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Edgar und die Schattenkatzen (German Edition)

Edgar und die Schattenkatzen (German Edition)

Titel: Edgar und die Schattenkatzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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ein bisschen leiden müssen … für die Wissenschaft …« Er kicherte mit hoher Stimme, und Edgar lief es eiskalt über den Rücken. Er war froh, als der Weißkittel das Licht ausschaltete und den Raum verließ. Nur noch eine matte Notbeleuchtung brannte.
    Im Käfig zu Edgars Rechten saß eine getigerte Katze, die die ganze Zeit vor sich hinstarrte, ohne auf seine Anwesenheit zu reagieren. Sie war kein Neuzugang, sondern schien schon länger hier zu sein. Edgar kroch ans Käfiggitter, um sie anzusprechen.
    »Hallo, ich bin Edgar. Und wer bist du?«
    Er musste seine Frage zweimal wiederholen, und selbst dann dauerte es noch lange, bis die Getigerte antwortete. Sie drehte den Kopf und Edgar sah, dass sie ein blaues und ein grünes Auge hatte.
    »Wir heißen Sue.«
    »Oh! Du und wer noch?«, fragte Edgar verwirrt.
    »Wir«, sagte die Katze nur und zuckte nervös mit den Lidern.
    »Ach so, äh … ja.« Edgar räusperte sich. »Bist du … bist du schon lange hier? Was passiert hier?«
    Sue summte vor sich hin und wiegte ihren Kopf im Takt. »Ein weißer Engel bohrt seinen Stachel in unsere Haut, und schwups – können wir fliegen … So schön, so schön … Doch danach ist uns schlecht, so schlecht, wir müssen jedes Mal in hohem Bogen speien.« Sie summte weiter. »Und dann dreht sich die Welt wie ein Karussell, ein Karussell nur für uns. Ist der weiße Engel nicht lieb?«
    »Äh …« Edgar wusste nicht recht, was er sagen sollte. Aus Sues Antwort wurde er nicht besonders schlau.
    Sue drückte ihren Kopf ans Käfiggitter. Ihre unterschiedlich gefärbten Augen blickten Edgar streng an. »Der Engel liebt uns«, sagte sie mit Nachdruck. »Nur sein Stachel tut weh. Wir mögen seinen Stachel nicht.« Sie fauchte.
    »Ist es … ein Giftstachel?«, fragte Edgar, denn er hatte schon gehört, dass Bienen und Wespen stechen konnten und dass das nicht sehr angenehm war.
    »Gift, giftiger, am giftigsten«, murmelte Sue, während ihre Augen einen entrückten Ausdruck annahmen. »Das giftigste Gift, hihi. Giftige Gifte vergiften die Vergifteten. Genau so ist es, kluger Edgar.« Sie legte ihren Kopf zwischen die Vorderpfoten und schlief ein.
    Edgar wandte sich nun zu dem Käfig, der links von ihm stand. Darin saß eine zerzauste Katze mit blassgrünen Augen, die ihm vage bekannt vorkam. Hatte er sie nicht bei der Vergrabung der toten Katze gesehen?
    »Belinda?«, fragte er. »Bist du es?«
    Sie wandte ihm seine Aufmerksamkeit zu. »Oh hallo! Edgar, richtig? Hat es dich auch erwischt? Verdammt! Ich weiß nicht, was sie hier mit uns machen, aber ich habe nur noch zwei Leben. Ich will hier raus.« Sie warf sich gegen das Gitter, aber der Käfig war stabil, das Gitter hielt.
    »So funktioniert das nicht«, sagte Edgar. »Du tust dir nur weh.«
    »Hab ich auch grad gemerkt.« Belina setzte sich auf die Hinterbeine. »Ich bin gespannt, was das hier gibt.«
    »Ich dachte zuerst, dass wir einen neuen Besitzer bekommen. Aber es sieht nicht danach aus«, meinte Edgar.
    »Du warst mal ein Stubenkater?«
    »Ja. Das ist noch gar nicht so lange her. War eine schöne Zeit. Ich vermisse mein Frauchen.«
    »Wieso bist du denn nicht mehr bei ihr? Hat sie dich sattgehabt und rausgeschmissen?«
    »Sie ist gestorben.« Edgar erinnerte sich wieder an den Moment auf Emmas Schoß, als er gemerkt hatte, dass etwas nicht stimmte. Ein Gemisch aus Traurigkeit und Sehnsucht überschwemmte ihn. Könnte er doch noch einmal bei ihr sein. Ihre Stimme hören. Ihre liebevollen Hände spüren …
    »Ich hatte noch nie ein Heim.« Belinda seufzte. »Es muss schön sein, wenn man sich um nichts kümmern muss, jeden Tag sein Futter bekommt und es warm hat.«
    »Ja, das ist es«, bestätigte Edgar. »Algernon sieht es aber ganz anders.«
    »Ach, Algernon«, meinte Belinda. »Der ist ein alter Angeber. Das Katzengroßmaul von London. Mit seiner Art kann er höchstens ein paar Kitten beeindrucken, mich aber nicht.« Sie begann sich zu putzen und zeigte damit, dass das Gespräch für sie zu Ende war.
    Edgar wandte sich ab und warf wieder einen Blick auf die schlafende Sue. Na, die war ja reichlich überdreht. Was sie wohl schon alles mitgemacht hatte? Und was der weiße Engel zu bedeuten hatte?
    Jetzt erst spürte er, wie müde er war. Richtig erschöpft. Und außerdem hungrig. Da sich im Käfig keinerlei Nahrung befand, beschloss er, ein Nickerchen zu machen. Vielleicht sah die Welt danach ein bisschen besser aus …
     
    »Gefangen?« Algernon ließ die

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