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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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sind, daß sie an dich herankommen konnten.
    Du hast was damit zu tun, und das hat was mit Heroin zu
    tun, und wenn du nicht auspackst, tu’ ich dir wieder weh.«
    »Pedro …«
    Pete kauerte sich vor den Stuhl. » Heroin «,sagte Pete. » Raus mit der Sprache. «
    »Aus Kuba wird eine Schiffsladung erwartet. Sie kommt
    mit einem Schnellboot an. Zweihundert Pfund, unverschnit-
    ten. Einige Castro-Anhänger werden sie bewachen. Ich soll
    die Ladung zu Mr. Santo bringen.«
    »Wann?«
    »In der Nacht vom 4. Mai.«
    »Wo?«
    »An der Golfküste in Alabama. Ein Ort namens Orange
    Beach.«
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    Pete bekam das Zittern. Delsol spürte augenblicklich
    seine Furcht.
    »Wir müssen so tun, als ob das alles nie stattgefunden
    hätte, Pedro. Tu so, als ob du niemals an die Sache geglaubt
    hättest. Wir dürfen uns nicht mit Männern anlegen, die so
    viel mächtiger sind als wir.«
    Boyd blieb ungerührt. Pete brüllte so, daß die Telefonzelle
    beinahe zerbarst.
    »Wir können das Casinogeschäft immer noch durchziehen.
    Wir können dein Team runterschicken, Castro umlegen und
    ein Scheißchaos erzeugen. Vielleicht klappt alles, und Santo
    hält Wort, vielleicht auch nicht. Jedenfalls können wir Fidel
    Castro erledigen.«
    »Nein«, sagte Boyd. »Das Geschäft ist gestorben und der
    Kader erledigt, und wenn wir die Männer überstürzt rein-
    schicken, gehen sie nur drauf.«
    Pete trat die Tür aus den Angeln – »Was heißt das, NEIN?«
    »Ich denke, wir sollten unsere Verluste absichern. Wir
    sollten ein bißchen Geld machen, bevor jemand Bobby über
    die Firma und die CIA informiert.«
    Die Tür flog über den Bürgersteig. Die Fußgänger wichen
    ihr aus. Ein kleines Kind hüpfte darauf herum und brach
    das Glas entzwei.
    »Das Heroin?«
    Boyd blieb kühl. »Zweihundert Pfund, Pete. Wir bleiben
    fünf Jahre drauf sitzen und stoßen es in Übersee ab. Du,
    ich und Néstor. Das ergibt einen Anteil von mindestens drei
    Millionen Dollar für jeden.«
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    Pete wurde schwindelig. Das mußte man erlebt haben.
    Ein Erdbeben, Stärke 9,9 auf der Richter-Skala, und es fand
    ausschließlich in seinem Innern statt.
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    DOKUMENTENEINSCHUB: 4. 3. 62. Transkript Schlaf-
    zimmermikro im Carlyle. Aufgenommen von: Fred Tu-
    rentine. Band/Textkopien an: P. Bondurant, W. Littell.
    BJ rief den Horchposten um 15.08 Uhr an. Gab an,
    die Zielperson um 17.00 Uhr zum »Dinner« zu treffen.
    Sie wurde angewiesen, die Schlafzimmertür zweimal
    zu öffnen u. zu schließen, um das Mikrophon zu ak-
    tivieren. Übertragung von 17.23 Uhr an. Initialen: BJ
    – Barb Jahelka. JFK – John F. Kennedy.
    17.24 – 17.33: Sexuelle Aktivität. (Vergleiche Aufnahme.
    Gute Tonqualität. Stimmen erkennbar.)
    17.34 – 17.41: Konversation.
    JFK: Scheiße, mein Rücken.
    BJ: Ich helf’ dir.
    JFK: Nein, ich komme schon klar.
    BJ: Schau nicht ständig auf die Uhr. Wir haben gerade
    miteinander geschlafen.
    JFK (lachend): Ich hätte wirklich diese Wanduhr ins-
    tallieren lassen sollen.
    BJ: Und im gleichen Aufwasch den Koch feuern. Das
    Club Sandwich war mies.
    JFK: Ja. Der Truthahn war trocken und der Speck
    matschig.
    BJ: Du scheinst nicht recht bei der Sache, Jack.
    JFK: Kluges Mädchen.
    BJ: Die Last der Welt?
    JFK: Nein, mein Bruder. Er zieht gegen meine Freunde
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    und meine Frauenbekanntschaften zu Felde und
    führt sich ganz schön blöd auf.
    BJ: Zum Beispiel?
    JFK: Er hat sich in eine richtige Hexenjagd hinein-
    gesteigert. Frank Sinatra kennt ein paar Gangster,
    also mußte Frank weg. Die Frauen, die mir Peter
    besorgt, sind Nutten, die Tripper haben, und du
    bist zu geschickt und zu selbstsicher für ein Twist-
    Häschen und entsprechend verdächtig.
    BJ (lachend): Und nun? Kann ich damit rechnen, daß
    FBI-Männer mich beschatten?
    JFK (lachend): Wohl kaum. Bobby und Hoover has-
    sen einander zu sehr, um bei einer derart heiklen
    Angelegenheit zusammenzuarbeiten. Bobby ist
    überarbeitet und entsprechend schwierig, und
    Hoover ist schwierig, weil er eine Nazischwuchtel
    ist mit einem Haß auf alle Männer mit normalen
    Neigungen. Bobby leitet das Justizministerium, jagt
    Gangster und kümmert sich um meine Kubapolitik.
    Er hat andauernd mit kriminellen Psychopathen
    zu tun, und Hoover legt ihm andauernd Steine in
    den Weg. Und dann kommt er mit seinen Frust-
    rationen eben zu mir. Was meinst du, sollen wir
    tauschen? Du wirst Präsidentin der Vereinigten
    Staaten, und ich twiste in, wie heißt das doch,
    wo du auftrittst?
    BJ: »Del’s Den« in

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