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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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sich
    Schwesterchen mit einem siebenundvierzigjährigen
    Säufer abgibt, ob der nun G-Man ist oder nicht.«
    Ich halte dies für eine plausible Theorie.
    B) Wir haben Littells FBI-Festnahmen bis zum Jahr
    1950 im Hinblick auf kürzlich entlassene Kriminelle
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    überprüft, die eventuell ein Rachebedürfnis haben
    könnten. Wir haben zwölf Männer eruiert, und alle
    zwölf hatten ein Alibi. Ich selbst konnte mich an die
    1952 erfolgte Festnahme eines gewissen Pierre »Pete«
    Bondurant erinnern und an die höhnischen Beleidi-
    gungen, die der Mann während der Festnahme gegen
    Littell ausgestoßen hat. Agenten haben den Aufenthalt
    von Bondurant zu der Zeit des Überfalls überprüft und
    bestätigt, daß er sich in Florida aufhielt.
    Die prokommunistische Haltung Littells wird im-
    mer deutlicher. Littell hält an seiner Freundschaft mit
    dem einschlägig bekannten subversiven Element Mal
    Chamales fest, und Transkripte der abgehörten Tele-
    fongespräche weisen insgesamt neun Gespräche zwi-
    schen Littell und Chamales nach, die alle ausführliche
    Sympathiebekundungen Littells gegenüber den Linken
    und verächtliche Bemerkungen über FBI-»Hexenjagden«
    enthalten. Am 10. Mai rief ich Littell an und wies ihn
    an, umgehend eine lückenlose Beschattung von Mal
    Chamales einzuleiten. Fünf Minuten später rief Littell
    Chamales an, um ihn zu warnen. Chamales hielt am
    selben Nachmittag eine Rede vor einer Versammlung
    der Sozialistischen Arbeiterpartei. Sowohl Littell als
    auch zuverlässiger FBI-Informant nahmen, ohne ei-
    nander zu erkennen, an der Versammlung teil. Der
    Informant übergab mir eine wörtliche Mitschrift von
    Chamales aufwieglerischen, virulent FBI-feindlichen,
    Hoover-feindlichen Bemerkungen. In Littells Bericht
    zu der Versammlung vom 10. Mai wurde der Rede
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    »kein aufrührerischer Charakter« attestiert. Der Be-
    richt steckte voller expliziter Lügen und verräterischer
    Verzerrungen.
    Sir, ich halte es nun für angebracht, Littell sowohl
    wegen Verweigerung der Zusammenarbeit in bezug
    auf den tätlichen Überfall wie wegen seiner jüngs-
    ten aufwieglerischen Handlungen zur Rede zu stellen.
    Darf ich Sie um Antwort bitten? Ich halte umgehendes
    Eingreifen für geboten.
    Mit vorzüglicher Hochachtung
    Charles Leahy
    DOKUMENTENEINSCHUB: 11. 6. 60. FBI-Aktennotiz.
    Direktor J. Edgar Hoover an SAC Charles Leahy.
    Mr. Leahy,
    Ward Littell betreffend: Unternehmen Sie bis auf
    weiteres nichts. Teilen Sie Littell wieder zur CPUSA-
    Überwachung ein, heben Sie die Überwachung seiner
    Person weitgehend auf und halten Sie mich bezüglich
    der Untersuchungen des tätlichen Überfalls auf dem
    laufenden.
    JEH
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    DOKUMENTENEINSCHUB: 9. 7. 60. Offizielles FBI-
    Telefontranskript. »Aufgenommen auf Anweisung des
    Direktors.« – »Vertraulichkeitsstufe 1-A: Nur für den
    Direktor bestimmt.« Teilnehmer: Direktor Hoover, Spe-
    cial Agent Kemper Boyd.
    KB: Guten Tag, Sir.
    JEH: Kemper, ich bin verärgert über Sie. Sie haben
    mich eine ganze Weile gemieden.
    KB: Ich würde das so nicht ausdrücken, Sir.
    JEH: Selbstverständlich nicht. Sie würden das auf eine
    Art und Weise ausdrücken, die meinen Ärger be-
    schwichtigen soll. Doch hätten Sie mit mir Kontakt
    aufgenommen, wenn ich mich nicht mit Ihnen in
    Verbindung gesetzt hätte?
    KB: Ja, Sir. Gewiß.
    JEH: Vor oder nach der Krönung König Jacks des
    Ersten?
    KB: Ich halte die Krönung keineswegs für derart ge-
    sichert, Sir.
    JEH: Ist die Mehrheit der Delegierten auf seiner Seite?
    KB: Fast. Ich nehme an, er wird im ersten Wahlgang
    nominiert.
    JEH: Und Sie glauben, er gewinnt.
    KB: Ja, da bin ich mir ziemlich sicher.
    JEH: Dem kann ich nicht widersprechen. Großer Bruder
    und Amerika zeigen alle Anzeichen einer albernen
    Liebesaffäre.
    KB: Er wird Sie im Amt belassen, Sir.
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    JEH: Selbstverständlich wird er das. Das hat jeder
    Präsident seit Calvin Coolidge getan, und was Ihre
    Ablösungstendenzen angeht, täten Sie gut daran,
    zu bedenken, daß König Jack maximal acht Jah-
    re im Amt bleibt, ich dagegen bis zum Ende des
    Milleniums.
    KB: Ich werde daran denken, Sir.
    JEH: Das möchte ich Ihnen geraten haben. Sie soll-
    ten auch bedenken, daß mein Interesse an Großem
    Bruder sich keineswegs darauf beschränkt, daß ich
    im Amt bleibe. Im Unterschied zu Ihnen denke ich
    altruistisch, mir liegt die innere Sicherheit der Nation
    am Herzen. Im Unterschied zu Ihnen gilt meine erste
    Sorge nicht der Selbsterhaltung und dem

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