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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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ich von Kirk bekam, dass ich auf diesen hübschen jungen Mann verzichtete, an dessen Schoß ich mich vorhin noch gerieben hatte.
    „Wie beneidenswert, wenn eine Frau mit einem einzigen Mann glücklich sein kann“, sagte Grace philosophisch.
    „Du warst mit Drew glücklich.“ Ich erinnerte mich noch gut daran, wie verliebt sie gewesen waren, als ich sie das letzte Mal miteinander sah. Himmel noch mal, Grace hatte mit ihm schon über ein Haus in
Westport
gesprochen. Ich konnte immer noch nicht begreifen, warum sie sich plötzlich um 180 Grad gedreht hatte.
    „Ja, ich schätze, ich war glücklich“, sagte sie. „Wenn man es als Glück bezeichnen kann, mit einem Mann zu schlafen, der beim Sex nicht mal die Socken auszieht.“
    Claudia begann brüllend zu lachen, als ob es sich um einen Insiderwitz handelte. Und vielleicht war das auch so. Ich jedenfalls hatte nichts von Drews kleinem Tick gewusst. Und wenn schon, das war doch nun wirklich keine große Sache. Kirk trug beim Sex manchmal auch Socken, vor allem im Winter. Er hatte kalte Füße, verdammt noch mal.
    „Außerdem ist er fast nie downtown gegangen“, fügte Grace an.
    Das war nun wirklich lächerlich. „ Grace, du gehst doch selbst fast nie downtown. Ich kann dich ja nicht mal überreden, mich zu besuchen.“
    Dieses Mal war es Grace, die lachte.
    „Meine Liebe“, Claudia bedachte mich mit einem Blick, als ob ich ein wenig minderbemittelt wäre. „Sie meint DOWNTOWN“, endete sie und blickte bedeutungsvoll hinab in ihren Schoß.
    Oooh.
Dieses
downtown. „Na und“, platzte es aus mir raus. „Ich meine Kirk macht das … auch nicht so gerne. Und mich stört es nicht. Ich meine, ich weiß ja nicht mal, ob ich es mag.“ Allerdings klangen meine letzten Worte weniger überzeugend, weil ich plötzlich an Vincents – und sogar Randys – Geschicklichkeit in genau dieser Hinsicht denken musste.
    Jetzt lachte keine von beiden. Nein, sie schauten mich stattdessen ziemlich entsetzt an.
    Bis Claudia in dieses für sie typische Kichern ausbrach. „Es stimmt schon, Grace, Liebling.“ Sie verdrehte ihre geschminkten Augen. „Die Jugend ist bei den Jungen wirklich verschwendet …“
    Kurz darauf wurde ich Gott sei Dank aus diesem unbarmherzigen Gespräch gerissen, weil mich ein neuer Tanzpartner aufforderte, der sich Umberto nannte und nicht ganz so gut aussah, wie mein erster. Doch das war in Ordnung. Ich hatte zu diesem Zeitpunkt zwei Bacardi O Cosmos getrunken und auf Claudias Drängen hin einen kleinen Herradura. Sie hatte nämlich, als wir uns dem nächsten Thema zuwandten – ihrer Scheidung –, Durst auf Tequila. Mein Kopf war angefüllt mit Gedanken an DOWNTOWN, während ich mit Umberto über die Tanzfläche wirbelte. Und auch ich dachte dabei nicht an Chinatown.
    Dann wechselte ich den Partner und suchte mir einen Mann, der so groß war, dass ich das Gefühl hatte, mit seinem Bauchnabel Merengue zu tanzen.
    Doch ich amüsierte mich – vor allem, als meine beste Freundin sich uns anschloss und neben mir lachte, während wir mit unseren Partnern über die Tanzfläche flogen. Selbst Claudia hatte sich zum Rand der Tanzfläche bewegt, und wenn ich es über die vielen Köpfe hinweg richtig sah, bewegte sie sogar ihre Hüften zu dem pulsierenden Beat.
    Ich amüsierte mich sogar so sehr, dass ich die Zeit vergaß und auch nicht bemerkte, dass Michelle verschwunden war. Erst als wir schließlich die überfüllte Tanzfläche verließen und zur Bar gingen, entdeckte ich, dass meine kleine verheiratete Freundin, wie Grace sie nannte, ohne sich zu verabschieden, verschwunden war.
    „Hey, wo ist Michelle denn hin?“ fragte ich, nachdem wir die Getränke vom Barkeeper bekommen und einen weiteren Toast ausgesprochen hatten – diesmal auf die Latinlover, die, wie Grace verkündete, die letzten guten Männer auf Erden waren.
    Ich blickte zum anderen Ende der Bar, wo ich sie zuletzt gesehen hatte. Doch von ihr oder ihrem aufregenden Charmeur war nichts zu sehen.
    „Sie ist erwachsen“, sagte Grace, die meine Besorgnis bemerkte.
    „Allerdings“, meinte Claudia. „Vor allem in diesem Kleid.“
    Der Gedanke an Michelles verführerisches Kleid war nicht gerade beruhigend, vor allem, nachdem José den Blick in ihr Dekolleté so sehr genossen hatte. Zudem hatte sie ihre Drinks geradezu hinuntergeschüttet …
    „Ich schau mich nur mal eben um.“ Ich stellte mein Glas auf die Bar und bewegte mich durch die Menschenmenge.
    Ich lief einmal um die Bar, an der

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