Ein amerikanischer Thriller
zumindest eine Außenseiterchance, ans
wirklich große Geld ranzukommen.
Littell liebte Bad-Back-Jack.
Wie Darleen Shoftel. Wie Gail Handee.
Wie er selber.
He, Jack – du hast meine frühere Freundin gefickt. Ist
schon in Ordnung – Kemper Boyd sagt, du seist ein ganzer
Kerl.
Ich verkaufe Rauschgift für dich. Ich geb einem Mann
namens Banister Geld – der DICH für Teil einer jüdisch-
papistischen Verschwörung hält, Amerika aufs Kreuz zu legen.
Fort Blessington würde dir Spaß machen, Jack. Ist jetzt
ein Gangsterferienlager – die Jungs von der Firma kreuzen
auf, um die Anti-Castro-Show zu genießen. Santo Junior
hat vor der Stadt ein Motel gekauft. Könntest gratis drin
wohnen – wenn du deinen kleinen Bruder in den Everglades
deponierst.
Sam G. ist Stammgast. Carlos Marcel o kommt zu Besuch.
Johnny Rosselli bringt Dick Contino und sein Akkordeon
mit. Lenny Sands tritt auf – die Fidel-Transvestitennummer
kriegt regelmäßig donnernden Applaus.
Die Rauschgiftprofite waren gestiegen. Die Moral des
Kaders könnte besser nicht sein. Ramón Gutiérrez führte
über die bei Schnellbootfahrten Skalpierten Buch. Heshie
Ryskind setzte Prämien aus für Skalps.
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Lenny Sands mühte sich mit Hetzpropaganda ab: der
Bart als Prügelknabe der Skandalpresse. Die politische Stoß-
richtung war ganz in Mr. Hughes’ Sinn, doch wäre es ihm
lieber gewesen, wenn sich Hush-Hush ausschließlich mit
Sexskandalen befaßt hätte.
Pete rief Hughes einmal die Woche an. Der Typ hörte
nicht auf zu quatschen.
Die TWA-Angelegenheit schleppte sich dahin. Dick Stei-
sel hielt Hughes-Doppelgänger auf Vorrat. Hughes war der
Überzeugung, daß Schwarze Krebs auslösten – und bedrängte
Ike andauernd, die Sklaverei wieder einzuführen.
Bazil enbesessene mormonische Knal köpfe leisteten How-
ard dem Großen Gesellschaft. Sie hielten den Bungalow
bazillenfrei: Ein Insektenspray in Atombombenstärke wirkte
Wunder. Ein Wesen namens Duane Spurgeon kommandierte
die Mitarbeiter herum. Er streifte angefeuchtete Kondome
über sämtliche Türklinken, die unter Umständen von einem
Neger angefaßt worden waren.
Hughes hatte einen neuen Tick: wöchentliche Bluttrans-
fusionen. Er saugte sich reines Mormonenblut in die Adern
– das er bei einer Blutbank in der Nähe von Salt Lake City
orderte.
Hughes bedankte sich jedesmal artig für den Stoff. Pete
gab stets zur Antwort: »Da müssen Sie sich bei der CIA
bedanken.«
Er kassierte nach wie vor sein Hughes-Gehalt. Er kas-
sierte nach wie vor dreiundzwanzig Unterhalts-Anteile. Er
kassierte fünf Prozent von Tiger Kab und sein Gehalt als
CIA-Agent.
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Er war einmal ein Zuhälter und Erpresser gewesen. Jetzt
galoppierte er an vorderster Front der Geschichte mit.
Alle paar Tage ließ sich Jimmy Hoffa beim Taxistand
blicken. Und ging regelmäßig auf nicht-englischsprechende
Taxifahrer los. Wilfredo Delsol bediente die Telefonanlage
– daß er seinen Cousin hatte umlegen müssen, hatte ihm
die Freude an Gewalttaten verdorben.
Wilfredo verstand Englisch. Ihm zufolge fing Jimmy stets
an, hielt aber nie lange durch. Wer immer die ersten paar
»Arschficker« abkriege, habe bald seine Ruhe. Hoffa konnte
keinen Satz brüllen, der nicht auf »Kennedy« endete.
Pete sah Jack und Jimmy hintereinander im Fernsehen.
Kennedy antwortete einem Zwischenrufer so charmant, daß
dem die Sprache weg blieb. Hoffa hatte weiße Socken an
und eine mit Eigelb befleckte Krawatte umgebunden.
Schon gut, ich weiß Bescheid – Gewinner und Verlierer
kann auch ich unterscheiden.
Manchmal konnte er nicht schlafen. Das schwindelerre-
gende Sausen in seinem Kopf hatte die Wucht einer Was-
serstoffbombe angenommen.
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(Greenbrier, 8. 5. 60)
Zwei Gruppen drängten sich von zwei Seiten zum Rednerpult.
Pro-Jack- und Pro-Teamster-Demonstranten – al es harte Jungs.
Die Hauptstraße war für den Verkehr gesperrt. Die Men-
schenmenge, die auf den Auftritt wartete, zog sich über drei
Blocks: Mindestens sechstausend Menschen standen dicht
an dicht.
Sie unterhielten sich ungeniert und laut. Plakate schwebten
3 Meter hoch über den Köpfen.
Jack war als erster dran. Humphrey war beim Münzenwer-
fen gelinkt worden – und sprach als letzter. Jacks sichtbare
Anhängerschaft war dreimal so stark wie die von Hubert –
eine Kurzfassung des Wahlkampfs in West Virginia.
Teamsterschläger brüllten in Megaphone. Ein paar
Rednecks hißten eine Fahne
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