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Edgar und die Schattenkatzen (German Edition)

Edgar und die Schattenkatzen (German Edition)

Titel: Edgar und die Schattenkatzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliese Arold
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seinen Körper. Das Böse. Die Schattenseite der Welt. Konnte es sein, dass auch hier der Teufel seine Hände im Spiel hatte?
    »Es gibt drei Möglichkeiten«, meinte Leyla leise. »Nummer eins: Der Panther ist der Teufel und hat nur die Gestalt einer großen Raubkatze angenommen. Möglichkeit zwei: Der Panther arbeitet für den Teufel.« Sie machte eine kurze Pause. »Und die dritte Möglichkeit ist, dass du doch nur wirr geträumt hast und es gar keine Schattenkatzen gibt.«
    »Hm«, machte Edgar und dachte über die drei Möglichkeiten nach.
    »Gegen Möglichkeit drei spricht allerdings, dass der graue Kater verschwunden ist«, sinnierte Leyla. »Das kann natürlich auch einen anderen Grund haben. Aber wenn er getötet wurde …«
    Edgar hatte den Eindruck, dass es im Keller einen Hauch kälter wurde. »Bleiben Möglichkeit eins oder zwei«, sagte er mit rauer Stimme. »Beides bedeutet, dass wir es … mit einer bösen Macht zu tun haben.«
    Leyla nickte. »Dass der Panther keinen Schatten hat, passt zu unserer Theorie.«
    Edgar räusperte sich. »Ich wollte dir noch etwas sagen. Dieser Mister Silver … du erinnerst dich an ihn?«
    »Aber sicher.«
    »Sue hat ihn gesehen. Er ist zu Professor Murphy gekommen und hat ihm Katzen abgekauft. Und Sue ist außerdem aufgefallen, dass Mister Silver keinen Schatten hat.« Edgar schluckte. »Glaubst du, es gibt eine Verbindung zwischen Mister Silver und dem schwarzen Panther? Das kann doch kein Zufall sein!«
    Leyla grübelte. Ihre Schnurrhaare, die noch immer durch den Brand verkürzt waren, zitterten leicht. »Für einen Zufall halte ich es auch nicht. Beide interessieren sich für Katzen. Und beide haben keinen Schatten.« Sie fügte hinzu: »Allerdings ist mir im Antiquariat nie aufgefallen, dass Mister Silver keinen Schatten besitzt. Im Raum war es jedoch nie sehr hell … Er hat sich auch niemals für mich interessiert …« Sie dachte wieder nach. »Doch da war jedes Mal ein Grauen, das ich in seiner Gegenwart gespürt habe … Ich hätte mich von ihm nie anfassen lassen … Und dann … er hat immer nach sehr merkwürdigen, seltenen Büchern gefragt. Verbotene Bücher. Einmal habe ich mir eines genauer angesehen, bevor mein Herr es für Mister Silver eingepackt hat. Es war ein Buch über Schwarze Magie.«
    Edgar musste die Neuigkeit erst verdauen. Ihm wurde ein bisschen schwindelig. »Glaubst du … er hat etwas mit dem Teufel zu tun?«
    Leyla zögerte mit der Antwort. »Ja«, sagte sie dann, »davon bin ich jetzt überzeugt.«
    »Ich habe Angst«, gestand Edgar. Er merkte gar nicht, dass er am ganzen Leib zu zittern angefangen hatte. »Das ist alles so unheimlich. Ich wünschte, ich hätte nie etwas von dem Panther oder von Mister Silver gehört …«
    »Es läuft aber nicht immer alles so, wie wir es uns wünschen«, sagte Leyla. »Leider.«
    »Meinst du, wir haben überhaupt eine Chance, etwas gegen den Schlächter auszurichten?«, fragte Edgar. »Wenn da der Teufel mitmischt … Was können wir Katzen schon gegen das Böse unternehmen? Der Teufel … hat eine so große Macht …«
    Manchmal hatte ihm Emma Geschichten vom Teufel erzählt. Neben der Bibel besaß sie eine Reihe frommer und erbaulicher Büchlein, und in denen war häufig vom Teufel und seinen Tücken die Rede gewesen.
    »Er hat den Grauen getötet … Ein Grund mehr, gegen ihn zu kämpfen«, sagte Leyla. »Wir müssen klug sein, dann haben wir vielleicht eine Chance. Klugheit ist nämlich nicht gerade die Stärke des Teufels – jedenfalls, wenn man den Geschichten glaubt.«
    »Aber der Panther ist schlau«, widersprach Edgar. »Er lässt sich bestimmt nicht so leicht reinlegen.«
    »Dann müssen wir eben noch schlauer sein«, meinte Leyla entschlossen. Sie kratzte sich hinter dem Ohr. »Zuerst müssen wir herausfinden, ob dieser Mister Silver tatsächlich etwas mit dem Panther zu tun hat.«
    »Weißt du denn, wo er wohnt?«, fragte Edgar.
    Leyla seufzte. »Mein Herr weiß es, er hat Mister Silvers Adresse aufgeschrieben. Wenn das Antiquariat nicht abgebrannt wäre, könnte ich in seiner Kartei nachschauen, und dann könnten wir mithilfe der Straßenkarte sein Haus finden. Aber die Kartei und auch die Karte sind ja leider ein Opfer der Flammen geworden.«
    »Hast du Mister Silver nie beobachtet, wenn er gegangen ist? Vielleicht weißt du wenigstens die Richtung?«
    »Er hat das Antiquariat durch die Ladentür verlassen und ist dann durch den Hof zur Straße gegangen. Weiter bin ich

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