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Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)

Titel: Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michelle Rowen
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Ich verstaute sie in meiner großen Schultertasche. Zelda riet mir, während der nächsten Tage alle vier Stunden etwas davon zu trinken. Danach könnte ich längere Zeit ohne aushalten. Wenn ich das Blut sehr stark verdünnt trank, würde mein Spiegelbild vielleicht nicht noch mehr verblassen, und ich würde auch keine weiteren unerwünschten Nebenwirkungen bekommen, wie ich sie nach den beiden Gaben von Thierrys Blut erlebt hatte. Ein Versuch konnte nicht schaden.
    Ich verabschiedete mich von Zelda und ging durch den dämmrigen Club zur Tür, was mich an Thierrys Nische vorbeiführte. Ich fühlte seinen Blick aus dem Schatten heraus.
    »Wohin gehst du?«, fragte er.
    »Nach Hause.«
    »So früh? Ich dachte, wir könnten uns noch unterhalten.«
    »Ein andermal. Vielleicht.«
    Ich hätte gern noch viel mehr gesagt, aber das hier war nicht der richtige Moment dafür. Morgen war auch noch ein
Tag. Der heutige Tag würde sehr bald nur noch eine ferne Erinnerung sein. Gott sei Dank.
    »Wie du willst«, sagte er.
    Ich ging an seinem Tisch vorbei, blieb dann jedoch plötzlich stehen. Ich hatte vielleicht doch noch die Zeit, wenigstens etwas zu sagen. »Es ist nicht das, was ich erwartet habe.«
    »Wie bitte?«
    »Letzte Nacht hast du gesagt, du würdest mir helfen. Und? Wo warst du den ganzen Abend? Du hast mir ein paar einfache Fragen beantwortet und mich ansonsten gemieden, als hätte ich die Pest. Und übrigens, ich habe nie gesagt, dass ich hier arbeiten will. Du hast mich nicht einmal gefragt, sondern einfach angenommen, dass ich dir helfen würde.«
    Er antwortete zunächst nicht, sondern starrte mich nur an. »Vielleicht war es falsch von mir, davon auszugehen«, meinte er schließlich.
    »Und was jetzt?«
    »Ich weiß nicht, was du hören willst.«
    »Nichts. Sag einfach nichts. Darin bist du ohnehin ganz groß.« Ich setzte mich wieder in Bewegung.
    »Sarah!«, rief er mir nach.
    Ich drehte mich um. »Ich weiß nicht, warum du dich überhaupt bereit erklärt hast, mir zu helfen. Es ist nicht zu übersehen, dass du mich nicht um dich haben willst.«
    Thierry schüttelte den Kopf. »Du bist irrational. Bitte setz dich.«
    »Ich will mich nicht setzen. Ich verstehe mein ganzes Leben nicht mehr, und aus dir werde ich schon gar nicht schlau. Ich weiß echt nicht, was ich von dir halten soll. Erst hilfst du mir, dann stößt du mich weg. Dann küsst du mich und stößt mich gleich wieder weg. Was willst du eigentlich?«

    Seine Lippen wurden zu zwei schmalen Linien. »Sarah...«
    »Und ich möchte noch sagen, dass von allen Dingen, die ich nicht verstehe, das, was du neulich nachts auf der Brücke gemacht hast, am wenigsten Sinn macht. Du bist ein sechshundert Jahre alter Vampir, der nicht so einfach umzubringen ist. Und dann willst du einfach ins Wasser springen und allem ein Ende machen? Glaubst du wirklich, dass das funktioniert hätte? Ich verstehe das nicht. Wir sind durch den Sprung nur nass geworden, das ist alles.«
    Er kniff die Augen zusammen. »Ich sagte dir bereits, dass ich darüber nicht mehr reden will.«
    »Ja, ja, schon gut. Mir wird allmählich klar, dass du unangenehmen Diskussionen gern aus dem Weg gehst. Soll ich dir mal was sagen? Du hast gewonnen. Die Diskussion ist vorbei. Ich verschwinde von hier.«
    Seine Augen glühten jetzt wie zwei silberfarbene Flammen. Ich hatte offenbar einen wunden Punkt getroffen. Na schön, ich wusste genau, wie ich es anstellen konnte, Männer so zu verlassen, dass sie mir nachhechelten. Ich stieß die schwarze Tür auf und verließ das Midnight Eclipse zum, wie ich beschlossen hatte, letzten Mal.
    Die kalte Nachtluft biss auf meiner Haut, aber ich ignorierte sie. Ich warf einen Blick auf das Neonschild von Clancys Bar. Nein, heute würde ich dort keine zweite Vorstellung geben. Ich würde direkt nach Hause gehen.
    Einen Block weiter parkte ein Yellow-Cab am Bürgersteig. Endlich lief mal etwas gut für mich. Das wurde auch Zeit. Ich schwankte auf meinen Stöckelschuhen, die im Laufe der Nacht immer unbequemer geworden waren, darauf zu.
    Die Straße war menschenleer. Es kam mir fast ein bisschen sonderbar vor. Es war Samstagnacht und noch nicht so spät,
dass es schon so ruhig sein sollte. Sicher, das hier war nicht gerade das Partyviertel der Stadt, aber trotzdem. Ich fühlte mich plötzlich sehr einsam.
    Und außerdem hatte ich das unheimliche Gefühl, beobachtet zu werden. Vielleicht war ich nach diesem miesen Tag aber auch einfach nur ein bisschen paranoid.
    Nein.

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