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Eifelteufel - Kriminalroman

Eifelteufel - Kriminalroman

Titel: Eifelteufel - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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auch sehr hilfsbereit, charmant und lustig sein. Da verzieh man ihr die Eskapaden. Und …« Sie brach ab und rührte etwas zu heftig in ihrem Kaffee.
    Â»Ja?«
    Sie zögerte, für einige Sekunden hing der Löffel in der Luft. »Ach, was soll’s«, sagte sie schließlich und legte den Löffel ab. »Es spielt eh keine Rolle mehr, wenn ich auch zugeben muss, immer noch eifersüchtig zu sein: Ich habe meinen Mann im Verdacht, dass er mit ihr …« Sie drehte die Hand in der Luft. »Sie wissen schon.«
    Â»Ein Fisternöllchen?«
    Â»So nennt man das wohl.«
    Â»War das der Grund, warum sich die Lörschs getrennt haben?« Welschers Interesse war geweckt. Vielleicht war Manfred Lörsch gar nicht der Sohn von Rita und Gustaf. Otto Kruschweski als heimlicher Bestäuber? Könnte darin ein Motiv für den Mord an Gustaf Lörsch zu finden sein? Aber nach all den Jahren? Wie wahrscheinlich war das? Und selbst wenn man etwas konstruieren könnte, es würde nicht ins Gesamtbild passen. Es gab schließlich noch zwei weitere Morde.
    Â»Ach was«, antwortete Hermine Kruschweski, »Ritas Ruf war legendär, bereits vor der Hochzeit. Wenn sie etwas wollte, dann zog sie es durch. Sie ließ sich nicht von einem Ehegelübde abhalten.«
    Â»Und Gustaf Lörsch war das egal?«
    Sie lächelte tiefgründig. »Er war keinen Deut besser.«
    Welscher bemerkte die leichte Röte auf ihren Wangen. Anscheinend hatte sie es ihrem Mann heimgezahlt. Die Abgründe hinter vermeintlich gutbürgerlichen Ehen amüsierten ihn. »Sodom und Gomorrha«, sagte er und zwinkerte ihr zu.
    In ihre Mundwinkel schlich sich ein Lächeln.
    Â»Gut«, sagte Welscher und schaute auf die Uhr. Genug geplaudert, es wurde Zeit, die Sache abzuschließen. In einem Schluck trank er den nur lauwarmen Cappuccino aus. »Kennen Sie einen Andreas Resch?«
    Sie runzelte die Stirn. »Hm, nie gehört.«
    Â»Und einen Paul Lange?«
    Diesmal ließ sie sich mit der Antwort mehr Zeit. Ihre Brauen schoben sich zusammen.
    Welscher ließ ihr die Zeit und bestellte währenddessen die Rechnung.
    Â»Ich glaube, in der Zeitung schon mal seinen Namen gelesen zu haben«, sagte sie schließlich. »Er hatte ein ungewöhnliches Hobby … darum ging es in dem Bericht.« Sie kaute an ihrem Daumennagel. »Ich komme nicht darauf …«
    Â»Er war Höhlenforscher. Unter Wasser«, half Welscher nach. »Aber darum geht es mir nicht. Vielmehr möchte ich wissen, ob Gustaf Lörsch oder möglicherweise sogar Rita Lörsch die Namen irgendwann mal hat fallen lassen.« Welscher beglich die Rechnung beim herbeigeeilten Kellner.
    Â»Jetzt verstehe ich«, sagte sie und klatschte sich mit der Hand an die Stirn. »Manchmal stehe ich aber auch auf dem Schlauch. Der Mord im Urftsee. Stand doch letzte Woche in der Zeitung, natürlich ohne den vollen Namen zu nennen. Ich hätte darauf kommen müssen.« Sie beugte sich vor. Übergangslos wurde sie ernst. »Sie vermuten einen Zusammenhang mit dem Mord an Gustaf?« Ihre Augen wurden groß. »Dieser erste Name, dieser Andreas … wie …?«
    Â»Resch.«
    Â»Der ist dann auch ermordet worden?«
    Er nickte. »Und? Haben die beiden die Namen mal erwähnt?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Wäre ja auch zu schön gewesen, dachte Welscher. »Bitte nehmen Sie es mir jetzt nicht übel, Frau Kruschweski, aber ich muss das fragen: Gustaf Lörsch ist vor ungefähr zwei Wochen getötet worden. Und Ihr Mann hat ein Motiv.« Kurz überlegte er, ihr Details zu ersparen. Aber dann entschied er sich dagegen. Sie würde es verkraften können, da war er sich sicher und berichtete davon, was Kruschweski Andrea Lindenlaub erzählt hatte.
    Â»So ist das also«, sagte sie, als er geendet hatte. »Der Schweinebuckel. Dem werde ich nachher ordentlich einheizen.« Ihr verbiesterter Gesichtsausdruck bewies Welscher, dass sie es durchaus ernst meinte. »Wenn Sie aber annehmen, mein Otto könnte der Mörder sein, muss ich Sie leider enttäuschen.«
    Â»So?«
    Â»Allerdings. Nach der Schlägerei sind wir an die Ahr. Wir haben dort einen Wohnwagen stehen. Otto war die ganze Zeit bei mir.«
    Streng blickte er sie an. Es war nicht auszuschließen, dass sie ihrem Mann gerade ein Alibi verschaffte. »Schon wieder ein

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