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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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schwarzen Jungen, Maurice Theodore
    Wilkins, umgebracht.«
    »Mit der Anschuldigung brauchen Sie mir nicht zu kommen.
    Das ist ein scheißunbestätigtes Gerücht aus irgendeiner Akte.«
    »Ich habe jetzt einen Augenzeugen.«
    Sal putzte sich die Ohren mit einer Büroklammer. »Quatsch
    mit Soße. Das FBI untersucht keine Niggermorde, und ein
    kleines Singvögelchen hat mir ins Ohr geflüstert, daß der
    Junge von einem unbekannten Täter im Keller der Pfarrei,
    die er ausgeraubt hat, umgebracht worden ist. Das Vögel-
    chen hat mir geflüstert, daß der Täter gewartet hat, bis der
    Priester zum Match ging, und den Niggerjungen mit der
    Kettensäge massakriert hat, nachdem er den Niggerjungen
    dazu gebracht hat, ihm einen zu blasen. Das Vögelchen
    hat mir geflüstert, daß enorm viel Blut geflossen ist und
    der Täter den Meßwein ausgekippt hat, damit der Gestank
    weniger penetrant war.«
    Wie sagte Kemper Boyd – NIE ANGST ODER EKEL
    ZEIGEN.
    Littell legte zweitausend Dollar auf den Tisch. »Ich bin
    bereit, Ihre Schulden zu bezahlen. In zwei oder drei Raten,
    damit Giancana nicht Verdacht schöpft.«
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    Sal griff nach dem Geld. »Mir ist das so was von egal.
    Mo kann mich auch umnieten lassen, weil ich ihm zu gut
    aussehe.«
    Littell entsicherte den Revolver. »Leg das Geld hin.«
    Sal gehorchte. »Also?«
    »Also ja oder nein?«
    »Was, wenn ich nein sage?«
    »Legt Giancana dich um. Laß ich die Leute wissen, daß
    du Tony Iannone umgebracht hast. Du kennst die Gerüchte-
    küche – Tony ist vor einer Schwulenkneipe erledigt worden.
    Sal, mir machst du nichts vor. Jesus! ›Einen blasen‹ und
    ›Arschloch entjungfern‹. Du hast dich im Gefängnis von
    Joliet scheint’s an einiges gewöhnt.«
    Sal beäugte den Kies. Sal stank nach Tabak und Aqua
    Velva Lotion.
    »Du bist ein Kredithai, Sal. Ich will von dir nur, was du
    auch sonst treibst.«
    »A-a-also?«
    »Also, ich will Zugang zur Pensionskasse der Teamster.
    Du sollst mir jemanden dorthin vermitteln. Ich treibe den
    potentiellen Gläubiger mit entsprechender Vorgeschichte auf,
    und du stel st die Verbindung zu Sam und zur Pensionskasse
    her. Das ist alles. Verpfeifen brauchst du niemanden.«
    Sal beäugte das Geld.
    Sal lief der Schweiß übers Gesicht.
    Littel ließ weitere dreitausend Dol ar auf das Geldbündel
    fallen.
    »Okay«, sagte Sal.
    »Bring’s Giancana. Verspiel es nicht.«
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    Sal winkte lässig ab. »Die Sprüche kannst du dir sonst-
    wohin stecken. Denk dran, ich hab deine Mutter gefickt,
    somit bin ich dein Daddy.«
    Littell stand auf und holte mit dem Revolver aus. Der
    Lauf traf Mad Sal voll in die Zähne.
    Wie sagte Kemper Boyd – DEN INFORMANTEN
    EINSCHÜCHTERN.
    Sal spuckte Blut und Goldfüllungen. Ein paar Kids an
    der Bar glotzten. Littell glotzte sie nieder.
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    (Miami, 4. 2. 59)
    Das Schiff hatte Verspätung.
    Auf dem Anleger drängten sich Beamte des US-Zolls.
    Die US-Gesundheitsbehörde hatte auf dem Parkplatz ein
    Zelt aufgestellt.
    Die Flüchtlinge sollten geröntgt, und Bluttests sollten ge-
    macht werden. Wer eine ansteckende Krankheit hatte, kam
    in ein Staatliches Krankenhaus bei Pensacola.
    Stanton überprüfte die Passagierliste. »Einer von unseren
    Leuten auf der Insel hat uns die Daten zugespielt. Alle De-
    portierten sind männlich.«
    Wellen schlugen gegen die Poller. Guy Banister schnippte
    den Zigarettenstummel ins Wasser.
    »Das heißt, das sind Kriminelle. Castro wird ganz ge-
    wöhnliche ›unerwünschte Elemente‹ los, indem er so tut, als
    ob sie ›politisch unerwünscht‹ wären.«
    Die Landungsbrücke war von Verhörbaracken flankiert.
    Dahinter waren Scharfschützen des US-Grenzschutzes in
    Deckung gegangen. Sie hatten Befehl, beim geringsten An-
    zeichen von Unruhe scharf zu schießen.
    Kemper stand beim vordersten Poller. Die Gischt schlug
    hoch und sprühte ihm die Hosenbeine naß.
    Er hatte Auftrag, Teofilio Paez, den ehemaligen Sicher-
    heitschef der United Fruit Company, zu vernehmen. Einem
    CIA-Memorandum zufolge handelte es sich bei United Fruit
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    um »das größte, älteste und profitabelste amerikanische Un-
    ternehmen auf Kuba und um den größten Arbeitgeber der
    Insel für ungelernte und angelernte kubanische Arbeitskräfte.
    Sicherer Hort des kubanischen Antikommunismus. Kubani-
    sche Sicherheitsfachleute im Dienst der Firma rekrutieren seit
    langem antikommunistische Jugendliche, die begierig sind,
    sich in linke Arbeitergruppen und kubanische

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