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Ein amerikanischer Thriller

Ein amerikanischer Thriller

Titel: Ein amerikanischer Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Ellroy
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homosexueller
    Zuhälter, der von den übrigen Flüchtlingen verachtet
    wurde. Ich stufte beide Männer als gefährlich labil
    ein und habe sie entsprechend den vom Stellvertre-
    tenden Direktor festgelegten Schulungsrichtlinien
    ausgeschaltet.
    Sämtliche Männer wurden strengen Verhören un-
    terzogen, am Rande der Folter. Fast alle haben mutig
    Haltung bewahrt. Sämtliche Männer wurden, wie in
    den Ausbildungscamps der Marine Cops, einer Kom-
    bination von scharfem körperlichem Drill und verbaler
    Beleidigung unterzogen. Fast alle haben mit der idealen
    Mischung aus Zorn und Unterwürfigkeit reagiert. Die
    von mir ausgewählten vier Männer sind intelligent, auf
    kontrollierte Weise gewalttätig, streitlustig (sie werden
    in Miami gute Anwerber sein), autoritätsgläubig und
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    durch und durch proamerikanisch, antikommunistisch
    und gegen Castro. Dabei handelt es sich um:
    A) TEOFILIO PAEZ selbst. Geboren am 6. 8. 21.
    Früherer Sicherheitschef für United Fruit. Verfügt über
    eine Ausbildung in Waffen- und Verhörtechnik. Ehe-
    maliger kubanischer Marinetaucher. Fähiger Anwerber
    von V-Männern.
    B) TOMAS OBREGON. Geboren am 17. 1. 30.
    Ehemaliger Castro-Guerilla. Ehemaliger Rauschgift-
    schmuggler und Bankräuber in Havanna. Jiu-Jitsu-
    Kämpfer und im Umgang mit Sprengstoff geübt.
    C) WILFREDO OLMOS DELSOL. Geboren am 9.
    4. 27. Cousin von OBREGON. Ehemaliger fanatischer
    Linker, der zum rechten Eiferer wurde, als man sei-
    ne Bankkonten »nationalisierte«. Ehemaliger Drillser-
    geant der kubanischen Armee. Experte für Handfeu-
    erwaffen.
    D) RAMON GUTIERREZ. Geboren am 24. 10. 19.
    Pilot. Fähiger Verfasser von Propagandaschriften.
    Ehemaliger Folterknecht für Batistas Geheimpolizei.
    Experte in Abwehrtechnik.
    3. Ich habe mir die Gegend um das Gelände herum
    angeschaut, das die CIA für das Blessington-Camp
    erworben hat. Sie ist verarmt und wird von weißem
    Pack bewohnt, ein Großteil davon sind Ku-Klux-Klan-
    Mitglieder. Ich glaube, daß wir eine weiße Respekts-
    person brauchen, um das Camp zu leiten, einen Mann,
    der den Rednecks, denen es nicht paßt, daß Exilku-
    baner in ihre Gegend ziehen, Furcht einjagen kann.
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    Ich empfehle Pete Bondurant. Ich habe seine Akte
    als Marine im Zweiten Weltkrieg überprüft und bin
    beeindruckt: Er hat 14 Nahkampfangriffe auf Saipan
    überlebt, das Navy Cross erhalten und ist vom ein-
    fachen Soldaten zum Captain befördert worden. Ich
    rate Ihnen dringend, Bondurant als CIA-Mitarbeiter
    einzustellen.
    Das wär’s fürs erste. Wenn Sie mich brauchen, bin
    ich im St. Regis in New York zu erreichen.
    Gruß
    KB
    PS: Sie haben recht gehabt mit Castros Amerikareise.
    Er hat sich geweigert, in einem Hotel abzusteigen, das
    Negern den Zutritt verwehrte, ging anschließend nach
    Harlem und gab antiamerikanische Statements ab. Sein
    Verhalten vor der UNO spottet jeder Beschreibung. Ich
    beglückwünsche Sie zu Ihrer Vorahnung: Der Typ hat
    es »auf eine Zurückweisung« angelegt.
    DOKUMENTENEINSCHUB: 12. 5. 59. Aktennotiz: John
    Stanton an Kemper Boyd:
    Kemper,
    der Stellvertretende Direktor hat der Einstellung von
    Pete Bondurant zugestimmt. Ich bin mir noch nicht
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    sicher und will, daß Sie ihn einen Probelauf machen
    lassen, bevor wir mit ihm Kontakt aufnehmen. Denken
    Sie sich was aus.
    JS
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    23

    (Chicago, 18. 5. 59)
    Helen strich Butter auf eine Scheibe Toast. »Susans stille
    Wut macht mir zu schaffen. Seit sie von uns weiß, haben wir
    kaum mehr als drei- oder viermal miteinander gesprochen.«
    Littell wartete auf den Anruf von Mad Sal. Er schob das
    Frühstück weg – er hatte einfach keinen Appetit.
    »Ich habe mich genau zweimal mit ihr unterhalten. Manch-
    mal kommt mir al es wie ein Tauschhandel vor – eine Freun-
    din bekommen und eine Tochter verloren.«
    »Das scheint dir nichts auszumachen.«
    »Susan lebt von Ressentiments. Da ist sie genau wie ihre
    Mutter.«
    »Claire hat mir erzählt, daß Kemper eine Affäre mit einer
    reichen New Yorkerin hat, wollte mir aber nichts Genaueres
    sagen.«
    Laura Hughes war eine halbe Kennedy. Kempers Kennedy-
    Vorstoß hatte sich zum Zweifrontenkrieg entwickelt.
    »Ward, wo bist du in Gedanken?«
    »Es ist der Job. Er nimmt mich völlig in Anspruch.«
    »Da bin ich mir nicht so sicher.«
    Es war fast 9 Uhr – 7 Uhr in Gardena. Sal war ein
    eingefleischter Morgen-Spieler.
    Helen wedelte mit der Serviette. »Huhu, Ward! Hörst du
    mir überhaupt zu?«
    »Was meinst du damit? Du bist dir nicht so

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