Ein amerikanischer Thriller
A-1-Gewehre von den
Rassisten.
Lockhart verstand sein Geschäft. Lockhart wußte, daß
die Südstaaten-Rechten ihren Waffenbedarf neu veranlagten.
Die rote Gefahr hatte schweres Gerät erforderlich gemacht.
MPs, Mörser und Granaten. Jetzt galten aufmüpfige Nig-
ger als die größere Bedrohung – und denen kam man mit
Handfeuerwaffen am besten bei.
Der tiefe Süden war ein einziger verrückter Waffenschluß-
verkaufmarkt.
Pete tauschte schrottreife Pistolen gegen brandneue Ba-
zookas. Pete kaufte funktionsfähige Thompsons für fünfzig
Eier das Stück. Pete versorgte sechs Lager mit fünfhundert-
tausend Schuß Munition.
Die Minutemen, die National States Rights Party, die
Nationale Partei für die Rechte der Einzelstaaten, die National
Renaissance Party, die Partei für die Nationale Wiedergeburt,
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die Exalted Knights of the Ku Klux Klan, die Royal Knights
of the Ku Klux Klan, die Imperial Knights of the Ku Klux
Klan und die Klarion Klan Koalition for the New Konfe-
deracy, sie waren seine Lieferanten. Er versorgte sechs Exil-
kubanerlager, in denen es jede Menge Freiwillige für ein
Himmelfahrtskommando gab.
Pete brachte drei Wochen mit Waffeneinkäufen zu. Er
reiste fünfmal von Miami nach New Orleans.
Die fünfzig Riesen verflüchtigten sich zu nichts. Heshie
Ryskind ließ weitere zwanzig springen. Heshie hatte Panik
– die Ärzte hatten Lungenkrebs diagnostiziert.
Um sich auf andere Gedanken zu bringen, stellte Heshie
eine Unterhaltungstournee durch die Lager auf die Beine:
Jack Ruby und seine Stripperinnen, Dick Contino und sein
Akkordeon.
Die Stripperinnen strippten und verlustierten sich mit den
Rekruten. Heshie kaufte Blow Jobs für ganze Lager. Dick
Contino spielte sechstausendmal »Lady of Spain«.
Jimmy ließ sich zur Soirée in Lake Pontchartrain blicken.
Jimmy fluchte, tobte und schimpfte ununterbrochen über
die Kennedys.
Joe Milteer schloß sich ihnen in Mobile an. Er blätterte
dem Waffenfonds unaufgefordert zehn Riesen hin.
Guy Banister bezeichnete den alten Joe als »harmlos«.
Lockhart zufolge zündete der alte Junge leidenschaftlich gern
Niggerkirchen an.
Pete sah sich nach Hilfsschützen für das Fidel-Attentat um.
Seine Kriterien hatte er in zwei simplen Fragen formuliert:
Bist du ein guter Schütze?
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Bist du bereit, dein Leben aufs Spiel zu setzen, damit
Néstor Chasco sicher zielen kann?
Er brachte mehr als hundert Kubaner zusammen. Vier
Männer kamen auf die Liste.
CHINO CROMAJOR:
Überlebender der Schweinebucht. Bereit, eine Bombe im
eigenen Arsch zu verstecken, um Castro in die Luft zu jagen.
RAFAEL HERNÁNDEZ-BROWN:
Zigarrenfabrik-Arbeiter/Schütze. Bereit, dem Bart eine
tödliche Panatella unterzuschieben und sich gemeinsam mit
dem Mann, der seine Tabakfelder verwüstet hatte, in Rauch
aufzulösen.
CÉSAR RAMOS:
Ehemaliger Koch der kubanischen Armee. Bereit, ein ex-
plosives Spanferkel anzurichten und Castros letztes Abend-
mahl zu teilen.
WALTER »JUANITA« CHACÓN.
Sadistischer Transvestit. Bereit, Fidel in den Arsch zu
ficken und im Kreuzfeuer der Exilkubaner orgasmisch sein
Leben auszuhauchen.
Aktennotiz an Kemper Boyd:
Überbiete meine Schützen – wenn du kannst.
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(Meridian, 11. 1. 62)
Kemper zog sich einen »Speedball« rein – einen Kokain-
»H«-Mix. Das war exakt das sechzehnte Mal, daß er Dro-
gen nahm.
Das zwölfte Mal, seit der Arzt die Medikamente abge-
setzt hatte. Damit hatte er, ohne süchtig zu sein , 1,3 Mal pro
Monat Rauschgift zu sich genommen.
Der Kopf drehte sich ihm. Sein Verstand lief auf Hochtou-
ren. Das schäbige Zimmer im Seminole Motel sah beinahe
hübsch aus.
Aktennotiz:
Sich mit dem schwarzen Prediger in Verbindung set-
zen. Der gerade eine Liste von Wahlrechtsverletzungen
zusammenstellt.
Aktennotiz:
Sich mit Dougie Frank Lockhart in Verbindung setzen.
Er hat zwei Freiwillige für dich aufgetrieben.
Und dann trat die Wirkung erst richtig ein.
Das Schlüsselbein hörte auf zu schmerzen. Die Klammern,
die den Knochen zusammenhielten, verschmolzen mit dem
Körper.
Kemper putzte sich die Nase. Das Porträt über dem
Schreibtisch fing an zu leuchten.
Ein Bild von John F. Kennedy aus Vor-Schweinebucht-
Zeiten. Die Widmung stammte aus der Zeit danach: »Für
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Kemper Boyd. Ich glaube, wir haben beide in letzter Zeit
ein paar Blessuren abgekriegt.«
Trip Nr. 16 ließ sich dynamisch an. Jacks Lächeln war
auch nicht ohne Nachhilfe zustande
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