken, die Nummer. Ich hab ihm

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