Ein amerikanischer Thriller
auf den
Geschmack gekommen, als er Lana Turners Liebes-
briefe an Johnny Stompanato las, nachdem Johnny
von Lanas Tochter abgestochen worden ist. Johnny
hat reiche Witwen gebumst und sich dabei von einem
arbeitslosen Kameramann filmen lassen. Mickey besitzt
ein paar erstklassige Aufnahmen. Sag Mr. Hughes, daß
er sie für drei Riesen abstoßen will.
Gruß Lenny
DOKUMENTENEINSCHUB: 24. 2. 59. Hush-Hush-
Mitarbeiterbericht: Lenny Sands an Pete Bondurant.
Pete,
ich war mit Sal D’Onofrios Tour auf Achse. Ein
paar Skandälchen: 1. Sämtliche Kellnerinnen der
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Mitternachtsschicht im Dunes in Vegas sind Nutten.
Sie haben Eisenhowers Secret Service Crew bedient,
als Ike vor der Abgeordnetenkammer von Nevada eine
Rede hielt. 2. Rock Hudson fickt den Oberkellner vom
Cal-Neva-Restaurant. 3. Lenny Bruce ist dilaudidsüch-
tig. Die Bezirkspolizei von Los Angeles hat eine ganze
Abteilung eingesetzt, um ihn beim nächsten Besuch
auf dem Strip zu überführen. 4. Freddy Otash hat
Jayne Mansfield eine Abtreibung vermittelt. Daddy
war ein schwarzer Tellerwäscher mit 30-Zentimeter-
Pimmel. Peter Lawford hat Fotos, wo der Kerl sein
Gemächte streichelt. Eines habe ich Freddy O. abge-
kauft. Ich schick’s dir, damit du es Mr. Hughes geben
kannst. 5. Bing Crosby läßt sich in der Nähe von 29
Palms in einem Institut für alkoholabhängige Priester
& Nonnen trockenlegen. Dort hat ihn Kardinal Spell-
man besucht. Sie haben gemeinsam einen zur Brust
genommen und sind stockblau nach L. A. gefahren.
Spellman fuhr einen Wagen mit Mexikanern an und
drei mußten ins Spital. Bing hat sich ihr Schweigen mit
Autogrammfotos und ein paar hundert Dollar erkauft.
Als Spellman nach New York zurückflog, war er im
Delirium tremens. Bing blieb lange genug in L. A., um
seine Ehefrau zu verprügeln und kehrte daraufhin in
die Ausnüchterungsklinik zurück.
Gruß
Lenny
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DOKUMENTENEINSCHUB: 4. 3. 59. Persönliches
Schreiben: J. Edgar Hoover an Howard Hughes.
Lieber Howard,
ich wollte nicht versäumen, Sie schriftlich wissen zu
lassen, wie sehr sich Hush-Hush zum Guten verändert
hat, seit Mr. Bondurant Ihren neuen freien Mitarbeiter
engagiert hat. Ein Mann nach meinem Herzen, der
das Zeug zum ausgezeichneten FBI-Agenten hätte!
Ich freue mich stets auf die Abschriften der Berichte,
die Sie mir zukommen lassen! Wenn Sie deren Über-
mittlung beschleunigen wollen, soll Mr. Bondurant sich
mit Special Agent Rice im FBI-Büro Los Angeles in
Verbindung setzen. Danke auch für den Amateur-Film
über Stompanato und das Foto des beeindruckend
ausgestatteten Negers. Gefahr bekannt, Gefahr ge-
bannt: Man muß einen Feind kennen, bevor man ihn
bekämpfen kann.
Mit den besten Wünschen
Edgar
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DOKUMENTENEINSCHUB: 19. 3. 59. Persönlicher
Brief: Kemper Boyd an J. Edgar Hoover. STRENG
VERTRAULICH.
Sir,
unter Bezugnahme auf unser voriges Gespräch möchte
ich Ihnen einige pikante Informationen über die Ken-
nedy-Familie übermitteln, die ich von Laura (Swanson)
Hughes erhalten habe.
Gestützt auf eine flüchtig-freundschaftliche Bezie-
hung, ist es mir gelungen, ein gewisses Vertrauensver-
hältnis zu Miss Hughes aufzubauen. Meine Beziehung
zu den Kennedys verleiht mir Glaubwürdigkeit, und
Miss Hughes war beeindruckt, daß ich das Geheimnis
ihrer Abstammung zu ergründen vermochte, ohne mich
dieses Wissens vor Mitgliedern der Kennedy-Familie
oder ihren Freunden zu rühmen.
Miss Hughes erzählt gerne von ihrer Familie, aber über
John, Robert, Edward, Rose und die Schwestern äußert
sie sich nur sehr allgemein. Ihr Zorn auf Joseph P. Kenne-
dy Sr. ist allerdings bemerkenswert. Sie weist auf seine
Verbindungen zum Bostoner Gangster Raymond L. S. Pa-
triarca sowie einem ehemaligen »Alkoholschmuggler und
Financier« aus Chicago namens Jules Schiffrin hin und
kennt zahlreiche Anekdoten über die Rivalität zwischen
Mr. Kennedy und Howard Hughes. (Miss Hughes hat an
ihrem achtzehnten Geburtstag den Nachnamen »Hughes«
angenommen, statt des ihr von Kennedy und Swanson
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zugedachten »Johnson«, offensichtlich um ihren Vater
zu ärgern, den schärfsten Feind von Howard Hughes.)
Miss Hughes zufolge sollen Joseph P. Kennedys Bezie-
hungen zu Gangstern um einiges weitergegangen sein
als der übliche »Alkoholschmuggel«, den ihm die Presse
im Zusammenhang mit seinem vor der Prohibition so
erfolgreichen Scotch-Importgeschäft gerne unterstellt.
Namen kennt sie keine, und
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