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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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A-1-Gewehre von den
    Rassisten.
    Lockhart verstand sein Geschäft. Lockhart wußte, daß
    die Südstaaten-Rechten ihren Waffenbedarf neu veranlagten.
    Die rote Gefahr hatte schweres Gerät erforderlich gemacht.
    MPs, Mörser und Granaten. Jetzt galten aufmüpfige Nig-
    ger als die größere Bedrohung – und denen kam man mit
    Handfeuerwaffen am besten bei.
    Der tiefe Süden war ein einziger verrückter Waffenschluß-
    verkaufmarkt.
    Pete tauschte schrottreife Pistolen gegen brandneue Ba-
    zookas. Pete kaufte funktionsfähige Thompsons für fünfzig
    Eier das Stück. Pete versorgte sechs Lager mit fünfhundert-
    tausend Schuß Munition.
    Die Minutemen, die National States Rights Party, die
    Nationale Partei für die Rechte der Einzelstaaten, die National
    Renaissance Party, die Partei für die Nationale Wiedergeburt,
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    die Exalted Knights of the Ku Klux Klan, die Royal Knights
    of the Ku Klux Klan, die Imperial Knights of the Ku Klux
    Klan und die Klarion Klan Koalition for the New Konfe-
    deracy, sie waren seine Lieferanten. Er versorgte sechs Exil-
    kubanerlager, in denen es jede Menge Freiwillige für ein
    Himmelfahrtskommando gab.
    Pete brachte drei Wochen mit Waffeneinkäufen zu. Er
    reiste fünfmal von Miami nach New Orleans.
    Die fünfzig Riesen verflüchtigten sich zu nichts. Heshie
    Ryskind ließ weitere zwanzig springen. Heshie hatte Panik
    – die Ärzte hatten Lungenkrebs diagnostiziert.
    Um sich auf andere Gedanken zu bringen, stellte Heshie
    eine Unterhaltungstournee durch die Lager auf die Beine:
    Jack Ruby und seine Stripperinnen, Dick Contino und sein
    Akkordeon.
    Die Stripperinnen strippten und verlustierten sich mit den
    Rekruten. Heshie kaufte Blow Jobs für ganze Lager. Dick
    Contino spielte sechstausendmal »Lady of Spain«.
    Jimmy ließ sich zur Soirée in Lake Pontchartrain blicken.
    Jimmy fluchte, tobte und schimpfte ununterbrochen über
    die Kennedys.
    Joe Milteer schloß sich ihnen in Mobile an. Er blätterte
    dem Waffenfonds unaufgefordert zehn Riesen hin.
    Guy Banister bezeichnete den alten Joe als »harmlos«.
    Lockhart zufolge zündete der alte Junge leidenschaftlich gern
    Niggerkirchen an.
    Pete sah sich nach Hilfsschützen für das Fidel-Attentat um.
    Seine Kriterien hatte er in zwei simplen Fragen formuliert:
    Bist du ein guter Schütze?
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    Bist du bereit, dein Leben aufs Spiel zu setzen, damit
    Néstor Chasco sicher zielen kann?
    Er brachte mehr als hundert Kubaner zusammen. Vier
    Männer kamen auf die Liste.
    CHINO CROMAJOR:
    Überlebender der Schweinebucht. Bereit, eine Bombe im
    eigenen Arsch zu verstecken, um Castro in die Luft zu jagen.
    RAFAEL HERNÁNDEZ-BROWN:
    Zigarrenfabrik-Arbeiter/Schütze. Bereit, dem Bart eine
    tödliche Panatella unterzuschieben und sich gemeinsam mit
    dem Mann, der seine Tabakfelder verwüstet hatte, in Rauch
    aufzulösen.
    CÉSAR RAMOS:
    Ehemaliger Koch der kubanischen Armee. Bereit, ein ex-
    plosives Spanferkel anzurichten und Castros letztes Abend-
    mahl zu teilen.
    WALTER »JUANITA« CHACÓN.
    Sadistischer Transvestit. Bereit, Fidel in den Arsch zu
    ficken und im Kreuzfeuer der Exilkubaner orgasmisch sein
    Leben auszuhauchen.
    Aktennotiz an Kemper Boyd:
    Überbiete meine Schützen – wenn du kannst.
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    (Meridian, 11. 1. 62)
    Kemper zog sich einen »Speedball« rein – einen Kokain-
    »H«-Mix. Das war exakt das sechzehnte Mal, daß er Dro-
    gen nahm.
    Das zwölfte Mal, seit der Arzt die Medikamente abge-
    setzt hatte. Damit hatte er, ohne süchtig zu sein , 1,3 Mal pro
    Monat Rauschgift zu sich genommen.
    Der Kopf drehte sich ihm. Sein Verstand lief auf Hochtou-
    ren. Das schäbige Zimmer im Seminole Motel sah beinahe
    hübsch aus.
    Aktennotiz:
    Sich mit dem schwarzen Prediger in Verbindung set-
    zen. Der gerade eine Liste von Wahlrechtsverletzungen
    zusammenstellt.
    Aktennotiz:
    Sich mit Dougie Frank Lockhart in Verbindung setzen.
    Er hat zwei Freiwillige für dich aufgetrieben.
    Und dann trat die Wirkung erst richtig ein.
    Das Schlüsselbein hörte auf zu schmerzen. Die Klammern,
    die den Knochen zusammenhielten, verschmolzen mit dem
    Körper.
    Kemper putzte sich die Nase. Das Porträt über dem
    Schreibtisch fing an zu leuchten.
    Ein Bild von John F. Kennedy aus Vor-Schweinebucht-
    Zeiten. Die Widmung stammte aus der Zeit danach: »Für
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    Kemper Boyd. Ich glaube, wir haben beide in letzter Zeit
    ein paar Blessuren abgekriegt.«
    Trip Nr. 16 ließ sich dynamisch an. Jacks Lächeln war
    auch nicht ohne Nachhilfe zustande

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