Edens brisantes Geheimnis
vermutet. Du hast dich benommen wie ein Profi."
„Ich bin eine Verone."
„Als könnte ich das vergessen."
Seine Stimme war um einige Grade kühler als vorher, und sie spürte förmlich, wie er innerlich von ihr abrückte. Gut. Sie brauchte Payne Magnuson nicht, egal, wie seine Mission aussah. ,,Ich werde immer eine Verone bleiben."
„Es sollte ein Kompliment sein. Als diese Typen hinter uns her waren, hast du klug und schnell reagiert."
Im Moment fühlt sie sich gar nicht so. Ihre Nerven waren gespannt wie Stahlseile. „Ich muss zum Flughafen."
„Unmöglich."
„Muss ich dich daran erinnern, dass ich die Pistole in der Hand halte?"
„Du kannst niemals unbemerkt von O'Hare aus abfliegen", erklärte er. „Zwei Sorten Verfolger sind hinter uns her. Zum einen die Leute deines Großvaters. Und zweitens FBI-Agenten, die mich für einen Verräter halten. Sie werden dich vernehmen wollen."
„Aber ich habe doch nichts getan", protestierte sie.
„Wer hat behauptet, das Leben sei fair?"
Paynes Hände am Steuer zitterten nicht. Er war Gefahr gewohnt. Er strahlte männliche Kraft und Zuverlässigkeit aus.
Eden atmete tief durch. Ihre Panikgefühle lösten sich langsam auf. Sie wünschte, sie könnte einfach dahinfahren und die Landschaft genießen. Doch sie hatte Wichtigeres zu tun.
„Ich muss nach Denver zurück."
„Wie?"
„Mit der nächsten Maschine", wiederholte sie leicht gereizt. „Vom Flughafen O'Hare aus."
„Ich sagte dir doch schon, das FBI sucht nach dir. Das bedeutet, du kannst keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen. Bei den heutigen Sicherheitsmaßnahmen schaffst du es nicht einmal bis zum Ticketschalter." Er warf ihr einen Blick zu. „Am besten und sichersten ist eine Fahrt im Auto."
„Das wird eine Ewigkeit dauern." Und sie hatte nicht viel Zeit. Ihr Großvater würde ihre Freunde, bei denen Josh untergebracht war, ausfindig machen. „Gibt es nicht einen schnelleren Weg? Vielleicht ein Flugzeug mieten?"
Er schüttelte den Kopf. „Wird auch überwacht."
Sie musste einen Weg finden, Josh in Sicherheit zu bringen. „Ich muss zurück nach Denver."
„Weshalb diese Eile? Dein Job? Ein Freund?"
Ohne die Wahrheit würde sie ihn nicht überzeugen können. Ihr blieb nichts anderes übrig, als es ihm zu sagen.
Zumindest den größten Teil davon. Sie brauchte ja nicht zu erwähnen, dass er Joshs Vater war. Sie würde ihren Sohn einfach ein Jahr jünger machen. Payne würde die Wahrheit niemals erraten.
„Der Grund, warum ich so dringend nach Denver zurückmuss, ist ... mein Sohn."
3. KAPITEL
„Du hast einen Sohn?" Payne starrte Eden an.
Sie hatte einen Sohn? Wie war das passiert? Na schön, er wusste, wie es ging, nur gefiel ihm die Vorstellung absolut nicht. Eden und ein anderer Mann, das passte nicht in sein Weltbild. Sie war seine Frau.
Er packte das Steuer fester. Sie hatte also einen Sohn. „Ich wusste nicht, dass du verheiratet bist."
„Bin ich auch nicht. Nie gewesen."
„Der Vater?"
„Er ist verschwunden. Ich habe meinem Sohn gesagt, er sei tot."
So wie sie sich anhörte, wäre sie froh, wenn der Typ wirklich das Zeitliche gesegnet hätte.
Das immerhin war beruhigend. Zumindest liebte sie den Kerl nicht mehr, der sie verführt und dann schmählich verlassen hatte.
„Wie alt ist dein Junge?"
„Er hat einen Namen. Josh. Josh Miller. Und er ist fast elf Jahre alt", log sie.
Noch ein Schlag in die Magengrube. Vor zwölf Jahren war Eden aus Chicago geflohen und nach Denver gezogen. Ungefähr ein Jahr später wurde ihr Sohn geboren. Sie musste Joshs Vater wenige Monate nach ihrer Ankunft dort kennen gelernt haben.
Während er, Payne, sich von seinen Schussverletzungen erholte, die er sich bei der Schießerei mit den Verones zugezogen hatte, und dann eine hektische Suche nach ihr begann, war sie mit einem anderen Mann zusammen gewesen!
Barsch fragte er: „Wieso bist du schwanger geworden? Du hast mir erzählt, du nähmst die Pille."
„Ich dachte, ich wäre geschützt. Wie du dich vielleicht erinnerst, hatte ich nicht viel Erfahrung, was Sex betrifft. Offenbar habe ich irgendetwas falsch gemacht."
„Offenbar", wiederholte er, meinte aber etwas anderes als sie. Mit einem anderen Mann zu schlafen, obwohl sie doch um ihn, Payne, trauern sollte, war falsch. Falscher ging es nicht. Sie beide hatte die Liebe des Jahrhunderts verbunden. Wahre Liebe. Hätte sie nicht etwas warten können? Zumindest ein Jahr. Vielleicht sogar zwei Jahre.
Seine Traumfrau
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