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Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition)

Titel: Ein bisschen Kowalski gibt es nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shannon Stacey
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beiden jüngeren Brüder an. „Das ist kein Vogel.“
    „Es reicht jetzt!“, rief Lisa zu ihren Kindern hinüber. „Das versteht ihr, wenn ihr ein bisschen älter seid.“
    „Wenn ich älter bin, werde ich ein Genie“, murmelte Brian und schaute auf seinen Teller.
    „Wir bekommen ein Baby“, sagte Kevin, bevor seine Familie wieder drauflosplapperte. „Ende Juni ist Stichtag.“
    Im Esszimmer seiner Eltern war es wohl noch nie so mucksmäuschenstill gewesen, was allerdings nicht lange anhielt, denn plötzlich redeten alle wild durcheinander.
    „Onkel Kevin bekommt ein Kind von einer Schwalbe?“, wollte einer seiner Neffen wissen.
    Kevin schlug sich gegen die Stirn. Herrgott, das konnte ja noch heiter werden.
    „Ich rede noch mal mit den Jungs“, versprach Lisa schnell.
    „Danke.“ Es fiel ihm so schon schwer, Beth davon zu überzeugen, dass er ein netter Kerl war. Da konnte er keinen Neffen gebrauchen, der sie für eine Prostituierte hielt … oder für einen Vogel.
    Die Fragen prasselten jetzt nur so auf ihn ein, und Kevin fiel auf, dass er kaum Antworten parat hatte. Viel mehr als den Stichtag und Beths neue Wohnung ihm gegenüber (nein, sie lebten nicht zusammen) hatte er seiner Familie nicht zu bieten.
    „Warum hast du sie denn nicht mitgebracht?“, fragte Mike.
    „Ich glaube, sie muss heute arbeiten. Ich habe sie angerufen und wollte sie einladen, aber sie ist nicht rangegangen. Und ein Handy besitzt sie nicht.“
    Seine Nichte hätte sich beinahe am Kartoffelbrei verschluckt, den sie unter den wachsamen Augen ihrer Großmutter nun doch aufessen musste. „Sie hat kein Handy? Ernsthaft? Wie verschickt sie denn dann SMS?“
    „Ich vermute, sie redet einfach mit den Leuten, so wie wir das früher alle gemacht haben.“ Trotzdem, Stephanie hattegar nicht so unrecht. Nicht wegen der SMS, aber wie sollte Beth jemanden erreichen, wenn sie Hilfe brauchte und gerade kein Festnetzanschluss in der Nähe war? Was, wenn es ein Problem gab und sie ihn nicht anrufen konnte? Die Frau brauchte ein Handy, verdammt!
    Eine Stunde später war Kevin vom Esszimmer auf dem Weg zum Bad, machte aber noch einen kurzen Abstecher in die Küche, um sich heimlich eine Portion vom Nachtisch einzuverleiben. Dort überraschte er Terry, die schon die Plastikfolie von der Schüssel gezogen hatte und gerade die Gabel eintauchen wollte.
    „Erwischt!“
    Terry zuckte zusammen, lächelte dann und legte einen Finger an die Lippen. „Hol dir eine Gabel!“
    Er stellte sich neben seine Schwester und schlang ihr einen Arm um die Schultern. „Wie geht es denn so, Schwesterlein?“
    „Besser. Die Paartherapie scheint zu helfen.“
    Terry und Evan waren im Frühling und Sommer ein paar Monate getrennt gewesen, hatten sich aber inzwischen wieder vertragen. Ihre Ehe war seitdem so etwas wie ein Entwicklungsprojekt.
    „Das freut mich wirklich. Du weißt ja, dass wir alle euch nur das Beste wünschen.“
    „Pass auf mit der Plastikfolie, sonst kriegt sie das sofort mit!“ Terry schaufelte sich Nachtisch in den Mund und schluckte. „Dr. Tiffany, die aussieht wie zwölf und ständig an ihren Locken spielt, behauptet, ich wäre kontrollsüchtig.“
    „Du? Niemals!“
    „Sehr witzig. Leg die Gabel nicht in die Spüle, sondern tu sie gleich in den Geschirrspüler.“ Terry breitete die Plastikfolie wieder über die Schüssel und überprüfte, ob alles genauso aussah wie vorher. „Tja … du wirst also Vater, was?“
    „Ja.“ Kevin lehnte sich gegen die Arbeitsplatte und verschränkte die Arme. „Mann, ich bin ein Pechvogel. Das Kind ist ausgerechnet vom einzigen weiblichen Gast meiner Bar, der sich mir nicht bereitwillig an den Hals wirft.“
    „Ich geb dir gern Dr. Tiffanys Nummer.“
    Er lachte und schlug sich dann erschrocken die Hand vor den Mund. „Mist!“
    Zu spät. „Packt mir ja den Nachtisch wieder richtig ein und stellt ihn zurück in den Kühlschrank, damit er nicht schlecht wird!“
    „Ja, Mom!“, rief Kevin ins Wohnzimmer.
    Terry verdrehte die Augen und leckte sich dann über den Daumen. „Da klebt noch was an deinem Mundwinkel, halt mal still.“
    Kevin duckte sich weg und wischte sich mit dem Ärmel über den Mund. „Wag es bloß nicht, mir mit deiner Spucke zu nahe zu kommen.“
    „Warte noch ein paar Jahre, dann rennst du mit Beth auch ständig rum und versuchst, anderen Leuten mit Spucke die Essensreste zu entfernen. Das geht ganz schnell.“
    Kevin stieß einen verächtlichen Laut aus, stellte sich aber

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