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Ein bisschen schwanger

Ein bisschen schwanger

Titel: Ein bisschen schwanger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K Dunker
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mich nach dem Biss weiterküsste, zuerst zärtlich, dann immer drängender.
    »Ich liebe dich, Linda, und ich weiß, dass du mich auch lieben wirst, auch wenn du das jetzt noch nicht glaubst, ich weiß, dass wir füreinander bestimmt sind, das ist von allen Mächten der Welt so gewollt, denn ich will dich, ich will dich mehr als alles andere!«

Eben so
    24. August
    »Es ist eben so passiert«, sagen wohl alle Mädchen, die zugeben müssen, dass sie nicht nachgedacht haben, dass sie alle Vorsätze und Ängste über Bord geworfen und sich von Liebesschwüren und körperlichen Trieben haben überrumpeln und mitreißen lassen.
    So war es aber!
    Patrick hatte auf Verführer und zärtlicher Liebhaber umgeschaltet.
    Er ist ein charakterliches Chamäleon, er kann sein Verhalten von einem auf den anderen Moment komplett ändern, man glaubt, einen völlig anderen Menschen vor sich zu haben. Natürlich wusste ich das, ich hatte seine unheimlichen Verwandlungen oft genug miterlebt.
    Und ich hatte mir fest vorgenommen, nicht mit ihm zu schlafen, ich hatte meiner Mutter mehrfach versichert, ich bräuchte die Pille nicht, ich wollte mich von Patrick lösen, statt mich noch mehr an ihn zu binden. Immerhin hatte ich ja schon etliche dramatische Trennungsversuche hinter mir.
    An diesem Tag, seinem Geburtstag, war ich vielleicht einfach zu mürbe geworden, um weiter Widerstand zu leisten. Was sollte passieren? Wir würden zur Versöhnung wie immer ein bisschen fummeln. Mehr Zeit bliebe ja gar nicht. In einer Viertelstunde sollten wir bei seinen Eltern sein. Wir müssten spätestens in fünf Minuten losfahren, um einigermaßen pünktlich zu kommen. Dann würde ich brav die kleine, förmliche Geburtstagsfeier über mich ergehen lassen, anschließend mit der Clique und einigen wenigen Freunden von ihm im Partykeller seines Elternhauses noch eine Party über die Bühne bringen, ihn in den nächsten Tagen nicht treffen, mich offiziell krankmelden, um Kraft zu sammeln, und dann endgültig Schluss machen.
    Vielleicht war ich durch meine Planung zu sehr abgelenkt. Ich lag, bevor ich auch nur »stopp« sagen konnte, in seinem Bett. Patrick verschloss mir den Mund mit seinem Zeigefinger und flüsterte, das schönste Geburtstagsgeschenk, das er je bekommen habe, sei ich. Die glücklichsten Momente seines zwanzigjährigen Lebens hätte er mit mir verbracht. Ich sei für ihn das einzige Licht auf der Erde, der einzige Stern am Himmel.
    »Mach die Augen zu.«
    »Patrick, wir müssen gleich los! « »Ich weiß. Aber ein bisschen Zeit haben wir noch. Stell dir vor, wir werden gleich draußen vom Blitz getroffen, von einem Lastwagen überrollt, von einem umstürzenden Baum erschlagen. Dann haben wir unsere Zeit nicht genutzt! Und das müssen wir doch, oder?«
    »Ach, Patrick.« Ich seufzte.
    Er kraulte durch mein Haar. »Doch, das müssen wir«, sagte er ernst, streifte rasch seine Unterhose ab und rollte sich mit einer einzigen schnellen Bewegung auf mich.
    »Patrick!«
    »Liebst du mich, Linda?«
    »Ich … jjj… ja.«
    »Dann tu’s auch!«
    Er bedeckte mein Gesicht mit Küssen, brachte seine Hände in Bewegung und überallhin, wiederholte immer wieder seinen letzten Satz, fing wieder an zu weinen, so lange, bis ich ihn zurückküsste, aus lauter Verzweiflung zurückküsste, und dann ist es passiert. Eben so.

Montag
    29. September
    Um 7 Uhr hatte ich meine Periode noch nicht.
    Ich setzte mich unlustig und schlapp an den Frühstückstisch. Mein Tee schmeckte mir so wenig wie das Butterbrot, und der Kaffeegeruch aus der Tasse meines Vaters verursachte mir Übelkeit.
    Um zehn vor acht hatte ich meine Periode immer noch nicht.
    Wenig später setzte meine Mutter, die an diesem Morgen zufällig einen Termin auswärts hatte und dabei an meiner Schule vorbeifuhr, mich und Melanie vor dem Eingang ab und lud mich ein, am Nachmittag einen Einkaufsbummel mit anschließendem Caf~besuch zu machen. Ich täuschte wichtige Arbeiten im Zoo vor und verschob die Verabredung auf den nächsten Tag. Kaum im Schulgebäude angekommen, rannte ich zur Toilette. Nichts.
    »Immer noch die Blasenentzündung?«, fragte Melanie. Ich brummelte eine Bestätigung.
    »Also, ich würd da zu Hause bleiben … «
    Wieder brummelte ich etwas und sie hakte nicht weiter nach. Aber um 10 Uhr, als wir uns in der Sammelumkleide für den Sportunterricht umzogen, ertappte ich sie bei einem neugierigen Blick.
    Um ihre Zweifel zu zerstreuen, verließ ich die Stunde zwischendurch, schloss mich

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