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Effington 06 - Verborgene Verheissung

Effington 06 - Verborgene Verheissung

Titel: Effington 06 - Verborgene Verheissung Kostenlos Bücher Online Lesen
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ist.«
    »Das könnte ich niemals.« Marcus schüttelte den Kopf. »Sie würde denken, ich vertraue ihr nicht, das wäre kein guter Start für unser gemeinsames Leben. Außerdem sind wir uns doch einig, dass meine Befürchtungen jeder Grundlage entbehren. Dennoch, ich sollte etwas tun.«
    »Warum fährst du nicht eine Weile mit ihr aus London weg? Ihr könntet aufs Land fahren. Sie hat Holcroft Hall noch nicht gesehen.«
    »Das könnte ich machen«, erwiderte Marcus langsam. »Allerdings beginnt die Ballsaison gerade. Sie hat ja noch nie an einer teilgenommen. Wir haben schon eine Reihe von Einladungen erhalten. Ich dachte, sie würde die Festivitäten sicherlich genießen.«
    »Aber würdest du das in deinem gegenwärtigen Zustand auch?«
    »Überhaupt nicht. Ich befürchte, ich würde jeden Mann, der sie auch nur zum Tanz auffordert, misstrauisch beäugen.« Marcus trommelte mit den Fingern auf die Stuhllehne. »Gwen würde der Landsitz sicher gefallen, meinst du nicht? Es ist jetzt ihr Zuhause, sie sollte ihn kennen lernen. Und auf dem Land ist es um diese Jahreszeit wundervoll.« Er dachte einen Moment nach. »Außerdem könnte ich die Gelegenheit nutzen, den Erwerb des Witwenhauses voranzutreiben. Whiting ist es immer noch nicht gelungen, es zu kaufen. Als ich das letzte Mal dort war, stand es leer, aber vielleicht kann mir jemand im Dorf den Besitzer nennen, und ich könnte mich selbst darum kümmern.«
    »Also ist es die perfekte Lösung. Du wirst deine Frau für dich allein haben, und deine Ängste werden ein für alle Mal verschwinden.« Reggie beugte sich vor. »Ich bin mir sicher, Marcus, dass deine Bedenken grundlos sind. Man muss die Dame nur ansehen, dann weiß man, wie viel du ihr bedeutest. Ich würde mein gesamtes Vermögen darauf verwetten, dass die Frau, die angeblich kein Interesse an der Liebe hat, schon längst den Schritt über den Abgrund dieses ungewissen Gefühls getan hat.« Reggie setzte sich zurück und grinste. »Genau wie du.«
    »Unsinn.« Marcus wollte überzeugter klingen, als er sich fühlte. Wenn das Liebe war, diese unangenehme, unruhige Anspannung in der Magengegend, dann hatte er bisher wohl daran getan, sie zu meiden. Das konnte unmöglich Liebe sein.
    Aber was war mit Reggies Beobachtungen bezüglich Gwens Gefühlen? Konnte es möglich sein, dass sie in ihren Ehemann verliebt war? Sicher, ihr Blick war warmherzig, wenn er auf ihm ruhte. Und offensichtlich verspürte sie ihm gegenüber bereits Zuneigung. Zugegeben, er ihr gegenüber ebenfalls. Aber Liebe? Der Gedanke war nicht annähernd mehr so abschreckend wie früher. Im Gegenteil, die Möglichkeit, dass Gwen ihn lieben könnte, berührte ihn tief im Innern.
    Und wenn Reggie Recht hatte mit Gwens Gefühlen, konnte er dann auch Recht haben, was Marcus betraf? Im Moment wusste Marcus überhaupt nicht mehr, was er fühlte. Er wusste nur, dass er sein Leben mit Gwen teilen wollte.
    Doch gleichgültig, ob Reggies Vermutungen stimmten, bald würden sie beide weit weg von jedem Menschen sein, der sie ihm wegnehmen könnte. Und Marcus konnte sich ernsthaft Gedanken darüber machen, ob tatsächlich die Liebe ihn unerwartet überwältigt hatte.
    Er hoffte, es würde sie nicht beide zerstören.

Zwölftes Kapitel
     
    Nichts is t charmanter, als wenn ein Mann ins Grübeln gerät und eine Frau weiß, sie ist der Grund dafür.
    Francesca Freneau
     
    »Was soll ich tun?« Gwen wanderte nervös in Colettes Salon auf und ab.
    Madame saß ruhig in einem Sessel und stickte. »Nichts.«
    »Nichts?« Gwen zog ärgerlich die Augenbrauen zusammen. Bislang hatte Madames unerschütterliche Gelassenheit mitten im größten Tumult immer Gwens Nerven beruhigt. Bis heute. »Was soll das heißen, nichts? Ich muss doch etwas tun. Ich kann nicht einfach warten, bis ...«
    »Du kannst, meine Liebe«, unterbrach Madame sie ruhig, »und du wirst. Du musst dich in Geduld üben, Gwendolyn.«
    »Ich dachte, das hätte ich.« Gwen seufzte. »Zumindest war ich ursprünglich, als Albert — Mr. Trumble — mich über die Probleme mit der Vormundschaft informierte, entschlossen, nicht den Kopf zu verlieren. Aber das war heute Morgen, und nun kann ich an nichts anderes mehr denken als daran, was alles passieren könnte. Und ...«
    »Genau darum geht es ja, was passieren könnte.« Madame ließ die Stickarbeit in den Schoß sinken und sah Gwen an. »Der Gentleman, der dir diese Nachricht überbrachte, dieser Mr. Trumble ...«
    »Albert«, warf Gwen ein.
    »Er ist

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