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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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auf den
    Geschmack gekommen, als er Lana Turners Liebes-
    briefe an Johnny Stompanato las, nachdem Johnny
    von Lanas Tochter abgestochen worden ist. Johnny
    hat reiche Witwen gebumst und sich dabei von einem
    arbeitslosen Kameramann filmen lassen. Mickey besitzt
    ein paar erstklassige Aufnahmen. Sag Mr. Hughes, daß
    er sie für drei Riesen abstoßen will.
    Gruß Lenny
    DOKUMENTENEINSCHUB: 24. 2. 59. Hush-Hush-
    Mitarbeiterbericht: Lenny Sands an Pete Bondurant.
    Pete,
    ich war mit Sal D’Onofrios Tour auf Achse. Ein
    paar Skandälchen: 1. Sämtliche Kellnerinnen der
    267
    Mitternachtsschicht im Dunes in Vegas sind Nutten.
    Sie haben Eisenhowers Secret Service Crew bedient,
    als Ike vor der Abgeordnetenkammer von Nevada eine
    Rede hielt. 2. Rock Hudson fickt den Oberkellner vom
    Cal-Neva-Restaurant. 3. Lenny Bruce ist dilaudidsüch-
    tig. Die Bezirkspolizei von Los Angeles hat eine ganze
    Abteilung eingesetzt, um ihn beim nächsten Besuch
    auf dem Strip zu überführen. 4. Freddy Otash hat
    Jayne Mansfield eine Abtreibung vermittelt. Daddy
    war ein schwarzer Tellerwäscher mit 30-Zentimeter-
    Pimmel. Peter Lawford hat Fotos, wo der Kerl sein
    Gemächte streichelt. Eines habe ich Freddy O. abge-
    kauft. Ich schick’s dir, damit du es Mr. Hughes geben
    kannst. 5. Bing Crosby läßt sich in der Nähe von 29
    Palms in einem Institut für alkoholabhängige Priester
    & Nonnen trockenlegen. Dort hat ihn Kardinal Spell-
    man besucht. Sie haben gemeinsam einen zur Brust
    genommen und sind stockblau nach L. A. gefahren.
    Spellman fuhr einen Wagen mit Mexikanern an und
    drei mußten ins Spital. Bing hat sich ihr Schweigen mit
    Autogrammfotos und ein paar hundert Dollar erkauft.
    Als Spellman nach New York zurückflog, war er im
    Delirium tremens. Bing blieb lange genug in L. A., um
    seine Ehefrau zu verprügeln und kehrte daraufhin in
    die Ausnüchterungsklinik zurück.
    Gruß
    Lenny
    268
    DOKUMENTENEINSCHUB: 4. 3. 59. Persönliches
    Schreiben: J. Edgar Hoover an Howard Hughes.
    Lieber Howard,
    ich wollte nicht versäumen, Sie schriftlich wissen zu
    lassen, wie sehr sich Hush-Hush zum Guten verändert
    hat, seit Mr. Bondurant Ihren neuen freien Mitarbeiter
    engagiert hat. Ein Mann nach meinem Herzen, der
    das Zeug zum ausgezeichneten FBI-Agenten hätte!
    Ich freue mich stets auf die Abschriften der Berichte,
    die Sie mir zukommen lassen! Wenn Sie deren Über-
    mittlung beschleunigen wollen, soll Mr. Bondurant sich
    mit Special Agent Rice im FBI-Büro Los Angeles in
    Verbindung setzen. Danke auch für den Amateur-Film
    über Stompanato und das Foto des beeindruckend
    ausgestatteten Negers. Gefahr bekannt, Gefahr ge-
    bannt: Man muß einen Feind kennen, bevor man ihn
    bekämpfen kann.
    Mit den besten Wünschen
    Edgar
    269
    DOKUMENTENEINSCHUB: 19. 3. 59. Persönlicher
    Brief: Kemper Boyd an J. Edgar Hoover. STRENG
    VERTRAULICH.
    Sir,
    unter Bezugnahme auf unser voriges Gespräch möchte
    ich Ihnen einige pikante Informationen über die Ken-
    nedy-Familie übermitteln, die ich von Laura (Swanson)
    Hughes erhalten habe.
    Gestützt auf eine flüchtig-freundschaftliche Bezie-
    hung, ist es mir gelungen, ein gewisses Vertrauensver-
    hältnis zu Miss Hughes aufzubauen. Meine Beziehung
    zu den Kennedys verleiht mir Glaubwürdigkeit, und
    Miss Hughes war beeindruckt, daß ich das Geheimnis
    ihrer Abstammung zu ergründen vermochte, ohne mich
    dieses Wissens vor Mitgliedern der Kennedy-Familie
    oder ihren Freunden zu rühmen.
    Miss Hughes erzählt gerne von ihrer Familie, aber über
    John, Robert, Edward, Rose und die Schwestern äußert
    sie sich nur sehr allgemein. Ihr Zorn auf Joseph P. Kenne-
    dy Sr. ist allerdings bemerkenswert. Sie weist auf seine
    Verbindungen zum Bostoner Gangster Raymond L. S. Pa-
    triarca sowie einem ehemaligen »Alkoholschmuggler und
    Financier« aus Chicago namens Jules Schiffrin hin und
    kennt zahlreiche Anekdoten über die Rivalität zwischen
    Mr. Kennedy und Howard Hughes. (Miss Hughes hat an
    ihrem achtzehnten Geburtstag den Nachnamen »Hughes«
    angenommen, statt des ihr von Kennedy und Swanson
    270
    zugedachten »Johnson«, offensichtlich um ihren Vater
    zu ärgern, den schärfsten Feind von Howard Hughes.)
    Miss Hughes zufolge sollen Joseph P. Kennedys Bezie-
    hungen zu Gangstern um einiges weitergegangen sein
    als der übliche »Alkoholschmuggel«, den ihm die Presse
    im Zusammenhang mit seinem vor der Prohibition so
    erfolgreichen Scotch-Importgeschäft gerne unterstellt.
    Namen kennt sie keine, und

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