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Edens brisantes Geheimnis

Edens brisantes Geheimnis

Titel: Edens brisantes Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cassie Miles
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ihrem Urlaub etwas Unerwartetes geschehen sei, und bat sie, Josh mit dem Agenten gehen zu lassen, der ihn abholen würde. Dann sprach sie mit ihrem Sohn und erklärte ihm, dass er gleich von einem FBI-Beamten in einen Unterschlupf gebracht werden würde.
    „Ist ja cool."
    Er klang recht gelassen, fast sogar ... ein bisschen glücklich. Wahrscheinlich verbarg er seine Furcht geschickt, damit sie sich keine Sorgen machte.
    „Hör zu, es wird alles gut gehen", meinte sie sanft. „Du brauchst keine Angst zu haben ..."
    „Ein echter FBI-Agent, Mom? Mit einer richtigen Pistole und Handschellen und all dem Zeug?"
    „Ich schätze, ja."
    „Kann ich es erzählen? Nein, wahrscheinlich nicht, oder?" Seine Stimme kippte, er war mitten im Stimmbruch. „Ist die Sache topgeheim?"
    „Ja. Topgeheim."
    „Wahnsinn, Mom!" Sie konnte förmlich vor sich sehen, wie er seine schmale Brust aufplusterte, als er flüsterte: „Meinst du, er wird mir seine Waffe zeigen?"
    Absichtlich überging sie seine Frage. „Ich komme so schnell wie möglich nach Denver zurück. Ich hab dich lieb, Honey."
    „Ich dich auch, Mom. Bye."
    Sie unterbrach die Verbindung, leicht verstimmt angesichts der Begeisterung ihres Sohnes.
    Viel lieber wäre ihr gewesen, er hätte ein wenig Angst gehabt. Dann würde er vorsichtiger sein.
    „Wie geht es dem Jungen? Kommt er klar?"
    „Er ist absolut begeistert", meinte sie düster. „Er scheint echte Schießeisen und Handschellen cool zu finden."
    Payne grinste. „Der Junge könnte mir gefallen."
    „Natürlich." Du bist schließlich sein Vater, fügte sie in Gedanken hinzu. „Warum solltest du ihn nicht mögen? Ich habe ihn großgezogen."
    „Du scheinst ihn sehr zu behüten. So wie die Mütter, die einem Jungen Puppen kaufen."
    „Das habe ich versucht", gab sie zu. „Er riss ihnen die Arme aus, weil ihn das Innenleben interessierte. Und dann warf er sie aufs Dach, um zu sehen, ob sie fliegen können."
    „Das hört sich nicht danach an, als würde er darunter leiden, dass kein Mann im Haus ist."
    „Meiner Meinung nach wird die Notwendigkeit eines männlichen Vorbilds im Haus übertrieben bewertet", erklärte sie herablassend.
    „Das liegt daran, weil du selbst eins gehabt hast. Dein Großvater ist der archetypische Mann, wie er im Buch steht. Vergleichbar mit dem Silberrücken, dem Anführer einer Gorillagruppe."
    „Charmanter Vergleich."
    Sie erinnerte sich, dass er ihr erzählt hatte, er sei Vollwaise. Aber das war Peter Maggio gewesen. „Ich weiß eigentlich gar nichts über dich."
    „Aber sicher doch. Wir haben uns oft unterhalten."
    „Da sprach ich mit Peter Maggio." Den hatte sie verzweifelt geliebt. Er war der Mittelpunkt ihres Lebens gewesen. „Payne Magnuson kenne ich nicht."
    „So sehr unterscheide ich mich nicht von Peter Maggio."
    „Erzähl mir von deiner Familie."
    Er sah sie neugierig an. „Warum willst du das wissen?"
    Weil du mir alles bedeutet hast.
    Es war unmöglich, ihn anzuschauen und nicht den jüngeren Mann von damals vor sich zu sehen. Nachts hatte sie ihn betrachtet, wenn er neben ihr lag und schlief. Sie kannte seine Hände. Seinen Körper. Jede intime Stelle. Und ihr Herz fragte ganz leise, ob es vielleicht wieder geschehen könnte. Konnte der Blitz zweimal an derselben Stelle einschlagen?
    „Hattest du als Kind ein männliches Vorbild?"
    „Mein Vater starb, als ich zehn war. Autounfall. Meine Mutter heiratete wieder, als ich dreizehn wurde. Mein Stiefvater war ein anständiger Mann, aber ich fasste nie richtig Vertrauen zu ihm."
    „Warum nicht?"
    „Er war Lehrer an der örtlichen High School, und ich hatte immer das Gefühl, er spionierte mir hinterher." Payne grinste bei der Erinnerung. „Ich wurde richtig gut darin, mich unbemerkt zu verdrücken. Vielleicht bin ich deswegen FBI-Agent geworden."
    „Und dein leiblicher Vater?" fragte Eden. „Welchen Beruf hatte er?"
    „Er war Englischprofessor an der Universität in Madison, Wisconsin. Aber er war kein Waschlappen, der ständig kluge Worte von sich gab. Eher der Hemingway-Typ. Jedes Wochenende fuhren wir zelten oder unternahmen Bergtouren."
    „Dein Vater scheint ein echter Macho gewesen zu sein."
    „Eher ein richtiger Mann." Payne zuckte mit den Schultern. „Ein männliches Vorbild. Es ist gut für Jungen, wenn sie mit Männern aufwachsen, die keine Angst haben, männlich zu sein."
    Leider war das nicht immer möglich. Eden hatte keine Wahl gehabt. „Eine Frau kann einem Kind ebenso ein Vorbild sein, was

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