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Ein Antrag nach Mitternacht

Ein Antrag nach Mitternacht

Titel: Ein Antrag nach Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Candace Camp
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Schwiegervater arrangieren müssen. Diese Aussicht sollte eigentlich Abschreckung genug sein.“
    „Das dürfte wohl kein Grund sein“, hielt sie lächelnd dagegen, „um sich gegen eine junge Frau zu entscheiden.“
    „Na, ich weiß nicht. Wäre er mein Schwiegervater, würde ich mich mit ihm unterhalten müssen, und der Kerl ist sterbenslangweilig.“
    „Das stimmt. Vielleicht solltest du Rochford auf diese Tatsache aufmerksam machen.“
    Er schnaubte verächtlich. „Glaub bloß nicht, dass ich versuchen werde, dem Duke Ratschläge zu erteilen, die sein Liebesleben betreffen. Mancher mag ja denken, dass mein Dasein nicht viel wert ist, aber für mich ist es immer noch sehr kostbar.“
    Francesca legte den Kopf schräg und musterte Lady Mary und deren Schwester. „Sie wirkt ein wenig … blass für einen Mann wie Rochford, findest du nicht auch?“
    „Ich weiß nicht“, erwiderte Sir Lucien und bedachte Francesca mit einem argwöhnischen Blick. „Sie ist schüchtern. Vielleicht sprüht sie vor Wortwitz, wenn man sie erst einmal näher kennengelernt hat.“
    „Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie den gesellschaftlichen Verpflichtungen des Dukes gewachsen wäre. Sobald sie jemandem vorgestellt wird, bekommt sie einen roten Kopf und senkt den Blick.“
    „Mancher würde das als ansprechende Demut bezeichnen“, hielt Lucien dagegen.
    „Und ihr Aussehen entspricht auch nicht so ganz dem, was man bei Rochfords Geschmack erwarten würde.“
    „Höre ich da einen Hauch Eifersucht heraus?“, fragte Sir Lucien.
    Als Francesca sich zu ihrem Freund umdrehte, grinste der sie spöttisch an. „Unsinn. Warum sollte ich eifersüchtig sein?“
    Er antwortete nicht sofort, sondern musterte sie erst eine Weile. „Es kursiert auch noch der Name einer anderen Frau, an der der Duke interessiert zu sein scheint.“
    „Und welcher Name soll das sein?“, fragte sie erstaunt.
    „Eine gewisse Lady Haughston.“
    Sekundenlang starrte sie ihn nur an, da es ihr die Sprache verschlagen hatte. „Ich?“, brachte sie schließlich krächzend heraus und verdrehte die Augen. „Das ist ja absurd. Rochford und ich kennen uns schon eine Ewigkeit.“
    „Nur weil man sich lange kennt, schließt das eine Heirat nicht aus.“
    „Wir sind Freunde, weiter nichts.“
    „Was ebenfalls nicht gegen eine Heirat spricht. Auch wenn man davon ausgehen dürfte, dass das nach der Zeremonie nicht bei einer Freundschaft bleiben wird.“ Nach einer kurzen Pause fügte er an: „Du kannst nicht leugnen, dass du seit einigen Wochen einen deutlich freundlicheren Umgang mit dem Duke pflegst.“
    „Wie soll ich denn das verstehen?“ Sie öffnete ihren Fächer und begann, sich Luft zuzufächeln. Mit einem Mal schien es im Ballsaal viel wärmer geworden zu sein.
    „Rochford ist mit dir im Park ausgefahren, so wie er es auch mit Lady Mary gemacht hat.“
    „Das war nur einmal“, stellte sie sofort klar.
    „Mit Lady Mary war er auch nur einmal in seiner Kutsche unterwegs gewesen“, betonte Lucien. „Und du hast mehrmals mit ihm getanzt.“
    „Es ist nichts Ungewöhnliches daran, wenn Rochford mich um einen Tanz bittet.“
    „Dreimal innerhalb von zwei Wochen?“
    „Hast du etwa mitgezählt?“ Francesca sah ihn erstaunt an. „Zweifellos hat diese Gehäuftheit damit etwas zu tun, dass der Duke viel mehr Bälle besucht als sonst.“
    „Und er hat dich einige Male zu Hause besucht.“
    „Wir sind befreundet, das weißt du ganz genau.“
    „Wie oft hat der Duke dich in den letzten Jahren in deinen vier Wänden aufgesucht?“
    Hastig durchforstete sie ihre Erinnerung. „Ich kann mich nicht genau entsinnen“, erwiderte sie schließlich. „Aber ich bin mir sicher, dass er einige Male vorbeigekommen ist. Im Januar beispielsweise war er zweimal da, das weiß ich ganz genau.“
    „Ich bezog mich auf Besuche, die stattfanden, als seine Schwester nicht bei dir gewohnt hat.“
    „Also wirklich, Lucien, wie soll ich mich an jedes kleine Detail erinnern?“ Sie warf ihm einen aufgebrachten Blick zu. „Ich hoffe, dass du nicht derjenige bist, der solch idiotische Gerüchte in die Welt setzt.“
    „Natürlich nicht. Ich würde nie hinter deinem Rücken über dich reden.“ Er machte einen verletzten Eindruck. „Aber solche Dinge fallen nun einmal auf, und man sollte meinen, dass Freunde einen davon in Kenntnis setzen, falls …“
    „Komm mir bitte nicht mit diesem Tonfall, Lucien. Ich habe dir nichts erzählt, weil es nichts zu erzählen gibt.

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