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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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berühmte
    amerikanische Gangster Santo Trafficante Jr. gegenwärtig im
    Hotel Nacional festgehalten wird.«
    Banister seufzte. »Das Arschloch Castro muß lebensmüde
    sein. Er legt sich gleichzeitig mit den Vereinigten Staaten
    von Amerika und der Mafia an.«
    »Es gibt keine Mafia, Guy. Zumindest hat das Mr. Hoover
    immer behauptet.«
    »Selbst Gott irrt manchmal, Kemper.«
    »Schluß«, sagte Stanton. »Welchen Status haben ameri-
    kanische Bürger, die in Kuba bleiben?«
    Paez kratzte sich und stand auf. »Fidel will human
    erscheinen. Er hätschelt die in Kuba verbliebenen ein-
    flußreichen Amerikaner, wobei er sie nur das angeblich
    Gute sehen läßt, das die Revolution hervorgebracht hat.
    Er will sie erst nach und nach gehen lassen, damit sie
    als übertölpelte Instrumente zur Verbreitung kommunis-
    tischer Propaganda nach Amerika zurückkehren. Und in
    der Zwischenzeit hat Fidel viele Zuckerrohrfelder meiner
    lieben United Fruit verbrannt und viele meiner studen-
    tischen Informanten gefoltert und umgebracht, indem er
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    sie der Spionage für die ›imperialisto y fascisto‹ La United
    bezichtigt hat.«
    Stanton blickte auf die Uhr. »Guy, bringen Sie Teo zur ärzt-
    lichen Untersuchung. Teo, folgen Sie Mr. Banister. Mr. Boyd
    wird Sie bald nach Miami fahren.«
    Banister führte Paez raus. Kemper beobachtete, wie sie
    zur Röntgenbaracke gingen.
    Stanton zog die Tür zu. »Schaffen Sie uns den Toten vom
    Hals, Kemper. Ich werde alle Besatzungsmitglieder, die ihn
    gesehen haben, entsprechend instruieren. Und gehen Sie mit
    Guy pfleglich um, er hat schwache Sicherungen.«
    »Davon hab ich gehört. Angeblich soll er sich zehn Minu-
    ten nach seinem Amtsantritt als Stellvertretender Polizeichef
    von New Orleans betrunken und in einem gut besuchten
    Restaurant mit der Pistole herumgeballert haben.«
    Stanton lächelte. »Und angeblich sol en Sie seinerzeit schon
    mal die eine oder andere heiße Corvette verschoben haben.«
    »Gut gegeben. Und wo wir beim Thema sind – was halten
    Sie von Pete Bondurants Waffenspende?«
    »Hat mich beeindruckt. Wir denken darüber nach, Pete
    ein Angebot zu machen, und ich werde bei unserem nächsten
    Treffen den Stellvertretenden Direktor darauf ansprechen.«
    »Pete ist ein guter Mann«, sagte Kemper. »Er kann Rowdys
    prima in Schach halten.«
    »Ja, das kann er. Jimmy Hoffa setzt ihn sehr wirkungsvoll
    bei Tiger Kab ein. Lassen Sie hören, Kemper. Ich spüre, daß
    Sie was im Schilde führen.«
    Kemper stellte das Tonbandgerät ab. »John, früher oder
    später werden Sie feststellen, daß ein Gutteil der Leute da
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    draußen Psychopathen sind, die Sie nicht unter Kontrolle
    kriegen können. Sie glauben, sie indoktrinieren und als po-
    tentielle Anti-Castro-Guerillas ausbilden zu können. Das
    wird nicht unbedingt klappen. Wenn sie, wie vorgesehen,
    bei stabilen kubanischen Einwandererfamilien untergebracht
    sind und einen Arbeitsplatz zugewiesen bekommen haben,
    werden sie, sobald der Aufenthalt in unserem Land den Reiz
    des Neuen einmal verloren hat, zunehmend in ihre alten
    kriminellen Gewohnheiten zurückverfallen.«
    »Wollen Sie damit sagen, daß wir sie gründlicher über-
    prüfen sollten?«
    »Nein, ich will damit sagen, daß ich das tun sollte. Wir
    sollten die Quarantäne im CIA-Motel verlängern, wobei die
    endgültige Entscheidung darüber, wen wir rekrutieren, bei
    mir liegt.«
    Stanton lachte. »Darf ich fragen, was für Qualifikationen
    Sie für diesen Job haben?«
    Kemper zählte es ihm an den Fingern auf. »Ich habe
    neun Jahre verdeckt ermittelt. Ich kenne die Kriminellen
    und mag sie. Ich war V-Mann in Autodiebesbanden, habe
    die Mitglieder festgenommen und mit dem Justizministe-
    rium zusammengearbeitet, um die Anklagen vorzubereiten.
    Ich verstehe das Bedürfnis bestimmter Krimineller, sich ei-
    ner Autorität unterzuordnen. John, einigen Autodieben bin
    ich so nahe gestanden, daß sie ihr Geständnis nur vor mir
    ablegen wollten – vor dem Agenten, der sie verraten und
    festgenommen hat.«
    Stanton pfiff durch die Zähne – für ihn völ ig ungewöhnlich.
    »Wol en Sie damit sagen, daß Sie Ihren Zuständigkeitsbereich
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    erweitern und als Stabsoffizier bei den Leuten bleiben möch-
    ten? Angesichts Ihrer sonstigen Verpflichtungen scheint mir
    das wenig realistisch.«
    Kemper hieb mit der flachen Hand auf den Tisch. » Nein.
    Dafür schlage ich nachdrücklich Pete Bondurant vor. Ich
    meine: Eine Truppe hartgesottener Krimineller, die

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