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Ein Blick genuegt

Ein Blick genuegt

Titel: Ein Blick genuegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara McCauley
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oberflächlich gewesen.
    Immer wenn er sie fragte, ob sie etwas brauchte, hätte sie am liebsten gesagt, ja, Lucas, ich brauche dich. Aber sie hatte es nicht getan. Ihr Stolz hatte es ihr verboten. Doch trotz der täglichen Besuche von Nick Santos war sie schrecklich einsam.
    Nun, ich werde mich nicht von Lucas Blackhawk abhängig machen, dachte sie und richtete sich im Stuhl auf. Wenn er sie nicht wollte, selbst wenn er dieses Baby nicht wollte, würde sie es bekommen, und sie hätte wenigstens ihr Haus.
    Es würde ihr zwar nicht besonders gut gehen, aber sie würde die Situation akzeptieren.
    „Julianna, ist alles in Ordnung?”
    „Oh, es tut mir Leid, Dr. Glover.” Sie war so in Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass er sein Telefonat beendet hatte und sie beobachtete. „Haben Sie etwas gesagt?”
    Er nahm seine Brille ab und schaute ihr fest ins Gesicht. „Julianna, ich bin schon dein Leben lang dein Arzt. Ich habe dich sogar auf die Welt gebracht. Wenn du über diese Schwangerschaft nicht glücklich bist, sag es mir. Wir können zumindest darüber reden.”
    „Nein, nein. Es ist alles in Ordnung. Ich freue mich sehr auf mein Baby. Es ist nur so …. so schnell passiert. Ich kann noch gar nicht glauben, dass es wahr ist.”
    Dr. Glover lächelte. „Das ist eine ganz normale Reaktion. Hier ist eine Liste mit Vitaminen, die du nehmen solltest, sowie einige Informationsblätter zum Schwangerschaftsverlauf.”
    Sie nahm die Papiere, starrte darauf, und so ganz konnte sie es immer noch nicht glauben, dass sie ein Baby bekam. Ein Baby von Lucas.
    „Julianna”, erklärte Dr. Glover freundlich und beugte sich vor. „Ich habe mich seit deiner Geburt um dich gekümmert. Ich kannte deine Mutter und deine Großeltern. Und was ich jetzt sage, sage ich dir als Freund und nicht als Arzt.”
    Krampfhaft hielt sie ihre Handtasche umklammert und wartete.
    „Es ist kein Geheimnis”, fuhr Dr. Glover fort, „dass Lucas die Double-H-Ranch übernommen und deinen Vater ziemlich effektiv aus dem Feld geschlagen hat. Ich begrüße den Erfolg deines Mannes, seine Hartnäckigkeit und Entschlossenheit sowie seinen guten Geschmack, was Frauen betrifft.”
    Überrascht über seine Offenheit und seine Unterstützung ihrer Ehe, blickte sie ihn sprachlos an.
    „Lucas Blackhawk war, wie sein Vater vor ihm, ein Opfer der Gier deines Vaters. Es hat viel zu viele Opfer hier in dieser Stadt gegeben, Julianna, und du warst leider eins davon.

    Dein Vater ist ein kalter, hartherziger Mann, und ich bin nicht der Einzige, der froh sein wird, wenn er Wolf River verlässt. Du bist ganz das Kind deiner Mutter, die eine freundliche, schöne Frau war, und Lucas kann sich glücklich schätzen, dich zu haben.”
    Sie musste blinzeln, um die Tränen zurückzuhalten. Lucas mochte sie vielleicht „haben”, doch er wollte sie nicht. Aber sie mochte es Dr. Glover nicht erzählen, warum ihr Mann sie geheiratet hatte und dass er vielleicht nicht einmal zurückkehren würde.
    „So, aber vor allem musst du jetzt an dein Baby denken. Und ich möchte, dass du mit diesen Vitaminen sofort beginnst.” Dr. Glover stand auf. „Ich nehme an, dass du es Lucas selbst erzählen willst, also werde ich Larry im Drugstore anrufen, damit er die Sachen für dich einpackt und dir später die Rechnung schickt. Wenn Lillian das Rezept sieht, wird die ganze Stadt wissen, dass du schwanger bist, bevor du noch vom Parkplatz runter bist.”
    An diese Worte dachte sie, als sie dann wenig später zum Drugstore fuhr. Die Stadt würde es sowieso herausfinden, es war nur eine Frage der Zeit. Aber sie wollte wirklich nicht, dass Lucas es von jemand anderem erfuhr. Sie wollte es ihm selbst erzählen.
    Vielleicht sollte ich nach Dallas fahren, überlegte sie, während sie in der Apotheke darauf wartete, dass Larry den Kunden vor ihr zu Ende bediente. Oder sollte sie Lucas anrufen und es ihm am Telefon erzählen?
    Nein. Diese Idee gefiel ihr gar nicht. Sie wollte sein Gesicht sehen, wenn sie es ihm sagte.
    Sie wollte in seine Augen schauen, um festzustellen, ob es für sie noch Hoffnung gab, ob er sich überhaupt etwas aus ihr machte.
    Sie starrte aus dem Schaufenster auf das Four Winds Inn auf der anderen Straßenseite und überdachte ihre Möglichkeiten.
    Da erregte plötzlich ein Auto ihre Aufmerksamkeit. Ein Auto, dass sie die Luft anhalten ließ und ihr Herz zum Rasen brachte.
    Ein schwarzer Ferrari!
    Lucas? Sie beobachtete, wie ein Mann auf der

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