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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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hatte, als ich herausgefunden hatte, dass er aus der Zukunft kam, hielt es aber für keine gute Idee, das zuzugeben. Deshalb schüttelte ich den Kopf.
    »Jeder Mission ist ein Aufräumungsagent zugeordnet«, erklärte Ben. »Das ist jemand, der vor uns am Zielort ankommt und erst nach uns wieder abreist. Die Verantwortung von Aufräumungsagenten ist es, sicherzustellen, dass sämtliche Beteiligten die genauen Anordnungen der Behörden einhalten. Abweichungen – und seien sie auch noch so klein – sind nämlich nicht gestattet. Aufräumungsagenten stellen auch sicher, dass wir uns an die Gesetze zur Sicherung des Zeitkontinuums halten. Eines dieser Gesetze lautet, dass wir das Zeitkontinuum nicht mutwillig gefährden dürfen, indem wir den Menschen aus der Vergangenheit die Zukunft enthüllen.«
    »… was Ryan aber getan hat«, funkte Cassie empört dazwischen. Ihre Stimme überschlug sich vor Aufregung.
    »Wenn unser Aufräumungsagent herausfände, was du alles weißt, wäre dein Leben wirklich in Gefahr«, sagte Ben zu mir und sah mich ernst an.
    »Und was ist so schlimm daran, dass ich um eure Mission weiß? Ich bin doch auf eurer Seite«, rief ich ratlos.
    »Das Problem ist: Du weißt, dass es draußen im All einen Planeten gibt, auf dem menschliches Leben möglich ist. Dass es eines Tages möglich sein wird, dorthin zu reisen«, fasste Ben zusammen. »Egal, wie man es dreht und wendet: Unsere Mission ist gescheitert – selbst wenn wir Connor daran hindern können, den Planeten zu entdecken. Weil du von Eden weißt. Weil du beschließen könntest, ihn selbst zu entdecken – immerhin wüsstest du ja jetzt, wie und wann das möglich ist. Oder du könntest dich aus Versehen irgendwem gegenüber verplappern.« Er seufzte. »Ich hoffe nur, dass Ryan nicht so töricht war, dir auch noch zu sagen, welchen Stern der Planet umkreist.«
    »Nein, hat er nicht«, sagte ich schnell.
    »Wenigstens etwas.« Ben klang erleichtert. »Aber trotzdem weißt du noch zu viel. Du weißt von Erfindungen, die es in deiner Zeit noch gar nicht gibt, und von Ereignissen, die noch gar nicht stattgefunden haben. Das ist gefährlich für das Zeitkontinuum.«
    »Aber ich werde doch niemandem davon erzählen!«, beharrte ich.
    » Ich glaube dir. Aber unser Aufräumer wird dir nicht glauben.«
    »Was passiert mit mir, wenn euer Aufräumer herausfindet, dass ich etwas weiß?«
    »Er wird dich umbringen«, antwortete Ben schlicht.
    Meine Hand zitterte, als ich mir noch ein Glas Wasser einschenkte. »Wieso geht es in Ordnung, mich umzubringen, aber Connor nicht?«, fragte ich leise.
    »Wie ich schon sagte: Connors Familie wird im Jahr 2122 sehr einflussreich und mächtig sein. Du bist aber nur eine ganz normale Zivilperson. Du hast keinen Fürsprecher in der Zukunft. Unser Aufräumungsagent würde dich als Kollateralschaden verbuchen. Er würde das Risiko eingehen, dich zu töten, weil er annähme, dass dein Tod die Menschheitsgeschichte nicht beeinflussen würde. Wenigstens nicht so stark wie dein Wissen um die Existenz von Eden.«
    »Und was soll ich jetzt machen?«, fragte ich.
    »Wir haben zwei Möglichkeiten«, erwiderte Ben. »Die erste ist, einfach gar nichts zu tun und die Dinge einfach laufen zu lassen.«
    »Wie kann das eine Option sein?«, rief Cassie aufgebracht.
    »Weil wir nicht viele Möglichkeiten zur Auswahl haben«, antwortete Ben. »Nichts zu tun könnte sogar das Beste sein. Und Eden hält für die nächsten hundert Jahre einfach den Mund.«
    »Das schaffe ich«, versprach ich.
    »Und die zweite Möglichkeit?«, hakte Ryan nach.
    »Eden kommt mit uns, wenn wir aufbrechen. Wir nehmen das Wissen über unsere Gegenwart einfach mit in die Zukunft. Dann hat der Aufräumungsagent nichts aufzuräumen.« Ben sah mich an. »In die Zukunft zu reisen, ist nicht verboten. Weil es dem Zeitkontinuum nicht schadet.«
    »Und was ist mit ihren Nachkommen?«, fragte Ryan.
    »Dasselbe wie schon gesagt: Kollateralschaden eben. Aber dieses Risiko würde ich angesichts der Umstände auf mich nehmen.«
    »Sollte ich nicht diejenige sein, die sich dafür oder dagegen entscheidet?«, fragte ich. »Schließlich geht es hier um meine Zukunft.«
    »Sicher nicht«, schnaubte Cassie.
    »Wenn du mit uns kämst, hätte das Einfluss auf unsere Treibstoffvorräte«, erklärte Ben. »Wir sind nur für den Transport von drei Leuten ausgerüstet. Mit vieren könnte es passieren, dass wir das Portal nicht lange genug geöffnet halten können. Das Ganze ist

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