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Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Eden und Orion - Lichtjahre zu dir

Titel: Eden und Orion - Lichtjahre zu dir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Douglas
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herübergeschlendert. »Ich dachte mir schon, dass ich dich hier finde«, begrüßte er mich. »Warum gehst du nicht ans Telefon, Eden?«
    »Ich hab’s ausgeschaltet.«
    »Miranda macht sich Riesensorgen um dich. Sie hat mich gebeten, zu euch nach Hause zu fahren und nach dir zu sehen. Ich konnte sie mittlerweile übrigens dazu überreden, dass du morgen zum Abschlussball gehen darfst. Wenn du aber weiter solchen Mist machst, ändert Miranda ihre Meinung vielleicht wieder.«
    »Ich rufe sie gleich an.«
    »Du musst wirklich ein bisschen vorsichtiger sein«, mahnte Travis.
    Ich wusste, dass er recht hatte – aber wie konnte ich vorsichtig sein und strategisch handeln, wenn Ryan und mir doch nur noch wenige Stunden zusammen blieben und ich an nichts anderes denken konnte als an den drohenden Abschied?
    »Ähem, Travis?«, fragte ich verlegen.
    »Ja?«
    »Meinst du, du könntest es mit deinem Gewissen vereinbaren, wenn du ihr sagtest, ich sei zu Hause? Im Garten?«
    »Du willst, dass ich für dich lüge?«
    »Du weißt doch, dass Miranda immer gleich ausflippt. Dabei mache ich doch gar nichts Verbotenes.«
    »Was machst du denn?« Neugierig schielte Travis in unser Loch.
    »Das ist eine Zeitkapsel«, erklärte Ryan.
    Travis nickte. »Aha. Und was ist da drin?«
    »Nichts«, antwortete ich hastig.
    »Alles klar.« Travis sah uns spöttisch an. »Eine Zeitkapsel ohne Inhalt. Sehr sinnvoll. Aber wisst ihr was? Erzählt mir einfach gar nichts. Geht mich ja auch nichts an.«
    »Du hältst also dicht?«
    Travis kratzte sich am Nacken. »Ich hab dich hier nicht gesehen«, sagte er dann und lächelte. »Aber lasst euch bloß nicht erwischen. Und betrinkt euch nicht. Oh, und Eden? Lass dich nicht von ihm fahren, hörst du?« Er nickte uns zu und ging zu seinem Auto zurück.
    Wir warteten schweigend, bis Travis wieder weg war.
    »Cooler Typ«, meinte Ryan anerkennend.
    Ich nickte. »Er steigt gerade in meiner Achtung.«
    Ryan bedeckte die Zeitkapsel mit Erde und setzte das Bäumchen ein, während ich Miranda anrief.
    Sie nahm nach dem ersten Klingelton ab. »Wo bist du?«, rief sie aufgeregt.
    »Im Garten.«
    Rein technisch betrachtet, stimmte das sogar.
    »Warum bist du nicht ans Festnetz gegangen?«
    »Ich hab es hier draußen nicht gehört.« Stimmte auch. »Außerdem hatte ich nicht gemerkt, dass mein Handy ausgeschaltet war. Tut mir leid.«
    »Lass dein Handy in Zukunft bitte an, ja? Ich muss dich schließlich erreichen können. Was ich aber eigentlich sagen wollte: Bei mir wird es heute spät. Du musst dir selbst was zum Abendessen machen. Sollte aber kein Problem sein, es ist genug im Kühlschrank. Wir sehen uns dann gegen zehn.«
    »Ja, gut. Bis später also«, sagte ich.
    Mittlerweile hatte Ryan das Bäumchen schon fertig eingepflanzt. »Na, wie sieht’s aus?«, fragte er munter, und als ich anerkennend nickte: »Hast du Appetit bekommen bei der Gartenarbeit?«
    »Ich verhungere gleich!«
    »Ich habe ein Picknick vorbereitet.« Er sah prüfend zum Himmel hinauf. »Sieht so aus, als würde die Sonne noch ein paar Stunden scheinen. Wollen wir draußen essen?«
    Ich grinste. »Glaubst du, das Wetter schlägt um?«
    Ryan nickte. »Später ziehen ein paar Wolken auf. Aber morgen wird es wieder schön.«
    »Du wirst jeden Tag ein wenig britischer, weißt du das?«, foppte ich ihn. »Wettervorhersagen sind inzwischen ja eine richtige Manie von dir geworden …«
    Ryan richtete sich auf. »Wenn der Himmel verhangen ist, kann man die Sterne nicht sehen. In den letzten Wochen war es tatsächlich meistens zu stark bewölkt dafür. Morgen wird aber eine klare Nacht«, sagte er ein wenig eingeschnappt und ging zum Haus.
    Natürlich. Er musste über derlei Entwicklungen auf dem Laufenden sein. Plötzlich wurde mir wieder schmerzlich bewusst, dass Ryan aus einem ganz bestimmten Grund hier war. Mit schwerem Herzen sah ich ihm nach. Gab es wirklich nur einen Grund? Er verschwand ins Haus. Zumindest wusste ich nur von dem einen: Er hatte ja nur die allerwichtigsten Informationen mit mir geteilt. Ich durfte nur erfahren, was ich unbedingt wissen musste. Kein Jota mehr. Scheißgesetze! Morgen Nacht würde er unwiderruflich aus meinem Leben verschwinden, und dann wäre es zu spät, ihn noch all die Dinge zu fragen, die ich unbedingt wissen wollte.
    Er kam mit einem bis zum Rand gefüllten Weidenpicknickkorb und einer blau karierten Picknickdecke zurück, die noch fein säuberlich gefaltet in der Plastikschutzhülle steckte. Er schälte

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