Ein amerikanischer Thriller
karibisches Karthago; Playa Giron als
patriotischer Parthenon. Castro erledigt und ausgepo-
wert – der Feigling soll sich sogar den Bart geschoren
haben, nur um dem rechtmäßigen Rachedurst der von
ihm über den Löffel barbierten Bevölkerung zu entgehen!
Fidel Castro: der kläglich gerupfte Samson von 1961!
Die vor Freude toll gewordenen Delilas: kubanische
Helden, die Gott und das Sternenbanner fürchten und
sonst nichts auf der Welt!!!
Castros mörderische Machinationen: gänzlich
geschlagen, zehn zu vier, Spiel, Satz und Sieg. Die
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bösartigen letzten Zuckungen des Monsters: Ein Mas-
saker in Miami lösen sie immer noch aus!!!!
Sache ist: Fidel Castro will noch auf die Schnelle
Reibach machen – um sich, mit gutem Barem reichlich
versehen, auf künftige kotzüble Coups zu kaprizieren!
Sache ist: Fidel Castro hat die eminent egalitäre und
alle Bevölkerungsgruppen gleichermaßen umfassende
Rassenpolitik Amerikas heimtückisch bekrittelt, indem
er der US-Führung die vermeintliche Vernachlässigung
der amerikanischen Neger unterstellt hat.
Sache ist: Fidel Castro und sein zuckersüßes Brü-
derchen Raúl bringen wie eh und je ihr mörderisch-
gefährliches Heroin in Miami an den Mann.
Sache ist: Während sich die Schweinebucht immer
mehr in Castros Waterloo verwandelte, haben die heil-
losen Hörigen des jämmerlichen Jüngelchens das Ne-
gerviertel von Miami mit rattengiftverseuchtem Heroin
durchseucht! Zahllose schwarze Süchtige haben sich
den mörderischen kommunistischen Todescocktail in
die Adern gespritzt und ein peinvolles und fürchter-
liches Ende gefunden!!!
Sache ist: Wir haben uns mit dem Druck vorliegen-
der Ausgabe beeilt, um unseren Hush-Hush-Lesern die
Wahrheit über Playa Giron nicht lange vorenthalten
zu müssen. Daher können wir die oben erwähnten
Neger nicht namentlich nennen und keine genauen
Einzelheiten über ihren entsetzlichen Tod berichten.
Die spannende Fortsetzung in der bald erscheinenden
nächsten Ausgabe, in Verbindung mit den neuesten
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Fakten: »Bananenrepublikanische Bilanz: Wer ist rot?
Wer tot?«
Adios, lieber Leser – bis bald, bei einem riesengro-
ßen Cuba-Libre im blutig befreiten Havanna.
DOKUMENTENEINSCHUB: 1. 5. 61. Persönliches Sch-
reiben: J. Edgar Hoover an Howard Hughes.
Lieber Howard,
fast sieht es so aus, als ob Sie sich dieser Tage nicht
allzusehr um Hush-Hush kümmern würden. Ein Blick in
die Ausgabe vom 24. April hätte ihnen dargetan, daß
das Blatt im besten Falle überstürzt und im schlimms-
ten Fall grob fahrlässig und/oder in krimineller Absicht
in Druck gegeben wurde.
Wußte Mr. L. Sands vielleicht auf geheimnisvolle
Weise im voraus über eigentlich unvorhersehbare Ge-
schehnisse Bescheid? In dem Artikel bezieht er sich
auf Fälle von Heroinüberdosis unter den Schwarzen
in Miami, doch meinen Kontaktleuten bei der Polizei
zufolge sind derartige Überdosisfälle nicht aufgetreten.
Dagegen sind neun kubanische Teenager durch
vergiftetes Heroin zu Tode gekommen. Meinem Kon-
taktmann zufolge haben zwei kubanische Jugendliche
am 18. April einen Diplomatenkoffer mit einer großen
Menge vergifteten Heroins aus einem Wagen gestohlen,
und zwar in Zusammenhang mit einem ungeklärten
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Schußwechsel, dem zwei Kubaner zum Opfer gefallen
sind.
Mein Kontaktmann wies auf den eigenartig prophe-
tischen (wenn auch faktisch ungenauen) Hush-Hush-
Artikel hin. Ich bedeutete ihm, daß es sich hier um
einen merkwürdigen Zufall des Lebens handele, womit
die Angelegenheit für ihn offenbar erledigt war.
Ich würde Ihnen raten, Mr. Sands nahezulegen, sich
künftig einigermaßen an die Fakten zu halten. Hush-
Hush sollte keine Science-Fiction veröffentlichen, sofern
dies nicht in unserem ureigensten Interesse ist.
Alles Gute
Edgar
DOKUMENTENEINSCHUB: 8. 5. 61. Artikel im Miami
Herald.
PRÄSIDENT BERUFT HOCHRANGIGE EXPERTEN-
GRUPPE, UM DAS SCHWEINEBUCHTFIASKO ZU
UNTERSUCHEN
Präsident Kennedy, der die fehlgeschlagene Invasion
der Exilkubaner in der Schweinebucht als »bittere
Lektion« bezeichnet hat, gab heute bekannt, daraus
Lehren ziehen zu wollen.
Der Präsident teilte einer Gruppe von Reportern in
privatem Rahmen mit, daß er eine Untersuchungskom-
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mission berufen habe, um die exakten Gründe für das
Fehlschlagen der Invasion in der Schweinebucht zu er-
mitteln und im Gefolge einer von ihm als »katastrophal
peinlich« bezeichneten Episode eine
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