Ein bisschen verliebt - Rowen, M: Ein bisschen verliebt - Fanged & Fabulous (Immortality Bites 02)
von uns entfernt und wedelte mit dem Schwanz. »Barkley, hau ab!«
Barkley dachte nicht daran. Sein Schwanz klopfte auf den harten Holzfußboden. »Soll ich ihn rauswerfen und …«, er sah mir in die Augen, »… dann wiederkommen?«
Ich musste einfach darüber lachen. Einen Moment hatte ich gedacht, es wäre eine Ausrede gewesen, damit er mich schon wieder allein lassen konnte.
»Und er sollte vielleicht zuerst rausgehen, wenn du weißt, was ich meine.«
Er strich mit seinen Lippen über meine Wange, dann hinauf zur Rundung meines Ohres. Ich bekam weiche Knie, als er flüsterte: »Ich bin gleich wieder da.«
Dann stand er auf, langsam, ohne seinen Blick von mir zu lassen und verließ mit Barkley den Raum.
O ja, das war sehr, sehr schön.
Wer auch immer meine Wohnung in die Luft gejagt hatte, hatte eventuell auf direkte Anweisung von Amor höchstpersönlich gehandelt. Könnte doch sein. All meine Zweifel an Thierry lösten sich in Wohlgefallen auf. Ich konnte mich kaum noch an sie erinnern. Thierry war wundervoll, großzügig, fabelhaft, perfekt. Und unglaublich sexy. Ich war ein sehr glückliches Mädchen.
Und würde gleich noch viel glücklicher werden.
Veronique sollte sich ihre Weisheiten doch an den Hut stecken. An den Hut? Ha!
Ich lächelte und streckte mich träge auf der Matratze aus.
Sobald Thierry zurückkam, würde ich seine Welt auf den Kopf stellen.
Nach ein paar Minuten musste ich gähnen. Es war so ein langer, ermüdender, anstrengender Tag gewesen.
Ein sehr, sehr, sehr langer Tag.
Und sehr, sehr, sehr anstrengend.
Ich war so müde.
So schrecklich müde.
Nein..., dachte ich, aber irgendwie schien der Gedanke Lichtjahre entfernt zu sein. Wirst du wohl die Augen offen lassen…
»...«
Zzzz.
»Und dann bin ich eingeschlafen«, erklärte ich am nächsten Tag meiner besten Freundin Amy. »Wie Rip van Winkle. Und habe die vermutlich unglaublichste Nacht meines Lebens ruiniert. Ende, basta, aus.«
Amy schüttelte wortlos ihren blonden Schopf. »Wer bitte ist Rip van Winkle?«
Ich blinzelte und sah dann nach rechts und links, denn wir überquerten eine viel befahrene Kreuzung, nachdem wir bereits das vierte Bekleidungsgeschäft besucht hatten. »Ein alter Knacker mit langem weißem Bart, der zwanzig Jahre lang gepennt und ziemlich heißen Vampirsex verpasst hat.«
»Und was hat das mit dem zu tun, was mit deiner Wohnung passiert ist?«
»Nichts.«
»Ist das nicht irgendwie wichtiger als dieser Rip van Winkle?«
Ich räusperte mich. »Möglicherweise hast du recht.« Ich war obdachlos. Ich war immer noch geschockt,
dass die Relikte meiner gesamten achtundzwanzig Jahre in Flammen aufgegangen waren. Allerdings konnte der Schock auch mit meinem morgendlichen Anruf bei meinen Eltern zu tun haben. Ich hatte ihnen versichert, dass es mir gut ginge. Nur ein kleines Gasleck, nichts weiter. Sie hatten es so aufgenommen, wie gute Eltern das tun sollten. Sie waren ausgeflippt – die Ferngespräch-Variante. Sie hatten angeboten, mich abzuholen und mich für einen längeren Aufenthalt in meine Heimatstadt zurückzuholen. Nachdem ich das abgelehnt hatte, hielt mir meine Mutter einen fünfzehnminütigen Vortrag, dass ich in Zukunft bitte vorsichtiger sein müsste.
Ich konnte mir sehr genau ausmalen, wie lange ihr Vortrag dauern würde, falls ich ihr jemals verriet, dass ich ein Vampir geworden war.
Und jetzt war ich an einem geschäftigen Januartag in den Straßen von Toronto unterwegs, bewaffnet mit Thierrys Platin-Kreditkarte. Das Letzte, wozu ich heute Lust hatte, war einkaufen zu gehen – und das sollte etwas heißen, aber ich entschied mich, so gut ich konnte, dem »Plan« zu folgen.
Welchem Plan?
Blöde Jäger.
Amy war ebenfalls ausgeflippt, als ich sie angerufen und ihr erzählt hatte, was passiert war. Sie hatte mir etwas zum Anziehen geliehen, damit ich nicht in Nachthemd und Hausschuhen einkaufen gehen musste. Ich erzählte ihr von den Leibwächtern. Sie fand, dass es sich lohnte, für ein paar neue Klamotten unser Leben zu riskieren. Es war alles eine Frage der Prioritäten.
Ich fragte mich, ob die Jäger überhaupt wussten, wie ich aussah? Oder ob sie nur meinen Namen kannten? Chad hatte mich erst erkannt, als er meinen Namen gehört hatte.
Es war ein merkwürdiges Gefühl zu wissen, dass mich jemand umbringen wollte. »Nervös« traf es nicht so ganz. Sicher, Peter hatte mich umbringen wollen. Bis ich den Spieß umgedreht hatte. Er hatte mich unbedingt umbringen wollen.
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