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Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut

Titel: Ed Loy - 01 - Blut von meinem Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Declan Hughes
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er versicherte mir, es sei ungeheuer selten.
    Jetzt steht alles in den Akten, falls ich jemals Lust bekommen sollte, den Mord an meinem Vater Stich für Stich nachzuvollziehen.
    * **
    Ich verbrachte viel Zeit damit, mich mit Polizisten zu unter halten. Den Rest der Zeit verbrachte ich auf Beerdigungen. Eine davon war die Beisetzung von Jack Dagg. Anschließend besuchte ich die Familie. Caroline Dagg lächelte mich so gezwungen an, als befürchtete sie, ich könnte das Silber klauen. Rory Dagg trank Mineralwasser. Er erzählte mir, dass das Management von Dawson Construction irgendeine Übernahme vorbereite und dass die Umstrukturierung für ihn sehr vorteilhaft ausfallen werde. Außerdem tat es ihm Leid, dass er mir erst so spät gesagt hatte, was er wusste. Ich sagte ihm, dass das ohnehin nichts geändert hätte, und er sagte, wenn er mir einmal einen Gefallen tun könne, jederzeit. Ich fragte ihn, was er von sofort hielte.
    Wir fuhren nach Quarry Fields. Die Spurensicherung hatte sich verzogen. Dummerweise hatten sie die Garagenwerkstatt dagelassen. Wir blieben in der Einfahrt stehen, und ich deutete auf die Garage.
    »Ich will, dass die verschwindet«, sagte ich.
    Rory musterte die Garage – ein flaches Betondach, das auf der einen Seite am Haus, auf der anderen Seite an der Mauer zur Straße befestigt war –, drehte sich dann wieder zu mir um und nickte.
    »Kein Problem. Der Boden auch?«
    »Vor allem der Boden«, sagte ich, und er wurde rot. »Ich will da Erde haben.«
    »Wenn wir den Beton entfernt haben und das Fundament, das vermutlich darunter ist, können wir das, was an Boden noch da ist, umgraben lassen. Er ist sicher sehr sandig, darum sollten wir Mutterboden aufschütten. Das funktioniert ganz gut, wenn Sie da Rasen haben möchten oder Blumen, was auch immer.«
    »Was wird mich das kosten?«, fragte ich.
    »Gar nichts«, sagte er. »Ich hätte Ihnen gleich sagen sollen, was ich weiß. So fühle ich mich nicht ganz so schuldig.«
    »Nicht ganz so schuldig«, sagte ich. »Klingt gut. Glauben Sie, Sie kriegen das hin?«
    »Irgendwo muss man ja anfangen«, erwiderte er, stieg in seinen altersschwachen schwarzen Volvo Kombi und fuhr davon.
    Ich stand vor der Garage und versuchte mir vorzustellen, wie es aussehen würde, wenn da nur noch Erde war. Was sollte ich darauf pflanzen? Was immer ich wollte. Ich wusste nicht, wie man überhaupt etwas pflanzte. Das würde ich erst lernen müssen.
     
    * **
    Am Strand von Bayview war es George Halligan geradezu peinlich gewesen, über seine mutmaßliche Blutsverwandtschaft mit Barbara Dawson zu reden. Er erzählte mir, wie ihn sein Vater allein ins Krankenhaus zitiert hatte, als er im Sterben lag, und ihm das Versprechen abgenommen hatte, Barbara Dawson zu helfen, falls sie jemals etwas brauchte, und keine Fragen zu stellen. So war es vor Jahren zu der Glock 17 gekommen. George hatte nie versucht, die Verwandtschaft für sich zu nutzen, bis Peter mit der Golfclub-Sache zu ihm gekommen war. Er wusste nicht genau, ob sie wirklich die Halbschwester seines Vaters war. Das mochte sein, wie es wollte, er hatte keine Meinung dazu. Familien waren für ihn ohnehin das Letzte.
    Barbara hatte ihn gebeten, ein halbes Dutzend Ordner aus Peters Arbeitszimmer zu leeren und alle aktuellen Dateien von seinem Computer zu löschen. In einem der Nebengebäude auf dem Grundstück der Dawsons befand sich ein Kühlraum, dort hatten sie Peters Leiche versteckt. Podge war auf die Idee gekommen, ihn zurück auf das Boot zu verfrachten. George hatte ihm einfach nur gesagt, er solle die Pistole zurückholen und, wiederum auf Barbaras Bitte hin, sämtliche Fotos im Hause Loy vernichten. Podge hatte daraufhin den ungeschickten Versuch unternommen, mir den Mord anzuhängen. Sie hätten die Leiche lieber gleich irgendwo im Wald vergraben sollen. Es gab immer Ärger, wenn Podge sich einbildete, Grips zu haben.
    George hatte Colm Hyland angewiesen, das Bestechungsgeld an Councillor MacLiams Leiche zu befestigen. Das sollte die Aufmerksamkeit von den Stadträten ablenken, die sich tatsächlich hatten schmieren lassen. Man musste die Schuld gut verteilen: Wenn alle mit drinhingen, glich sich das wieder aus, dann war es, als wäre kein Mensch beteiligt. Meinte George.
     
    * **
    Die Polizei fand unzählige Fingerabdrücke von Barbara Dawson an Lindas Audi. Das Handy, mit dem sie mir die SMS geschickt hatte, lag in einer Schublade in ihrem Zimmer. Es zeigte auch an, dass sie am Morgen des fraglichen

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