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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Mädchen, bevor sein Blick fast träge zu Timothy wanderte, der bemerkenswert bleich geworden war.
    »Ich …«, stammelte Timothy. »Es tut mir leid, Meister. Sie wollte unbedingt herkommen. Ich weiß, ich hätte es ihr ausreden müssen, aber …«
    »Verlassen Sie diesen Club.« Thierrys Stimme war immer noch ruhig, aber sie hatte einen Unterton, einen tiefen, dunklen und unaussprechlich furchteinflößenden Unterton.
    »Ja, natürlich, machen wir.« Timothy sah ihm nicht in die Augen. »Nochmals, verzeihen Sie mir bitte.«
    Er stand auf und zerrte an Melanie. Sie drückte eine Hand auf ihre Nase, aus der das Blut nur so strömte. Ich war wohl kräftiger, als ich erwartet hatte. Hmm, vielleicht entwickelte sich meine Vampirkraft ja bereits. Nett.
    Thierry sah Timothy nicht an, sondern blickte starr geradeaus, mit unergründlicher Miene. Aber als Timothy an ihm vorbeiging, packte er den Arm des Jungen und zog ihn dicht an sich, um ihm leise etwas sagen zu können. Es war jedoch nicht so leise, dass ich es nicht gehört hätte.

    »Komm wieder, und es wird das Letzte sein, was du tust.« Seine Stimme klang wie Stahl, wie der Sicherungsbügel einer Pistole, der zurückgeschoben wird. Sehr gefährlich. »Du und deine Menschenfreundin.«
    Timothy antwortete nicht, sondern nickte nur, fast krampfhaft. Dann gingen Melanie und er hastig zur Tür und verschwanden nach draußen.
    »Du.« Das galt mir. Ich kam mir plötzlich nackt vor und hielt das leere Tablett als recht erbärmlichen Rüstungsersatz vor meine Brust.
    »Hmm?«
    »Wasch dein Gesicht und geh wieder an die Arbeit.« Er drehte sich um und ging zu seinem Ecktisch im Schatten.
    Sein typischer »Arschloch-Boss«-Tonfall gefiel mir zwar nicht sonderlich, aber mir war das, was da eben passiert war, ein bisschen peinlich. Ich musste lernen, meine Wut im Zaum zu halten. Nur weil ich jetzt Vampirkräfte entwickelte, konnte ich nicht herumlaufen und jeden verprügeln, der mich nervte. Jedenfalls nicht alle. Sonst würde ich ein Vermögen zur Maniküre schleppen.

9
    I ch zog hastig meinen Lidschatten nach, frischte meinen Lippenstift auf und versuchte, mein Haar so ordentlich zu frisieren wie es ging, angesichts meines immer durchsichtiger werdenden Spiegelbildes, mit dem ich mich begnügen musste. Ich versuchte nicht zu viel darüber nachzudenken, weil Furcht und Schmerz sonst meine Brust wie eine Klammer zusammenpressten.
Was sollte ich ohne Spiegelbild anfangen? Das war schlicht ein Unding!
    Nach zehn Minuten kam Zelda in den Waschraum, um nach mir zu sehen. Ich musste mich herumdrehen, um sie wahrnehmen zu können, weil ihr Spiegelbild überhaupt nicht mehr existierte.
    »Wie schaffst du das?« Ich deutete mit einem Nicken auf den Spiegel.
    Sie sah mich verwirrt an, bis sie begriff, was ich meinte, und zuckte dann mit den Schultern. »Man gewöhnt sich daran.«
    »Ich glaube nicht, dass ich das je kann. Am liebsten würde ich mich vor das nächste Kreuz werfen, das ich sehe.«
    Sie musterte mich prüfend. »Du machst Witze, stimmt’s?«
    »Klar. Mehr oder weniger.«
    »Kreuze können nichts ausrichten, weißt du? Das ist nur ein alberner Mythos.«
    Das war gut. Ich hatte mich nämlich schon gefragt, ob ich jetzt anfangen musste, Kirchen zu meiden. Das soll nicht heißen, dass ich häufig zur Kirche ging. Aber es wäre ganz nett, diese Möglichkeit zumindest zu haben.
    Ich bemühte mich, ihr zuzulächeln. »Als Nächstes wirst du mir sicher verraten, dass du nicht in einem Sarg schläfst, hab ich recht?«
    Sie nickte. »Diese Legende entspricht der Wahrheit. Leider kann ich mir nur eine Kiefernkiste leisten.« Sie lachte über meine verblüffte Miene. »Das war ein Scherz.«
    »Sehr komisch.«
    Sie warf einen Blick in den Spiegel. »Wenn es dich so stört, dann kannst du ein bisschen Geld sparen und dir eine Scherbe kaufen.«

    »Eine was?«
    »Man nennt sie ›Scherben‹. Sie haben eine reflektierende Oberfläche wie ein Spiegel, allerdings mit dem Unterschied, dass sie auch für uns funktionieren. Aber sie sind sehr teuer.«
    »Wie teuer?«
    »Wenn du fragen musst, kannst du dir vermutlich keine leisten. Ich kann es jedenfalls nicht.«
    Ich seufzte. »Die Geschichte meines Lebens.«
    »Ich denke, wenn es dir so missfällt, ein Vampir zu sein, kannst du immer noch nach dem Heilmittel fragen.«
    Ein Heilmittel! Sehr witzig. »Ja, das wäre toll.« Ich lächelte. »Nein, vorausgesetzt, ich überstehe die nächsten Wochen, denn dann bin ich bald in Mexiko. Dafür

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