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Ein Ballnachtstraum

Ein Ballnachtstraum

Titel: Ein Ballnachtstraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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nachts in die Nähe eines Bordells.“
    Die tanzenden Funken in den Tiefen seiner blauen Augen lösten Hitzewallungen in ihr aus. Und irgendwie schien er das zu spüren. Ohne weitere Umstände zog er sie an sich und küsste sie.
    Sie versteifte sich ein paar Sekunden in seinen Armen, und dann gab sie bebend nach. Er drückte sie an seine kraftvolle Brust. Sie schloss die Augen, und ihre Hand legte sich wie von selbst auf seine Schulter. Mit seinem Mund strich er sanft über ihre Lippen, bis sie diese auf sein Drängen hin vorsichtig öffnete.
    Er murmelte beifällig, sein Kuss wurde intensiver und ließ Eloise verheißungsvolle Freuden ahnen. Hinter ihren geschlossenen Lidern tanzten flackernde Lichter. Er schob seine Hand unter ihren Umhang und streifte mit den Daumen liebkosend die Unterseite ihrer Brust.
    „Eines Tages“, raunte er, ohne sich von ihren geöffneten Lippen zu lösen, „begegnen wir uns vielleicht zu einer passenderen Gelegenheit, und dann werde ich Sie in Versuchung führen.“
    „Sie haben mich bereits in Versuchung geführt. Hören Sie damit auf!“, flüsterte sie und schob ihn von sich.
    Lachend ließ er von ihr ab und setzte sich wieder auf seinen ursprünglichen Platz. „Warum zum Teufel sind Sie eigentlich hier, wenn Sie mir die Frage gestatten? Und was wollen Sie von mir?“
    Sie war drauf und dran, den Wagenschlag aufzureißen und ihm zu sagen, er solle sich zum Teufel scheren, sie komme auch ohne ihn zurecht. Aber die schiere Verzweiflung zwang sie zur Vernunft. „Lord Thornton ist bei Nacht und Nebel von zu Hause fortgegangen“, brachte sie mühsam gepresst hervor.
    „Das wundert mich nicht.“
    „Und seine Schwester auch.“ Aus Sorge, er könne ihr seine Unterstützung verweigern, sprudelte sie heraus: „Ich fürchte, sie ist mit diesem Taugenichts durchgebrannt. Ich muss sie finden, bevor sie sich ihre Zukunft ruiniert. Ihr Verlobter wird ihr diesen Fehltritt nie verzeihen. Die dumme Gans weiß doch nicht, was sie tut, verstehen Sie?“
    Er musterte sie schweigend. Vielleicht war er entsetzt über ihre Offenherzigkeit, ihr abfälliges Urteil über ihre Schutzbefohlene. Aber das Funkeln in seinen Augen gab ihr den Mut, es noch einmal zu versuchen. „Es tut mir leid“, sagte sie, um das betretene Schweigen zu unterbrechen. „Sie haben mir schon einmal geholfen, und ich kenne niemanden, den ich sonst bitten könnte. Ich möchte verhindern, dass die beiden in ihr Unglück rennen durch ihre Unbesonnenheit. Ich hätte Sie nie um Unterstützung ersucht, wenn …“ Wenn Sie auf dem Ball nicht mit mir getanzt hätten, ging es ihr unangebracht durch den Sinn. „Nun ja, wenn Sie nicht mit Lord Thornton befreundet wären.“
    Beschämt wandte sie sich ab, ihre Wangen glühten vor Aufregung. Ihr Blick erfasste das so vornehm wirkende Freudenhaus. Nicht auszudenken, was mir blüht, wenn ich zufällig von einem Passanten erkannt werde, schoss es ihr durch ihren wirren Kopf. Sie wäre für immer verloren.
    „Miss Goodwin.“ Zögernd sah sie ihn an. Sein verwegenes Lächeln verursachte ein befremdliches Flattern in ihrer Magengegend. Wie oft hatte sie Thalia davor gewarnt, sich davor zu hüten, dem Charme eines gut aussehenden Mannes zu erliegen?
    „Ich dachte, Sie hätten vielleicht eine Idee, wo ich Lord Thornton finden könnte“, fügte sie mutlos hinzu. Was kümmerte es diesen Mann, dass sie auf ihren Hungerlohn angewiesen war, von dem sie sich nicht einmal ein hübsches neues Kleid kaufen konnte. Was kümmerte es ihn, dass Thalia vielleicht genau in diesem Moment ihre Unschuld an einen verwegenen Schürzenjäger verlor. Und das während ihre verzweifelte Gouvernante einen anderen Frauenverführer um Hilfe anflehte, der nichts anderes im Sinn hatte, als so schnell wie möglich zurück in das Bordell zu kehren, um seiner Hure die Kleider vom Leib zu reißen. Wenn er es nicht bereits getan hatte.
    „Ich hätte nicht kommen dürfen.“
    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Nein, das hätten Sie nicht tun dürfen. Aber da Sie nun einmal hier sind, bin ich wohl verpflichtet, Ihnen zu helfen.“
    Sie konnte ihre Erleichterung nicht verbergen. „Wirklich? Oh, vielen Dank … Lord Drake. Ich wusste bis vor Kurzem nicht, wie ich Sie ansprechen soll.“ Ihr war ja auch nicht klar gewesen, dass er ein Boscastle war.
    Was sie daran erinnerte, dass er seiner Respekt einflössenden, würdevollen Schwester etwa so ähnelte wie der Satan einer Heiligen. Lady Lyons wäre zutiefst

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