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Edelmann und Satansfreund

Edelmann und Satansfreund

Titel: Edelmann und Satansfreund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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das ja nicht gerade. Aber ich trage es mit Fassung.«
    »Was willst du, Hilde? Früher waren die Leute auch nicht besser als heute. Überhaupt gibt es nichts Neues. Es ist alles schon einmal dagewesen. Es kommt nur auf die Variante an.«
    »Da stimme ich dir sogar zu. Ich bin trotzdem etwas enttäuscht. Da hat sich der Name von Zavelsreuth so lange gehalten, und nun muß ich erfahren, woher er wirklich stammt. Aber das macht mir gar nichts. Gestern war gestern, und heute ist heute. Das Leben kann schön sein, John.«
    »Stimmt.«
    »Auch wenn es sich in der folgenden Nacht ändern wird.« Sie lächelte mich bei ihren Worten an und wartete auf meine Reaktion.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich spüre es. Er wird kommen, John. Dieser Super-Urahn hat sich auf mich eingeschossen, da kannst du sagen, was du willst.« Sie schaute die Straße hoch und deutete nach links, wo in einem alten Haus ein kleines Geschäft untergebracht war, in dem Kunstgewerbeartikel zu kaufen waren. Das Geschäft war geschlossen. In der Scheibe des Schaufensters spiegelte sich das Sonnenlicht, als wollte es den Spaziergängern einen Gruß schicken.
    »Hast du Angst, Hilde?«
    Sie zögerte mit der Antwort. Ihre Hand rutschte aus meiner Armbeuge und umfaßte meine Finger. »Ich weiß nicht, ob ich Angst haben soll. Oder ob das Gefühl, das in mir lauert, Angst ist. Möglich, John, muß aber nicht sein. Jedenfalls bin ich froh, daß du hier bist.«
    Ich grüßte, weil wir auch gegrüßt wurden. Zwei ältere Frauen waren uns entgegen gekommen. »Was hättest du denn gemacht, wenn ich nicht gekommen wäre?«
    »Ganz einfach. Ich wäre abgereist. Nein«, verbesserte sie sich. »Ich wäre geflüchtet. Denn diese Abreise wäre einer Flucht gleichgekommen. Das weiß ich genau.«
    »So wie ich die Dinge jetzt sehe, wäre es auch das beste gewesen, was du hättest tun können.«
    »Dann hältst du ihn auch für gefährlich?«
    »Sogar für tödlich, wenn ich ehrlich sein soll.«
    Hildegard von Zavelsreuth schauderte zusammen. »Ja«, flüsterte sie.
    »Er wird mich töten wollen. Er wird seine verfluchte Schädelpyramide mit meinem Kopf schmücken. Der muß ja früher gehaust haben wie ein Vandale. Der hat sich ja furchtbar gerächt.« Sie suchte nach Worten.
    »Wie ist das möglich? Welche Kraft hat ihn angetrieben? Hast du dafür eine Erklärung, John?«
    »Ich kann nur raten und dabei auf meine Erfahrungen vertrauen.«
    »Wie sehen die aus?«
    »Dieser Rudolf von Zavelsreuth, der auf die Burg geholt wurde, um Gold herzustellen, muß schon etwas Besonderes gewesen sein, sonst hätte er sich damit nicht brüsten können. Aber es ist noch keinem dieser Alchimisten gelungen, so weit ich das weiß. Niemand hat es geschafft, aus Erde Gold zu machen. Es war immer ein Traum der Menschen. Die Faszination des Metalls muß damals noch größer gewesen sein als heute.«
    »Kann es nicht sein, daß er es doch geschafft hat?«
    »Nein, sonst hätte man ihn nicht eingemauert.«
    »Ich weiß nicht. Es kann auch die Strafe dafür gewesen sein, daß er eine Frau geschwängert hat, um Nachkommen zu zeugen. Wobei eine davon neben dir hergeht.«
    »Das ist natürlich möglich«, gab ich zu. »Ich denke jedoch eher an das Gold. Und er muß einen gewaltigen Helfer gehabt haben, der ihn unterstützte.«
    »Wer ist das?«
    »Der Teufel!« Ich hatte den Namen dieses Dämons ausgesprochen und war schon darauf vorbereitet, eine nicht eben normale Reaktion zu erleben. In der Tat blieb Hilde stehen. Sie starrte mich an wie einen Fremden.
    »Teufel, John?«
    Ich nickte sehr ernst. »Ja, der Teufel, oder ein anderer Dämon. Da ist einiges möglich.«
    »Du kennst dich aus, wie?« hauchte sie.
    »Leider.«
    Sie wußte nicht, wie sie reagieren sollte. Zwar versuchte sie ein Lächeln, aber es wirkte sehr unnatürlich und verkrampft.
    »Ist es dir recht, wenn ich dich darum bitte, dieses Thema einfach zu lassen? Ich möchte darüber nicht reden. Es macht mir angst.«
    »Das kann ich verstehen, Hilde.«
    Wir hatten uns unterhalten und dabei kaum bemerkt, daß wir bereits die Kreuzung und damit auch die Krone erreicht hatten. Frau Brandenburg stand in der offenen Tür und winkte uns zu. »Ist das nicht ein wunderschöner Samstag?«
    »Kann man wohl sagen«, erwiderte ich.
    »Dann werden sich unsere Gäste heute freuen.«
    »Warum das? Ist etwas Besonderes?«
    »Ja, ein Verein trifft sich im Rittersaal. Es ist so etwas wie ein Heimatverein, zumindest nach außen hin. Man muß dem Kind ja einen

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