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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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zumindest eine Außenseiterchance, ans
    wirklich große Geld ranzukommen.
    Littell liebte Bad-Back-Jack.
    Wie Darleen Shoftel. Wie Gail Handee.
    Wie er selber.
    He, Jack – du hast meine frühere Freundin gefickt. Ist
    schon in Ordnung – Kemper Boyd sagt, du seist ein ganzer
    Kerl.
    Ich verkaufe Rauschgift für dich. Ich geb einem Mann
    namens Banister Geld – der DICH für Teil einer jüdisch-
    papistischen Verschwörung hält, Amerika aufs Kreuz zu legen.
    Fort Blessington würde dir Spaß machen, Jack. Ist jetzt
    ein Gangsterferienlager – die Jungs von der Firma kreuzen
    auf, um die Anti-Castro-Show zu genießen. Santo Junior
    hat vor der Stadt ein Motel gekauft. Könntest gratis drin
    wohnen – wenn du deinen kleinen Bruder in den Everglades
    deponierst.
    Sam G. ist Stammgast. Carlos Marcel o kommt zu Besuch.
    Johnny Rosselli bringt Dick Contino und sein Akkordeon
    mit. Lenny Sands tritt auf – die Fidel-Transvestitennummer
    kriegt regelmäßig donnernden Applaus.
    Die Rauschgiftprofite waren gestiegen. Die Moral des
    Kaders könnte besser nicht sein. Ramón Gutiérrez führte
    über die bei Schnellbootfahrten Skalpierten Buch. Heshie
    Ryskind setzte Prämien aus für Skalps.
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    Lenny Sands mühte sich mit Hetzpropaganda ab: der
    Bart als Prügelknabe der Skandalpresse. Die politische Stoß-
    richtung war ganz in Mr. Hughes’ Sinn, doch wäre es ihm
    lieber gewesen, wenn sich Hush-Hush ausschließlich mit
    Sexskandalen befaßt hätte.
    Pete rief Hughes einmal die Woche an. Der Typ hörte
    nicht auf zu quatschen.
    Die TWA-Angelegenheit schleppte sich dahin. Dick Stei-
    sel hielt Hughes-Doppelgänger auf Vorrat. Hughes war der
    Überzeugung, daß Schwarze Krebs auslösten – und bedrängte
    Ike andauernd, die Sklaverei wieder einzuführen.
    Bazil enbesessene mormonische Knal köpfe leisteten How-
    ard dem Großen Gesellschaft. Sie hielten den Bungalow
    bazillenfrei: Ein Insektenspray in Atombombenstärke wirkte
    Wunder. Ein Wesen namens Duane Spurgeon kommandierte
    die Mitarbeiter herum. Er streifte angefeuchtete Kondome
    über sämtliche Türklinken, die unter Umständen von einem
    Neger angefaßt worden waren.
    Hughes hatte einen neuen Tick: wöchentliche Bluttrans-
    fusionen. Er saugte sich reines Mormonenblut in die Adern
    – das er bei einer Blutbank in der Nähe von Salt Lake City
    orderte.
    Hughes bedankte sich jedesmal artig für den Stoff. Pete
    gab stets zur Antwort: »Da müssen Sie sich bei der CIA
    bedanken.«
    Er kassierte nach wie vor sein Hughes-Gehalt. Er kas-
    sierte nach wie vor dreiundzwanzig Unterhalts-Anteile. Er
    kassierte fünf Prozent von Tiger Kab und sein Gehalt als
    CIA-Agent.
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    Er war einmal ein Zuhälter und Erpresser gewesen. Jetzt
    galoppierte er an vorderster Front der Geschichte mit.
    Alle paar Tage ließ sich Jimmy Hoffa beim Taxistand
    blicken. Und ging regelmäßig auf nicht-englischsprechende
    Taxifahrer los. Wilfredo Delsol bediente die Telefonanlage
    – daß er seinen Cousin hatte umlegen müssen, hatte ihm
    die Freude an Gewalttaten verdorben.
    Wilfredo verstand Englisch. Ihm zufolge fing Jimmy stets
    an, hielt aber nie lange durch. Wer immer die ersten paar
    »Arschficker« abkriege, habe bald seine Ruhe. Hoffa konnte
    keinen Satz brüllen, der nicht auf »Kennedy« endete.
    Pete sah Jack und Jimmy hintereinander im Fernsehen.
    Kennedy antwortete einem Zwischenrufer so charmant, daß
    dem die Sprache weg blieb. Hoffa hatte weiße Socken an
    und eine mit Eigelb befleckte Krawatte umgebunden.
    Schon gut, ich weiß Bescheid – Gewinner und Verlierer
    kann auch ich unterscheiden.
    Manchmal konnte er nicht schlafen. Das schwindelerre-
    gende Sausen in seinem Kopf hatte die Wucht einer Was-
    serstoffbombe angenommen.
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    (Greenbrier, 8. 5. 60)
    Zwei Gruppen drängten sich von zwei Seiten zum Rednerpult.
    Pro-Jack- und Pro-Teamster-Demonstranten – al es harte Jungs.
    Die Hauptstraße war für den Verkehr gesperrt. Die Men-
    schenmenge, die auf den Auftritt wartete, zog sich über drei
    Blocks: Mindestens sechstausend Menschen standen dicht
    an dicht.
    Sie unterhielten sich ungeniert und laut. Plakate schwebten
    3 Meter hoch über den Köpfen.
    Jack war als erster dran. Humphrey war beim Münzenwer-
    fen gelinkt worden – und sprach als letzter. Jacks sichtbare
    Anhängerschaft war dreimal so stark wie die von Hubert –
    eine Kurzfassung des Wahlkampfs in West Virginia.
    Teamsterschläger brüllten in Megaphone. Ein paar
    Rednecks hißten eine Fahne

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