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Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk

Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk

Titel: Edgar Allan Poe - Das gesamte Werk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Allan Poe
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sehr gebirgig, besonders die eigentliche Tristaninsel, die größte der Gruppe, die fünfzehn Meilen im Umfang hat und so hoch emporsteigt, daß man sie bei klarem Wetter aus achtzig oder neunzig Meilen Entfernung erblicken kann.
    Im Norden erhebt sich ein Teil des Landes mehr als tausend Fuß hoch senkrecht über das Meer. In dieser Höhe streckt sich ein Tafelberg fast bis zur Mitte der Insel zurück, und aus ihm wächst ein erhabener Kegel gleich dem von Teneriffa. Seine untere Hälfte ist mit schönem Baumwuchs überkleidet, die obere jedoch ist nackter Fels, den zumeist Wolken umhüllen und den größten Teil des Jahres leuchtender Schnee bedeckt. Es gibt weder Untiefen noch Sandbänke um die Insel herum, die Küste ist auffallend steil, das Wasser tief. Auf der Nordwestseite ist eine Bucht mit einem Strand von schwärzlichem Sand, in der leicht ausgebootet werden kann, namentlich bei Südwind. Hier findet man vorzügliches Trinkwasser in Menge; Kabeljau und andere Fische lassen sich hier bequem angeln.
    Das zweitgrößte und westlichste Eiland der Gruppe heißt man »Unerreichbare Insel«. Es hat sieben oder acht Meilen im Umfang und ist auf allen Seiten von schroffen Abstürzen umgeben, die abweisend und stolz dreinschauen. Oben ist es ganz eben und öde, und nur ein paar verkümmerte Sträucher sind darauf zu entdecken.
    Die Nachtigall-Insel, die kleinste und südlichste, wird an ihrem Südende durch eine Reihe felsiger Holme fortgesetzt; man sieht auch einige von gleicher Art im Norden des Eilands. Der Boden ist uneben und unfruchtbar, und ein tiefes Tal schneidet in die Insel ein.
    Die Küsten dieser Inseln wimmeln in der entsprechenden Jahreszeit von Seelöwen, See-Elefanten, Seehunden, Pelzrobben und allen Gattungen ozeanischen Gevögels. Auch gibt es in der Nachbarschaft viel Wale. Die bequeme Jagd zog seit der Entdeckung der Gruppe viele Besucher hierher. Früh kamen schon Franzosen und Holländer. Im Jahre 1790 lief Kapitän Patten, von der »Industry«, Philadelphia, die Tristaninseln an und blieb dort sieben Monate. In dieser Zeit erbeutete er nicht weniger als fünftausendsechshundert Pelze und hätte, sagte er, in drei Wochen leicht ein großes Schiff mit Öl befrachten können. Bei seiner Ankunft fand er außer wilden Ziegen keinen Vierfüßler; jetzt aber ist die Insel voll der nützlichsten Haustiere, die von späteren Seefahrern eingeführt worden sind.
    Nicht lang nach dem Besuch des Kapitäns Patten legte Kapitän Colquhoun von der amerikanischen Brigg »Betsey« an der Hauptinsel an, seinen Leuten Erholung zu gönnen. Er baute Zwiebeln, Kartoffeln, Kohl und viele anderen Gemüse an, die jetzt in Fülle dort gedeihen.
    Im Jahre 1811 berührte Kapitän Haywood vom »Nereus« die Tristaninsel. Er fand dort drei Amerikaner, die sich auf der Insel der Pelze und des Tranes wegen niedergelassen hatten. Einer von ihnen, Jonathan Lambert, nannte sich den Beherrscher des Landes. Er hatte sechzig Acker Land angebaut und wendete seine Aufmerksamkeit der Pflege des Kaffeebaumes und des Zuckerrohres zu, die ihm der amerikanische Gesandte in Rio de Janeiro besorgt hatte. Doch wurde diese Kolonie schließlich aufgegeben, und 1817 nahm die britische Regierung, die vom Kap aus eine Abteilung dahin gesandt hatte, Tristan in Besitz. Doch behielt sie das Land nur kurze Zeit. Nachdem es von England aufgegeben worden war, siedelten sich jedoch zwei oder drei englische Familien dort an, unabhängig von ihrer Regierung. Am 25. März 1824 lief die »Berwick«, Kapitän Jeffrey, auf der Fahrt von London nach Vandiemensland die Insel an und fand dort einen Engländer namens Glaß, der früher Korporal im britischen Heer gewesen war. Er machte Ansprüche auf die Würde eines Gouverneurs der Inseln und regierte über einundzwanzig Männer und drei Frauen. Er äußerte sich aufs günstigste über die Zuträglichkeit des Klimas und die Fruchtbarkeit des Bodens. Die Bevölkerung beschäftigte sich mit dem Erbeuten von Robbenpelzen und See-Elefantentran. Glaß besaß einen kleinen Schoner, mit dessen Hilfe ein Absatz der Ausbeute nach dem Kap der Guten Hoffnung möglich war. Als wir landeten, lebte dieser Statthalter noch; seine kleine Gemeinde hatte sich vergrößert; es wohnten sechsundfünzig Personen auf Tristan, sieben auf der Nachtigalleninsel. Wir konnten uns ohne Schwierigkeit alles Nötige verschaffen: Schafe, Schweine, Ochsen, Kaninchen, Geflügel, Ziegen, Fische aller Art, Gemüse in Hülle und Fülle. Wir warfen

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