Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Band aus Wasser

Ein Band aus Wasser

Titel: Ein Band aus Wasser Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cate Tiernan
Vom Netzwerk:
das denn heißen?«
    Richards Gesichtsausdruck war hart und angespannt. » Er schaut dich an und sieht … Thais’ Schwester.«
    Ich riss die Augen auf. » Halt die Klappe, du Bastard«, spie ich ihm entgegen. » Davon hast du absolut keine Ahnung! Du kennst mich nicht, du kennst ihn nicht, du weißt gar nichts!« Nach all der mächtigen Magie, die ich heute praktiziert hatte, gab mir das den Rest. Ich rannte auf den Ausgang zu und kümmerte mich nicht darum, dass er immer noch meine Autoschlüssel hatte.
    » Clio!« Richard hielt die Gartentür zu und wich mir gekonnt aus, als ich nach seinem Schienbein trat. » Ich versuche nicht, dir wehzutun oder dich traurig zu machen.« Seine Stimme war seltsam ruhig und sanft.
    » Na, dann hast du jetzt aber ganz schönen Mist gebaut«, schnauzte ich und versuchte erneut, ihn zu treten.
    » Verdammt, warum muss das so laufen?« Richards Stimme war jetzt laut und aufgebracht. » Ich versuche, mit dir zu reden! Zwischen uns ist irgendwas – da war immer schon etwas. Warum kannst du dich nicht einfach beruhigen und den Tatsachen ins Auge blicken?«
    » Weil du ein Idiot bist?«, gab ich zurück.
    » Clio.« Dieses eine Wort wirkte warm, einladend und plötzlich schaltete sich meine innere Alarmanalage aus. » Du und ich, wir sind uns sehr ähnlich. Du willst Luc nicht – er ist kalt. Du willst mich. Du und ich – zusammen sind wir Feuer.«
    Oh nein, konnte ich gerade noch denken, als Richard schon die Hand nach mir ausstreckte, und natürlich rührte ich mich nicht vom Fleck, sondern tat nur halbherzig so, als wolle ich ihn wegstoßen. Mühelos zog er mich an sich, ganz langsam, gab mir Zeit zu protestieren.
    » Nein … stopp«, flüsterte ich, als sich sein Kopf zu mir herunterbeugte. Mein Körper erkannte ihn und schon entzündete sich Aufregung in meiner Brust. Es war so dämlich, dass ich so leicht nachgab, doch jetzt gerade war er das Einzige in meinem Leben, was sich gut anfühlte.
    Richard hielt inne und sah mich an, sah, wie ich darauf wartete, dass er mich küsste. » Das sagst du immer«, erwiderte er leise. » Aber du meinst es nie. Du begehrst mich.«
    Auf keinen Fall konnte ich das zugeben.
    Seine Hand legte sich um meinen Rücken und zog mich näher an sich heran. Ich wurde seiner Größe gewahr, spürte seine schwerer wiegenden Muskeln … Er war so vertraut und doch anders.
    » Bitte mich, dich zu küssen«, flüsterte er. Sein weiches Haar strich über meine Haut.
    Ich konnte es nicht.
    » Frag mich und ich werde dich küssen«, überredete er mich so leise, dass ich ihn kaum hören konnte. » Du kannst alles haben, worum du mich bittest.« Er wartete. Ich konnte noch immer nichts sagen, doch innerlich zitterte ich, verzehrte mich nach ihm. So wie ich es immer getan hatte, trotz allem.
    » Was du auch willst«, sagte Richard, und bei seinen Worten rankte sich eine vorfreudige Erwartung um meine Nerven. » Du musst mich nur darum bitten.«
    Gute Göttin, ich hasste mich selbst. Ich wollte ihn so sehr.
    » Küss mich.« Es war kaum hörbar, doch es reichte. Sein Mund legte sich auf meinen, fest und warm, und er hielt mich noch fester in seinen Armen, als würde er verhindern wollen, dass ich von einer Klippe stürzte. Auf einmal war mir warm und ich fühlte mich in Sicherheit. Wirklich völlig lächerlich. Ich war glücklich, kam mir geliebt vor. Ich schlang die Arme um ihn und drückte ihn fest an mich. Unsere Münder öffneten sich, und ich küsste ihn so leidenschaftlich wie ich konnte, spürte, wie sich sein Herzschlag und sein Atem beschleunigten.
    Es war nicht genug. Ich fuhr mit den Händen unter sein Shirt, ertastete seinen neuen Körper mit der immer gleichen seidigen Haut und denselben festen Muskeln. Er stöhnte an meinem Mund, glitt mit den Fingern durch mein Haar und hielt meinen Kopf, um mich zu küssen, wo immer er wollte.
    Hier, in dem dunklen Garten, bat ich um mehr und immer mehr. Und er gab mir alles, egal, um was ich ihn bat.

Kapitel 27
    Eine Tochter ist am Leben
    » Du siehst viel besser aus.« Petra lehnte sich zurück und betrachtete ihr Werk. Ouida neben ihr lächelte. Ihr Gesicht wirkte ruhig, voller Kraft, und strahlte Magie aus. Die beiden hatten den Nachmittag damit verbracht, an Luc herumzufuhrwerken. Petra wusste, dass es länger gedauert hatte als sonst, weil es ihr beinahe unmöglich war, sich zu konzentrieren.
    Zum ersten Mal seit 250 Jahren hatte sie Melita wiedergesehen.
    Ihr eines Kind von fünfen, das überlebt hatte.
    »

Weitere Kostenlose Bücher