Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
Vom Netzwerk:
Haus.«
    »Ist das dein Ernst, Ed? Nicht mal Geraghty und O’Sullivan würden riskieren, John Dawson zu verhören, wenn sie nicht ganz sicher sind, dass sie etwas in der Hand haben.«
    »Ihr sollt niemanden verhören, ihr sollt nur draußen warten.«
    Ich gab Dave die Beschreibung des BMW und das Kennzeichen durch. Bevor ich auflegte, erzählte er mir noch, dass der Stadtrat von Seafield mit einer Mehrheit von drei Stimmen die Freigabe des Golfclub-Geländes in Castlehill zur intensiven Bebauung beschlossen habe. Ein richtig erfolgreicher Abend für die Gebrüder Halligan.
    Dessie schien die Nacht tatsächlich hier verbringen zu wollen. Eine weitere Ratte machte Anstalten, mir näher zu treten, und ich verließ meinen Posten hinter dem Container. Ich streckte mich, vertrat mir die Beine und lief dann bis zu dem kleinen Weg, um zu pinkeln. Anschließend ging ich in die Richtung von Gemma Courtneys Haus. Als ich gerade am Rand des kleinen Platzes war, gingen die Dachscheinwerfer an, und ich hörte, wie das Tor zuschlug. Ich machte kehrt, zog mich hinter den Matschstreifen zurück, wo der Nebel mir Deckung gab, und sah eine Gestalt im blauweißen Trainingsanzug in den Weg einbiegen. Ich folgte dem Mann in der Hoffnung, dass es auch wirklich Delaney war. Der Weg führte auf einen kleinen Platz, von dem es rechts zum Charnwood Square weiterging. Dank des Nebels konnte ich dicht an ihm dranbleiben. Wir ließen die Wohnsiedlung hinter uns, bogen am Park nach rechts ab und gingen über eine Querstraße. Vor uns tauchte ein Hinweisschild auf das Fogarty’s auf. Ich fing an zu laufen, und als ich näher kam, sah ich den Gips am rechten Arm meines Opfers. Er fuhr herum, als ich ihn gerade eingeholt hatte, nur wenige Meter vor dem Pub. Ich drückte ihn an die Hauswand, presste ihm den linken Arm an den Hals und hielt ihn mit der rechten Hand am linken Handgelenk fest.
    »Hallo, Dessie«, sagte ich.
    »Is nich wahr«, stieß er kopfschüttelnd hervor.
    »Und ob«, sagte ich. »Podge hat’s hinter sich. Die Bullen warten schon auf ihn, und er wird für sehr lange Zeit in den Knast wandern. Und ich kann dafür sorgen, dass du ihn begleitest, es sei denn, du willst mir lieber helfen.«
    »Na, klar doch. Erzähl mir keine Märchen«, gab Delaney zurück.
    »Wenn ich genug von dir kriege, kannst du gehen. Fangen wir mal damit an: Wohin bringt Podge das Heroin, zu John Dawson oder ins alte Fährhaus?«
    Dessie Delaney schüttelte den Kopf.
    »Vergiss es. Wenn Podge mich nicht fertig macht, dann Larry Knight. Ich weiß eh nichts.«
    »Gegen Larry Knight haben die Bullen nur in der Hand, was Podge ihnen sagt. Das ist Hörensagen und als Beweis unzulässig. Und wenn ich nicht will, muss ich dich gar nicht ins Spiel bringen.«
    »Und dann erfährt Podge nie, dass ich gepfiffen hab? Glaubst du ja wohl selber nicht.«
    »Du redest gar nicht, nur ich. Du schränkst nur die Möglichkeiten ein.«
    »Ich glaub dir nicht. Ist doch nur Gerede, sonst gar nichts.«
    Dessie Delaney hatte geweitete Pupillen und knirschte mit den Zähnen. Er hatte irgendein Aufputschmittel intus und spürte keinen Schmerz. Ich musste ihn wieder mit seinen Ängsten in Kontakt bringen. Also drückte ich ihm mit aller Kraft den Adamsapfel zusammen, dann ließ ich los und hob die Hände. Er krümmte sich, hielt sich die Kehle und gab würgende Laute von sich. Ich wartete, bis der Schmerz nachließ.
    »Es sieht natürlich anders aus, wenn Podge erfährt, dass du geredet hast«, sagte ich.
    »Wie soll er das erfahren, wenn ich nicht rede?«, brüllte Delaney. Seine Stimme klang schrill, und in seinen Augen waren ein paar neue Äderchen geplatzt.
    »Wir erzählen ihm einfach, dass du geredet hast. Über seinen neuen Busenfreund Larry Knight zum Beispiel … Alle Welt weiß doch, wie lange du Larry schon kennst. Und jedes Mal, wenn einer von Podges Dealern in Seafield aufgegriffen wird oder auch in Wicklow, sogar in Wexford, schreiben die Bullen das dir zu, Dessie. Tropf, tropf, tropf, immer mehr Gift in Podges Ohr. Wie hoch ist die Chance, dass du eines Morgens eine Kugel in den Kopf kriegst, wenn du gerade deine Kinder zur Schule gebracht hast? Oder du machst die Haustür auf, und das Letzte, was du siehst, ist eine Kapuzenmütze und eine abgesägte Schrotflinte. Wie hoch ist die Chance? Verdammt hoch, Dessie, verdammt hoch.«
    Delaney stand der Schweiß auf der Stirn, ihm lief die Nase, Speichelfäden hingen ihm von den zitternden Lippen. Er schaute zu Boden und sagte

Weitere Kostenlose Bücher