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Edgar und die Schattenkatzen (German Edition)

Edgar und die Schattenkatzen (German Edition)

Titel: Edgar und die Schattenkatzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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gemütlich. Er fühlte sich beschützt und in Sicherheit. Hier würde ihm nichts passieren, Emma passte ja auf ihn auf. Der Schlächter hatte keine Chance …
     
    Edgar erwachte durch einen gellenden Schrei. Er fuhr hoch und brauchte einen Moment, um sich zu erinnern, wo er sich befand. Sue stand mit einem Buckel und gesträubtem Fell in ihrer Kiste und schrie herzzerreißend. Ihre Augen waren getrübt und schienen die Umgebung nicht wahrzunehmen. Edgar war sich nicht sicher, ob sie wach war oder noch schlief.
    Auch Leyla wachte auf und knurrte unwillig. »Kann man hier denn nie seine Ruhe haben? Was ist das für eine Verrückte, die einen solchen Lärm veranstaltet?«
    Edgar sprang zu Sue, stupste sie an und hoffte, sie damit zur Vernunft zu bringen. Doch Sue schrie weiter. Speichel tropfte aus ihrem Maul, die Pupillen waren nur schmale Schlitze. Ihr ganzer Körper war steif und verkrampft.
    »Hör doch auf zu schreien«, sagte Edgar zu ihr. »Du bist nicht mehr bei Professor Murphy! Du bekommst keine Spritze mehr! Wach auf, Sue! Das ist nur ein Traum!«
    Endlich wurde das Schreien leiser, bis es schließlich ganz verstummte. Sue blinzelte einige Male, danach war ihr Blick klarer. Ihr Körper lockerte sich.
    »Wo sind wir?«, fragte sie mit heiserer Stimme. Sie starrte Edgar an. »Wer bist du?«
    »Oh Sue, erinnerst du dich denn nicht mehr?«, fragte er. »Ich bin Edgar. Tierfänger haben mich geschnappt und zu Professor Murphy gebracht. Zum Glück haben uns Algernon und Leyla befreit. Das musst du doch wissen, oder?«
    Aber Sue schien sich nicht mehr daran erinnern zu können. »Algernon?«, wiederholte sie verständnislos. »Leyla?«
    Ihr Kopf musste durch die ganzen Spritzen Schaden genommen haben. Edgar seufzte.
    »Sue«, sagte er geduldig. »Hab keine Angst. Wir tun dir nichts. Wir sind deine Freunde, okay?«
    »Wir haben noch nie Freunde gehabt«, murmelte Sue und starrte die Wand an. »Wir waren immer allein.« Sie blickte sich um. »Wo ist mein Käfig? Was hast du damit gemacht?«
    »Also, ich schlage vor, wir gönnen uns erst einmal eine Mahlzeit«, dröhnte Algernon fröhlich. Edgar war dankbar dafür, dass er sich in die Unterhaltung einmischte. Er hätte nicht mehr weitergewusst.
    »Du bist jetzt unser Gast, Sue, und ich fange dir ein fettes Mäuschen«, fuhr der rote Kater fort. »Mit vollem Magen geht es einem gleich besser, du wirst sehen. – Ich bin bald zurück.«
    Er zwinkerte ihr zuversichtlich zu, dann verließ er den Raum durchs Fenster. Sein buschiger roter Schwanz war das Letzte, was Edgar von ihm sah. Sue blickte Algernon hinterher, als habe sie eben das achte Weltwunder gesehen.
    Leyla stieg aus ihrer Kiste und näherte sich den beiden.
    »Wie geht es dir?«, fragte Edgar besorgt. »Was macht deine Verletzung?«
    »Ab und zu zwickt die Wunde noch, aber die Schmerzen sind auszuhalten«, meinte Leyla.
    »Ich muss dir unbedingt etwas erzählen.« Edgar lief zu ihr. »Ich habe doch diese furchtbare Spritze bekommen. Darauf träumte ich einen merkwürdigen Traum. Der Schlächter ist darin vorgekommen …« Er fing an zu berichten.
    Leyla hörte ihm aufmerksam zu. Sie zuckte zusammen, als er das erste Mal den grauen Kater erwähnte.
    »Grau? Bist du sicher?«
    »Ich glaube nicht, dass ich mich getäuscht habe«, beteuerte Edgar. »Ich konnte alles ganz genau beobachten. Es war vermutlich meine Seele, die von oben alles gesehen hat.«
    »Das würde erklären, warum uns der graue Kater im Stich gelassen hat«, murmelte Leyla. »Wenn der Schlächter ihn erwischt hat …« Sie beendete den Satz nicht. Ihre Augen wirkten traurig. »Übrigens kann es stimmen, was du sagst. Von einer solchen Seelenreise stand schon einmal etwas in einem Buch.«
    Als Edgar von den Schattenkatzen erzählte, die aus dem toten Katzenkörper gestiegen waren, stieß Leyla einen Laut des Erstaunens aus. »Geisterkatzen! Ich ahnte es: Der Schlächter ist kein gewöhnlicher Panther …«
    »Die Schattenkatzen sollen ihm die Seelen verstorbener Menschen bringen«, fuhr Edgar fort. »Weißt du, was der Schlächter damit anfangen will?«
    Leylas Blick wurde entrückt. Sie schien tief in ihrem Gedächtnis zu forschen. »Ich habe auch einige Geschichten gelesen, in denen es um menschliche Seelen ging«, sagte sie. »Und jedes Mal hatte der Teufel die Hand im Spiel. Er wollte die Seelen für sich haben, doch in den Geschichten wurde er meistens ausgetrickst.«
    »Der Teufel«, wiederholte Edgar und schwieg. Ein Zittern durchlief

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