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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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seinem Umschlag beurteilen. Thierry war wie ein dickes, in Leder gebundenes Buch mit einem prägefrischen Cover – die Seiten darin jedoch waren abgenutzt und vergilbt. Und die Geschichte würde einen nachts wachhalten, weil man Angst vor dem hatte, was im Kleiderschrank lauern könnte.
    »Bis dann, Sarah«, sagte er, bevor er im Club verschwand. Die Tür schloss sich langsam hinter ihm und fiel mit einem Klicken ins Schloss.
    Ich blieb eine ganze Weile regungslos stehen, während dicke Schneeflocken auf meinen Haaren und in meinem Gesicht landeten und auf meiner Haut schmolzen.
    Schließlich machte ich mich auf den Heimweg. Wenn ich im Midnight Eclipse blieb, würde ich mich nur mies fühlen, was ich aber genauso gut auf meinem Sofa konnte – wie zu einem
Embryo zusammengerollt. Eventuell würde ich sogar am Daumen lutschen. Natürlich auf die kindliche Art, nicht auf die ›meine Chefin hat sich am Brieföffner geschnitten‹-Art.
    Ich stieg vor meinem Wohnblock aus dem Bus und ging zielstrebig darauf zu, setzte einen Fuß vor den anderen. Wenn ich mich auf die leichten Dinge konzentrierte, kamen mir die schwierigen Dinge möglicherweise nicht mehr so erdrückend vor.
    Ein Fuß vor den anderen. Ein tiefer Zug von der kalten Abendluft nach dem anderen.
    Und eine Hand, die mir grob den Mund zuhielt. Ich war so überrascht, dass ich noch nicht einmal versuchte zu schreien. Wer auch immer es war, er drückte mich fest gegen sich, presste den Arm wie den Sicherungsbügel eines Karussell über meine Brust, und hielt mir mit der anderen Hand meinen Mund zu.
    Die Person war sehr kräftig und zerrte mich um die Ecke in eine menschenleere Gasse. Dann ließ er mich los.
    Ich fuhr herum, um fstzustellen, wer es war, und schrie unwillkürlich auf.
    Warum überraschte es mich nicht, Quinn vor mir zu sehen? Er war ganz in Schwarz gekleidet und lächelte nicht.
    »Dafür werde ich dir den Hintern versohlen.« Ich fuhr mir mit dem Handrücken über den Mund. »Was zum Teufel fällt dir ein?«
    Er griff in seine Tasche und zog ein Stück Seil heraus. Ich betrachtete es argwöhnisch.
    »Wozu ist das?«
    Er sah mir in die Augen. »Was ich vorhabe, wird dir nicht gefallen, aber du musst mitkommen.«
    »Ich komme ja schon.« Ich hob die Hände, um ihn von mir
fernzuhalten. »Kein Grund, mich wie einen Psycho zu behandeln. Also, warum sagst du mir nicht, was los ist, bevor ich ausflippe?«
    Er zögerte und schlang das Seil um sein Handgelenk, genau so, wie es ein potenzieller Würger vermutlich ebenfalls machen würde. Was meinen Gemütszustand nicht sonderlich stabilisierte.
    »Wir bekommen das Mittel«, sagte er. »Heute Nacht.«
    »Niemals.« Meine Stimme klang entschlossen, wenn auch wohl ein ganz klein wenig hysterisch. »Nein, Quinn, das kannst du nicht tun!«
    »O doch, kann ich. Es ist die beste Entscheidung, und wir profitieren beide davon. Ich werde dir das Mittel besorgen, ob du willst oder nicht. Also, wir können es mit oder ohne Knebel durchziehen, Sarah. Es ist allein deine Entscheidung.«
    Überflüssig zu sagen, dass der Knebel zum Einsatz kam. Kaum trat Quinn auf mich zu, fing ich an zu schreien, mehr aus einem Reflex heraus als aus Angst. Nicht dass mir jemand zu Hilfe gekommen wäre. Gab es denn gar keine guten Samariter mehr in der Stadt? Möglicherweise überwinterten sie ja alle im Süden, so wie die Zugvögel.
    In weniger als einer Minute hatte er mich verschnürt wie einen Thanksgiving-Truthahn. Wenigstens tat er mir nicht weh. Unwillkürlich wunderte ich mich darüber, wie viel Übung er darin zu haben schien, Frauen in dunklen Straßen zu fesseln.
    Im Hausschatten parkte ein Wagen. Ein paar Sekunden fürchtete ich, dass dies eine niveaulose Mafia-Entführung würde. Dass er mich in den Kofferraum einer ominösen schwarzen Limousine stopfen würde. Wie sich herausstellte, war es ein Mietwagen, ein silberner VW-Käfer, und ich durfte auf dem Beifahrersitz Platz nehmen, ich Glückspilz.

    Eine Zeit lang machte ich so viel Lärm, wie ich konnte, beschimpfte ihn, auch wenn der Knebel meine Worte leicht dämpfte und sie daher wie verschiedene Variationen von »Mrrghh!« klangen. Ich versuchte, das Seil zu lockern. Wahrscheinlich hätte ich mich gegen Quinn werfen können, aber vermutlich würde er dann im besten Fall nur die Kontrolle über das Auto verlieren und wir würden in einem brennenden, zertrümmerten Chaos im Straßengraben enden.
    Also blieb ich irgendwann still sitzen, richtete den Blick geradeaus und

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