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Eifel-Jagd

Eifel-Jagd

Titel: Eifel-Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacques Berndorf
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Mädchen, ich mag dich ja, und schön wie die Sünde bist du auch, aber
ich will keine Frau im Moment, nur damit du das weißt. Sie nickte und war
erleichtert. Wir unterhielten uns dann noch zwei, drei Stunden, und sie
lieferte mir die Schlüssel zu insgesamt drei Kerlen, die ziemlich ekelhafte
Geschäfte machen. Und dann machte ich den Fehler meines Lebens.«

    Â»Du hast dich verknallt«, sagte Stefan Hommes.

    Â»Falsch!« Der Fahnder lächelte. »Ich bin am nächsten Morgen zu
meinem Chef gegangen und habe ihm alles erzählt. Ich habe ihm gesagt, daß ich
eine reine Goldader angerissen habe, daß dieses Mädchen so ziemlich jede
Schweinerei kennt, die unter den Reichen Düsseldorfs läuft. Und wenn sie einen
Vorfall nicht kennt, kann sie einem zumindest den Informanten nennen, der
Genaues weiß.« Er starrte irgendwo auf die nassen, im Grau versinkenden
Kellerwände.

    Jemand rief laut: »Hallo? Ist da jemand?«

    Â»Komm herunter, aber vorsichtig«, schrie ich zurück. »Wir sind
im Keller.«

    Rodenstock kam sehr langsam herangeschlurft. Er sah zum
Gotterbarmen aus, vollkommen durchnäßt und dreckig.

    Â»Da habe ich ein Rezept«, sagte ich vergnügt. »Du ziehst dich
aus und reibst dich mit deinem Hemd ab. Dann kriegst du auch keine
Lungenentzündung.«

    Â»Das tue ich sogar«, sagte er und begann, seine Kleider
abzustreifen. »Ich bin mit dem Wagen hängengeblieben. Ungefähr vierhundert
Meter weiter unten. Ich habe die Karre aufgesetzt. Zum Kotzen! Aber laßt euch
nicht stören. Was ich nicht weiß, kann mir Baumeister später erzählen.«

    Ballmann räusperte sich: »Also, weiter. Ich sitze vor meinem
Chef, mit dem ich mich klasse verstehe, und erzähle ihm von Cherie. Ich will
sein Einverständnis, daß ich eine Verbindung zu dieser Frau aufbaue. Und er
guckt mich an, lächelt und schüttelt den Kopf. Nix da! sagt er. Hände weg! Ich
denke, mich laust der Affe, und frage, was das soll. Er sagt: Julius Berner ist
ein C 22-Fall. Und alle Leute, die enge Verbindung zu Julius Berner haben,
sind auch C 22. Ich bin natürlich sauer und frage: Wer, verdammt noch mal,
hat das entschieden? Ich! antwortet mein Chef. Es bleibt dabei, die Kleine ist
absolut tabu.«

    Â»Kannten Sie den Code C 22?« fragte Rodenstock.

    Â»Natürlich«, nickte Ballmann. »C 22 bedeutete immer schon
ein heißes Ding. Ich war stinksauer. Meine Verbindung zu Cherie war kaputt, ehe
sie richtig angefangen hatte, sich zu tragen.«

    Â»Und dann haben Sie angefangen zu überlegen und sind zu dem
Schluß gekommen, etwas zu unternehmen«, murmelte Rodenstock. »Genau so habe ich
mir das vorgestellt. Was haben Sie als erstes unternommen?«

    Â»Interne Recherchen«, erklärte Ballmann. »Ich habe versucht, in
unseren Computer hereinzukommen. Und zwar an die C 22-Fälle.«

    Â»Da hätte ich eine erstklassige Adresse für dich«, murmelte
ich. »Aber weiter.«

    Â»Ich kam nicht in den Rechner rein. Statt dessen stellte die
Computerüberwachung fest, daß ich versucht hatte, den Hacker zu spielen. Der
Chef zitierte mich zu sich und machte mich zur Sau. Eigentlich ist Martin Kleve
ein Mensch, der niemals brüllt. Aber wenn er einen zur Sau macht, kannst du mit
seiner Stimme Panzerglas schneiden. Und er ordnet niemals etwas gegen dich an,
was er im Lauf der nächsten Tage zurücknimmt. Er warf mir sogar vor, ich hätte
die Verbindung zu Cherie nur gesucht, um mit ihr zu ficken. Und an dem Punkt
habe ich gesagt: Jetzt halten Sie gefälligst Ihre Schnauze, denn das wäre immer
noch mein Bier, wenn es denn stimmen würde. Halten Sie überhaupt Ihre Schnauze!
Daraufhin verordnete er mir sechs Wochen Urlaub – zum Nachdenken. Zum erstenmal
in meinem Leben war ich froh, dem Landeskriminalamt den Rücken kehren zu können
...«

    Â»Und dann meldete sich dein Widerspruchsgeist«, unterbrach ich.

    Â»Genau so war das!« bestätigte er. »Ich hielt nur drei Tage
lang Ruhe. Dann besorgte ich mir hintenrum die Liste mit den Pensionären des
letzten halben Jahres. Und unter denen suchte ich einen, der garantiert Krach
mit Kleve gehabt hatte. Dabei stieß ich auf Cosima Steinicke. Und die stellte
in einer einzigen Nacht mein bisheriges Leben auf den Kopf. Ich entdeckte die
Verbindung zwischen Kleve und Julius Berner. Es gab nicht einen

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