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Ein Alptraum für Dollar

Ein Alptraum für Dollar

Titel: Ein Alptraum für Dollar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pierre Bellemare
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Road.
    Sobald Walter in der Nähe der geheimnisvollen Adresse ankommt, taucht ein dicker Wagen auf und folgt ihm ganz langsam. Plötzlich ruft der Fahrer — ohne anzuhalten:
    »Daß du nach Eiern suchst, weiß ich schon längst...« Die kennen wohl das Buch alle auswendig! Eine komische Bande ist das! Seine Knie schlottern zwar vor Aufregung, doch bemüht sich Walter, ganz lässig weiterzugehen und antwortet wie gewünscht:
    »Zufällig suche ich gar keine Eier, und wenn, dann keine von dir. Roh mag ich sie nämlich nicht!«
    »Steig ein!« befiehlt der Fahrer und reißt die Beifahrertür auf.
    Jetzt zittert Walter vor Angst, denn es gibt kein Zurück mehr. Und die Polizei ist nicht da! Was wollen sie bloß alle von ihm? Nun ja, er hat sich die Suppe selber eingebrockt, nun muß er sie auch allein auslöffeln!
    »Was ist, steigst du endlich ein, oder brauchst du eine schriftliche Einladung!«
    Walter schaut sich ein letztes Mal ziemlich verzweifelt um. Niemand weit und breit, der ihm zu Hilfe kommen könnte! Also steigt er ein und verflucht innerlich seine blödsinnige Idee, sich gedankenlos in eine solche Lage gebracht zu haben!
    Der Wagen braust los und taucht einige Minuten später in eine Tiefgarage ein.
    Nach einer höllischen, quietschenden Fahrt durch die dunklen, engen Kurven und Decks, stoppt das Auto abrupt vor einem protzigen schwarzen Cadillac. Mit einem Kopfnicken — während der ganzen Fahrt hat er kein einziges Wort geredet — gibt der Fahrer Walter zu verstehen, er solle jetzt zu dem amerikanischen Straßenkreuzer gehen und dort einsteigen. »Sieht aus wie ein Leichenwagen!« denkt Walter noch, bevor er sich in sein Unglück stürzt.
    Eine harte, eiserne Stimme heißt ihn willkommen: »Guten Abend, Mister Bronson.«
    Walter dreht sich um. Im Fond des Wagens sitzen zwei Männer. Zwei Karikaturen wie aus einem billigen Krimi-Film. Selbstverständlich rauchen sie die dicksten, stinkendsten Zigarren — und auch die weißen Seidenschals fehlen nicht.
    »Ihr Kunde ist im Carlton Tower abgestiegen. Sein Sekretär hat für Punkt 9 Uhr einen Wagen bestellt.«
    Die Bezeichnung »Kunde« erfüllt Walter mit einem unbeschreiblichen Unbehagen. »Kunde« — das verbindet er sofort mit »Mord«, mit »Leiche«. Und er liegt auch ganz richtig mit seinen Befürchtungen! Er ist also in die Rolle eines gewissen Mister Bronson hineingerutscht — und dieser Mister Bronson ist ein Berufskiller, der in etwa einer dreiviertel Stunde, um 9 Uhr, einen Mann erschießen soll, wenn dieser ahnungslos aus seinem Hotel herauskommt!
    Nein, das geht zu weit... das schafft er nicht, das will er auch nicht! Am liebsten würde er jetzt losschreien, wie ein Ertrinkender, der um sein Leben ringt. Der dicke Mann mit der Zigarre bemerkt seine Nervosität:
    »Irgend etwas nicht in Ordnung, Mister Bronson?«
    »Nein, nein, ist schon gut! Nur dieser Zigarrenqualm... wissen Sie... dagegen bin ich allergisch. Es wird mir schlecht davon.«
    Der Gangster bittet freundlich um Entschuldigung und öffnet die Seitenscheibe, damit der Killer besser Luft schnappen kann. Er raucht aber weiter und gibt die letzten Instruktionen:
    »Uns interessiert vorrangig Baboukian. Wenn er als erster das Hotel verläßt, schießen Sie ihn sofort nieder und verschwinden auf der Stelle.
    Wenn aber Berzoff zuerst aus dem Hotel herauskommt, lassen Sie ihn ruhig vorübergehen. Sollten allerdings alle beide zusammen herauskommen, dann knallen Sie beide sofort ab. Wenn’s geht, zuerst Baboukian. Alles klar?«
    »Ja... ja...«
    »Es wurde mir versichert, daß Sie niemals daneben treffen. Mister Bronson, ich darf Ihnen empfehlen, Ihrem Ruf Ehre zu machen. Johnny, der genau hinter Ihnen sitzt, hat den Befehl, höllisch aufzupassen, daß alles wie am Schnürchen läuft, verstehen Sie?«
    »Ja... ja...«
    »Sehr gut. Nun schauen Sie sich in aller Ruhe diese beiden Photos an. Baboukian ist der Ältere, daneben sein Sekretär Berzoff.
    Ach ja, noch etwas: Hier ist auch ein Umschlag für Sie, mit 500 Pfund. Den Rest bekommen Sie, wenn die Arbeit erledigt ist.«
    »Vielen Dank.«
    »Ich nehme an, daß Sie Ihre eigene Waffe bei sich haben?«
    Der dicke Mann mit der Zigarre wirft einen Blick auf den kleinen Koffer, den Walter krampfhaft fest umklammert. Kalter Schweiß läuft ihm die Stirn hinunter. Was soll er darauf erwidern? Sagt er »ja«, dann ist er vielleicht für den Augenblick gerettet, aber was dann, wenn er schießen muß? Mit dem »Aufpasser« im Nacken, der dafür zu

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