Edens brisantes Geheimnis
hoch und schlüpfte darunter. Sie bebte von Kopf bis Fuß. „Gute Nacht, Payne."
„Gute Nacht, Eden."
Er machte das Licht auf dem Tisch aus. Dunkelheit erfüllte den Raum.
4. KAPITEL
Um zehn Minuten vor zwei war Payne frisch geduscht, angezogen und hellwach. Obwohl er sich nicht bemüht hatte, leise zu sein, rührte Eden sich nicht. Sie schlief wie ein Stein, den einen Arm quer über den Kopf gelegt. Das Licht der Nachttischlampe ließ die zarte Haut ihres Innenarms durchsichtig erscheinen.
Payne schaute fort. Er wollte nicht, dass Eden Miller ihn anzog, sie war nicht die Frau, die er einmal gekannt hatte. Sie hatte ein Kind von einem anderen Mann, und sie traute ihm kaum. Sie hatte versucht davonzulaufen und seinen Wagen zu stehlen. Sie war kein Engel ...
Vor ihm lagen drei Tage anstrengender Fahrt auf Nebenstraßen. Drei höllische Tage. Er warf einen prüfenden Blick auf seine technische Ausrüstung und seine Waffen, knallte den Deckel des Koffers zu und schaute nochmals auf die schlafende Gestalt. Noch immer hatte sie sich nicht bewegt.
Er ging zu ihr. Die kastanienbraunen Haare umrahmten in weichen Wellen ihr Gesicht.
Ihre Lippen öffneten sich leicht. Eden hatte einen Mund zum Küssen.
Eigentlich wollte er sie an den Schultern wachrütteln, wagte sie aber nicht anzufassen. Eine Berührung würde zur nächsten führen, und er könnte sich ab einem gewissen Punkt nicht mehr beherrschen, das wusste er.
„Eden." Seine Stimme war rau.
Sie runzelte die Stirn. „Ist es schon Zeit aufzustehen ...?" murmelte sie schlaftrunken.
„Eden", wiederholte er und spürte, wie sein Verlangen nach ihr wuchs.
„Lass mich schlafen ...", protestierte Eden, hob dann aber langsam die Lider. Sie schaute direkt in ein Paar warmer brauner Augen, sah den lächelnden Mund. „Du bist es ..." Sie streckte die Hand aus und berührte sein frisch rasiertes Kinn. Er roch sauber und wundervoll.
Sein schwarzes Haar war noch feucht, so, als käme er direkt aus der Dusche zu ihrem Bett, um sie zu lieben.
„Peter ...", flüsterte sie und schloss wieder die Augen. Sie hob den Kopf, wartete auf seinen süßen, sanften Kuss.
„Wach auf, Eden!"
Warum sagte er das so barsch? Was hatte sie ihm getan?
Sie nahm wahr, wie er sich vom Bett entfernte. Und dann erinnerte sie sich. Peter Maggio gab es nicht mehr. Er war tot und würde niemals wiederkehren.
Eden setzte sich im Bett auf und schaute sich zwischen den verschrammten Möbeln und öden beigebraunen Wänden um. Payne Magnuson stand am Fenster und starrte hinaus in die Dunkelheit. Er hatte ihr den Rücken zugewandt, als könne er ihren Anblick nicht ertragen.
Gut so! Ihr ging es ähnlich. Payne würde sie niemals so nahe sein können wie Peter, dem Mann, den sie von ganzem Herzen geliebt hatte.
„Die Dusche ist frei", sagte er schroff. „Wir müssen los."
Sie schlug die Bettdecke zurück und ging hinüber zum Badezimmer. Völlig unbefangen, ganz im Gegensatz zu gestern Abend. Ein neuer Tag lag vor ihr. Ein Tag mit neuen Aufgaben.
Je eher sie auf der Straße waren, desto schneller würde sie bei Josh sein.
„In einer Viertelstunde bin ich fertig."
Nachdem sie geduscht hatte, sah sie einen grauen Jogginganzug an einem Haken an der Tür. Er war zwar ein wenig zu groß, würde aber wärmer sein als ihr Rock und der Pullover.
Um diese Zeit war es noch empfindlich kalt.
„Fertig?" fragte Payne, als sie herauskam. Seine Koffer lagen gepackt auf dem Bett. Er warf ihr einen leichten Parka zu und ging zur Tür. „Gehen wir."
Gleich darauf saßen sie im Wagen und fuhren los. Es waren nur wenige Autos unterwegs.
Die Dunkelheit, ab und zu aufblitzendes Scheinwerferlicht, all das verstärkte ihren Eindruck, ein Abenteuer mit Ungewissem Ausgang vor sich zu haben. Trotz drohender Gefahren und der hunderttausend Gründe, sich Sorgen zu machen, fühlte sie eigenartigerweise auch so etwas wie schwache Hoffnung. „Warum hast du deine Koffer im Motelzimmer gelassen, Payne?"
„Dort ist vorerst unsere Operationsbasis. Ich habe eine Menge empfindliche Ausrüstung darin und will nicht riskieren, dass ich sie verliere. Mit diesem Wagen könnte schließlich irgendetwas passieren."
„Was denn?"
„Man weiß nie." Er zuckte mit den Schultern. „Es ist am besten, sich alle Optionen offen zu halten. Immer einen zweiten Fluchtweg zu haben. Außerdem kommen wir hier sowieso wieder vorbei, um auf die Straße südwärts nach Danville zu gelangen. Von dort aus durchqueren wir das Land der
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