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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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das Dach waren neu gemacht.
    Und erst der Vorgarten! Ein wahres Blumenmeer in üppigen Farben leuchtete ihr entgegen, selbst der Rasen war neu angelegt worden.

    Sie hatte nicht einmal bemerkt, dass Lucas die Wagentür für sie geöffnet hatte. Verblüfft nahm sie nun seine Hand, die er ihr reichte, und stieg aus.
    „Aber wie …” Ihr fehlten die Worte. „Wann hast du …”
    „Das habe ich die letzten fünf Tage gemacht.” Er hielt noch immer ihre Hand, als er sie den neu gepflasterten Weg entlang zur Veranda hinaufführte und ihr die Haustür öffnete.
    „Zusammen mit diversen Handwerkern, die doppelte Schichten gearbeitet haben”, fuhr er fort,
    „ganz zu schweigen von Nick. Er kann zwar nicht mit einem Pinsel umgehen, aber wenn es darum geht, elektrische Leitungen zu verlegen, ist der Mann ein Genie.”
    „Nick hat auch geholfen?” Immer noch total verwirrt, trat sie ins Haus.
    Der Geruch von frischer Farbe und Lack lag in der Luft. Die Wände waren weiß gestrichen, der Holzfußboden glatt geschliffen und poliert. Sogar das Eichengeländer der Treppe war frisch gebeizt.
    „Oben ist noch eine Menge zu tun, und die Küche ist auch noch nicht fertig”, bemerkte Lucas. „Du kannst dir neue Fliesen und Küchengeräte aussuchen. Für die Zwischenzeit habe ich einen kleinen, gebrauchten Kühlschrank, eine Kochplatte und eine Kaffeemaschine besorgt.”
    Wie angewurzelt stand sie einfach da und schaute sich um. Sie mochte kaum atmen, vor lauter Angst, dass alles wieder verschwinden würde. Dass sie aufwachte und feststellte, dass alles nur ein Traum gewesen war.
    Sie spähte zu Lucas und versuchte zu begreifen, was hier ge schah, doch er untersuchte gerade die Unterseite des Esstisches, den sie noch von früher erinnerte. Anscheinend hatte er sogar den aufarbeiten lassen. Er strich über eins der Beine, und ein Schauer überlief sie, als sie daran dachte, wie er mit seinen Händen vorhin über ihren Körper geglitten war.
    „Ich verstehe nicht, warum du das getan hast, Lucas”, sagte sie vorsichtig.
    Er zuckte mit den Schultern und richtete sich wieder auf. „In dem Zustand, in dem sich das Haus befand, hätten wir nicht hier wohnen können, und um nichts in der Welt wäre ich in das Haus deines Vaters gezogen, selbst wenn es jetzt mir gehört.”
    „Aber es gibt doch noch andere Häuser in der Umgebung”, fuhr sie unbeirrt fort. „Größere, schönere, in die du hättest einziehen können, ohne sie erst renovieren zu müssen.”
    Eine Sekunde lang schaute er sie scharf an, dann wurde sein Gesichtsausdruck wieder gleichmütig. „Wie du dich sicherlich erinnerst, haben wir vereinbart, dass du dieses Haus bekommst, nachdem wir geheiratet haben.”
    Ihre Vereinbarung. Es klang so kalt, so geschäftsmäßig. „Ich bin nur überrascht. Wir haben nie besprochen, wo wir leben wür den.”
    „Hast du deine Meinung geändert, Julianna?”
    „Natürlich nicht.” Sie hielt seinem Blick stand.
    Er schaute sie noch einen Moment lang an und ging dann die Treppe hinauf. „Das Badezimmer kann man benutzen, aber auch dort müssen noch neue Fliesen und Armaturen angebracht werden. Ich werde mir ein Büro in der Hotelsuite einrichten und tagsüber dort arbeiten. Wenn du möchtest, engagiere ich einen Dekorateur, der die Sachen hier zu Ende bringt.”
    „Das ist nicht nötig. Ich mache den Rest selbst.” Allein bei dem Gedanken wurde ihr vor Freude fast schwindelig.
    „Was ist?”, fragte Lucas über die Schulter hinweg, als sie ihm nicht folgte, sondern an der untersten Treppenstufe stehen blieb.
    Lächelnd ging sie die Treppe hinauf und ließ ihre Hand dabei über das Geländer gleiten.
    „Ich bin einmal hier hinunterge
    rutscht, als ich sechs war, und habe mir dabei einen Schneidezahn ausgeschlagen, als ich kopfüber unten ankam.”
    Er zog eine Augenbraue in die Höhe. „Dir fehlt ein Zahn?”
    Sie lachte laut auf, während sie ihm ins Schlafzimmer folgte. „Es war ein Milchzahn, du Dummkopf. Oh, Lucas, es ist wundervoll!”

    Die Morgensonne schien durch die neuen Holzfenster in das riesige Zimmer. Der Fußboden war neu gemacht, die Zierleisten und Türen waren entweder ersetzt oder aufgearbeitet worden.
    Aber es war das Bett, das ihre Aufmerksamkeit auf sich zog. Es war ein großes, antikes Kiefernbett. Sie trat zu dem ovalen Kopfteil und fuhr mit dem Finger über die kunstvollen Schnitzereien.
    „Mein Vater hat es für meine Mutter gemacht”, erklärte Lucas. „Ich hatte es vor zehn Jahren einlagern

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