Ein Anfang mit Biss - Rowen, M: Anfang mit Biss - Bitten & Smitten (Immortality Bites 01)
Knie und fiel dann vornüber auf den Tanzboden. Sein Kopf landete nur wenige Zentimeter von mir entfernt. Ich blickte fassungslos hoch.
Thierry stand hinter ihm, in der Hand eine zerbrochene Weinflasche.
George sah ihn ebenfalls an. »Aua!«
Mir hatte es die Sprache verschlagen, und ich starrte
Thierry mit einem vermutlich recht albernen Gesichtsausdruck an.
»Und...«, Thierry sah sich in dem leeren Festsaal um. »War es eine nette Hochzeit?«
Ich schluckte. »Sie war entzückend. Du hast wirklich etwas verpasst.«
Er hockte sich hin und sah George skeptisch an. »Reiß dich zusammen. Das wird wehtun.«
George wollte protestieren, aber Thierry packte den Holzpflock und zog ihn aus Georges Brust. Das schmatzende Geräusch war widerlich.
George schrie einige Flüche, die ich noch nie gehört hatte. Ich merkte sie mir, um mein Vokabular aufzupolieren, während ich zusah, wie das Blut aus seiner Wunde sprudelte. Ich wusste, dass ich eigentlich die Fassung verlieren sollte, stattdessen jedoch knurrte mein Magen nur hungrig bei diesem Anblick. Allerdings würde ich diese bestürzende Erkenntnis für mich behalten.
»Wird er wieder gesund?«, fragte ich.
»Ja.« Thierry warf den blutigen Pflock zur Seite. »Mit der Zeit.«
Mein Blick zuckte zum Reverend. »Ist er... ist er...?«
»Tot?«, beendete Thierry den Satz für mich. »Nein.«
Er zog ein Handy aus der Tasche und rief die Polizei an, die zehn Minuten später auftauchte. Nachdem sie sich kurz mit Thierry unterhalten hatten, führten sie den immer noch etwas benommenen Reverend ab, während die ersten Hochzeitsgäste sich wieder hereinwagten.
»Was hast du ihnen erzählt?«, erkundigte ich mich.
»Zerbrich dir darüber nicht den Kopf.« Er hatte George aufgerichtet und führte ihn zur Tür.
»Thierry!«, rief ich ihm nach. Er drehte sich um, während George sich schwer auf ihn stützte. »Warum bist du eigentlich hier? George hat mir gesagt, dass du ihn geschickt hast, weil du so viel zu tun hättest. Ich habe nicht erwartet, dass du kommst, nachdem... nach unserer Diskussion neulich.«
Er holte tief Luft. »Willst du mir damit sagen, dass ich besser nicht gekommen wäre?«
»Nein, ganz und gar nicht. Im Gegenteil, dein Timing war perfekt. Es ist nur... George sagte, dass du beschäftigt wärest, weil es einen weiteren Überfall der Jäger gegeben hätte. Haben sie...«, ich schluckte schwer, »haben sie jemanden umgebracht?«
»Zum Glück wurde bei ihrem letzten Überfall niemand verletzt; aber auch der zweite Club wurde so stark zerstört, dass ich ihn schließen musste.« Er erwiderte meinen Blick und sah dann weg. »Ich hatte einfach das Gefühl, dass du mich brauchtest.«
Ich wartete auf eine nähere Erklärung, aber es kam keine. »Fährst du jetzt nach Toronto zurück?«
Er schüttelte den Kopf. »Ich kann George im Moment keine lange Autofahrt zumuten. Wir holen dich morgen früh um acht Uhr ab. Bitte sei dann bereit. Es sei denn, natürlich, du hast vor, noch länger hierzubleiben.«
»Nein, nein. Ich bin dann fertig.«
Er ging weiter zur Tür.
»Thierry!«, rief ich ihm nach. Er blieb stehen, drehte sich jedoch nicht um. »Ich... danke.«
Er ging wortlos hinaus, und das einzige Geräusch war ein langes, schmerzliches Seufzen von George, als er gegen den Türrahmen stieß. Abottsville ist für seine schmalen Türen bekannt.
Ich ging hinaus und sah zu, wie Missy und Richard in die Flitterwochen fuhren. Das fiel zwar ein bisschen gegen die Aufregungen zuvor ab, aber es musste genügen. Ich hörte, wie die Leute sich murmelnd über Reverend Micholby unterhielten, der jetzt endgültig übergeschnappt wäre... offenbar etwas, was man schon seit Jahren hatte kommen sehen. Warum nur konnte das meine Stimmung nicht heben?
Missy umarmte mich kurz.
»Du wirst es schon schaffen«, sagte sie.
Ich nickte, aber mir war klar, dass sie log, damit ich mich besser fühlte. »Sicher, klar schaffe ich das. Wir blutsaugenden Monster landen immer auf den Füßen.«
Sie wollte noch etwas sagen, aber ich hinderte sie daran.
»Du wirst es auch schaffen.« Ich lächelte sie an. »Richard ist ein richtiger Beschützer.«
Sie nickte, und Richard zwinkerte mir aus der Limousine zu. Missy stieg ein, und die Tür fiel hinter ihr ins Schloss. Niemand hatte Reis oder Konfetti, also winkten wir einfach nur zum Abschied. Am Kofferraum der Limousine war ein Schild in Form eines roten Herzens angebracht, das zwei verdächtig wirkende Löcher aufwies. Ich las den
Weitere Kostenlose Bücher