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Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen

Titel: Ein bißchen Single - und andere bühnenreife Vorstellungen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lynda Curnyn
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wir an der frischen Luft waren, ging es mir besser. Das war das letzte Mal, dachte ich, als ich auf die Menschenmenge blickte, die noch immer versuchte, durch diese Tür zu gelangen. Ich hatte einen guten Grund, nicht mehr in Clubs zu gehen. Mit einem tiefen Seufzen dachte ich an Kirk, der jetzt friedlich in seinem Bett lag, wo ich auch hätte liegen sollen, direkt an seiner Seite.
    Doch im Augenblick musste ich mich um ganz andere Dinge kümmern.
    „Lass uns ein Taxi nehmen.“ Ich schleifte die schläfrige Michelle zum Straßenrand und hob den Arm.
    Kaum saßen wir hinten im Taxi, ratterte ich auch schon meine Adresse herunter.
    „Nein, nein, nein, nein,
nein
!“ rief Michelle. „Ich muss nach Hause.“
    „Fahren Sie bitte einfach zu meiner Wohnung.“ Der Taxifahrer warf uns durch die geöffnete Kunstglasscheibe einen etwas ungeduldigen Blick zu.
    „Nein!“
schrie sie. „Frankie bringt mich um!“
    Ich seufzte. „Okay, aber ist es wirklich in Ordnung, dass du alleine nach Hause fährst?“
    „Natürlich“, sagte sie leise, winkte mir zu und drückte sich noch tiefer in den Sitz.
    „Das geht schon in Ordnung, Miss“, versicherte mir der Taxifahrer, sein Blick glitt lüstern über all die nackte Haut, die aus Michelles Kleid herausfiel, als sie noch tiefer nach unten rutschte.
    Na klar. Ich seufzte erneut. Keinesfalls konnte ich sie in der Obhut dieses Kerls lassen, der dermaßen anzüglich grinste, dass Michelles kleiner Freund José dagegen wie ein Pfadfinder gewirkt hatte.
    Es sah so aus, als ob wir beide nach Brooklyn fahren mussten.

12. KAPITEL
    H appiness might just be a warm gun.
    Als ich um halb drei in der Frühe vor Michelles hübschem Einfamilienhaus stand und klingelte, war ich um 35 Dollar ärmer. Wie es schien, hatte Michelle nicht nur ihr Geld verloren – oder ausgegeben –, sondern auch ihren Schlüssel.
    Ich sah, wie im Wohnzimmer Licht anging, dann flog die Tür auf und Frankie Delgrosso stand in T-Shirt und einer grauen Jogginghose, die schon bessere Tage gesehen hatte, vor mir. Sein Haar war dünner geworden und sah irgendwie viel … aufgeplusterter aus, als ich es in Erinnerung hatte. Doch sein Gesicht war noch immer attraktiv, obwohl er nicht gerade freudig dreinschaute.
    „Was zum Teufel soll das?“ Er starrte Michelle an, deren schläfrig-entspanntes Gesicht bei seinem Anblick zu neuem Leben erwachte. „Sag nicht, dass du schon wieder den Schlüssel verloren hast.“
    Sie senkte den Blick schuldbewusst und wirkte in dem Moment wie ein zehnjähriges Kind, das dabei ertappt worden ist, wie es den Finger ins Marmeladenglas steckt. Wenn Frankie wüsste, wo ihre Finger in dieser Nacht in Wahrheit gewesen waren!
    „Sie hat etwas zu viel getrunken“, erklärte ich.
    Er sah mich an, als fiele ihm jetzt erst auf, dass ich dabei war. „Hi, Angie. Wie geht es dir? Ist schon verdammt lange her, wie?“
    Ich lächelte. Es war lange her. Vermutlich hatten wir uns zuletzt bei seiner Hochzeit gesehen. „Wie geht es dir, Frankie?“ Ich beugte mich vor und empfing seinen flüchtigen Kuss.
    „Tut mir Leid wegen Michelle.“ Er betrachtete seine Frau, die erschöpft ächzte und sich auf den Boden setzte. „Ich hoffe, sie hat deinen Junggesellinnenabschied nicht ruiniert.“
    Junggesellinenabschied
? Mir schwante etwas.
So
hatte Michelle also erklärt, dass sie einen Abend in New York City verbringen wollte. Mein Gott, warum hatte sie ihm nicht einfach die Wahrheit gesagt?
    Als ich so auf sie herunterschaute, überlegte ich, dass Michelle vermutlich außer „Ich will“ nicht ein ehrliches Wort zu Frankie gesagt hatte. Und selbst die Wahrheit dieser beiden Worte war fraglich, wenn man mal an ihr kleines Stelldichein in der Toilettenkabine dachte.
    „Gratuliere, übrigens.“ Frankie lächelte mir zu. „Die kleine Angie DiFranco wird also endlich sesshaft.“ Er lachte, als ob ihn die Vorstellung amüsierte. „Nun, irgendwann müssen wir alle mal ran, stimmt’s?“
    „Ja“, sagte ich resigniert.
    Er blickte auf Michelle, die sich direkt auf der Türschwelle zu einer Kugel zusammengerollt hatte. Dann beugte er sich herab, hob sie ohne Schwierigkeiten hoch, und warf sie sich über eine Schulter. Ganz Gastgeber fragte er: „Möchtest du reinkommen?“
    „Ach nein, ich werde einfach bei meiner Mom übernachten.“
    „Sicher?“ Er blickte auf die dunkle Straße. „Es ist schon spät. Ich kann dir ein Taxi rufen.“
    „Nee, das ist schon okay.“ Mir war es peinlich zuzugeben,

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