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Ein Dämon auf Abwegen

Ein Dämon auf Abwegen

Titel: Ein Dämon auf Abwegen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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statt dessen nahm er lediglich seinen Dolmetschanhänger ab. Nach einigen wüsten Drohungen meinerseits hatte Ganzfix noch einen zweiten herausgerückt, so daß wir nun jeder über einen verfügten. Wenn wir sie abnahmen, konnten wir sicher sein, daß niemand unsere Unterhaltung verstehen würde, während wir gleichzeitig Griffin im Auge behielten. Ich folgte Aahz' Beispiel.
    »Was ist los? Aahz?« fragte ich, sobald ich den Anhänger abgenommen hatte. »Weshalb diese Änderung des Plans?«
    »Die Sache wird langsam ein bißchen zu kompliziert«, erklärte er. »Es wird Zeit, daß wir mal unsere Variablen reduzieren.«
    »Unsere was?« fragte ich verwundert.
    »Hör zu!« sagte Aahz mit angespanntem Kiefer. »Wir werden alle Hände voll damit zu tun haben, dem Militär und dieser Massha-Biene aus dem Weg zu gehen, da können wir uns nicht auch noch ständig um Griffin kümmern. Er kann uns sowieso keine große Hilfe sein, und wenn er uns keine Hilfe ist, ist er automatisch ein Hemmschuh.«
    »Soviel Schwierigkeiten wird er uns schon nicht machen«, wandte ich ein.
    »Jede Schwierigkeit ist eine Schwierigkeit zuviel«, widersprach mein Ausbilder. »Bisher war er ja nur ein unschuldiger Dritter, den wir in die Sache hineingezogen haben. Das bedeutet, daß wir sicher sein müssen, ihn aus Veygus wieder herausholen zu können. Bist du dir da etwa wirklich sicher? Oder gefällt dir der Gedanke, ihn in einer fremden Stadt allein zurückzulassen?«
    Aahz argumentiert ja selten human, aber wenn er es tut, hat er immer recht.
    »Na schön«, seufzte ich. »Aber was wollen wir mit ihm machen? Du weißt doch selbst, daß ich ihn nicht in einen Stein oder einen Baum verwandeln kann. Nicht daß ich es tun würde, selbst wenn ich es könnte.«
    »Das ist doch nicht schwer«, meinte Aahz achselzuckend. »Du legst einen Schlafzauber über ihn. Das sollte ihn von Ärger fernhalten, bis wir zurück sind.«
    »Aahz«, sagte ich sanft und schloß dabei die Augen, »ich weiß nicht, wie man einen Schlafzauber verhängt. Weißt du das nicht mehr?«
    »Kein Problem.« Mein Ausbilder zwinkerte. »Ich bring's dir bei.«
    »Jetzt sofort?« fragte ich ungläubig.
    »Na klar. Hast du nicht zugehört, was Ganzfix gesagt hat? Es ist ganz leicht«, erklärte Aahz zuversichtlich. »Natürlich weißt du ja, daß es gar kein echter >Schlaf    »Ein was?« blinzelte ich.
    »Es ist ein magisches Drosseln des Stoffwechsels im Körper«, erklärte er hilfreich. »Wenn es ein Schlaf wäre, wie du ihn kennst, hätte man Probleme mit dem Flüssigkeitsverlulst und den neurophysiologischen Funktionen der ...«
    »Aahz!« unterbrach ich ihn mit erhobener Hand. »Ist der Zauber leichter zu begreifen als die Erklärung?«
    »Eigentlich ja«, gab er zu. »Ich dachte nur, du würdest es gerne wissen.«
    »Dann bring mir doch einfach den Zauber bei, ja?«

12
Raus aus der Pfanne, rein in das Feuer.
Die flambierte Frau
    Zum Glück war der Schlafzauber tatsächlich so leicht zu erlernen, wie Aahz es versprochen hatte, und so ließen wir Griffin friedlich schlummernd in einem Unkrautfeld am Wegrand zurück.
    Aus Vorsicht umgingen wir Veygus, um nicht aus Richtung Ta-hoe in der Stadt einzutreffen. Doch das erwies sich als überflüssig. Die Bewohner von Veygus waren viel zu sehr mit ihren eigenen Dingen beschäftigt, um uns überhaupt zu bemerken, von der Richtung, aus der wir kamen, ganz zu schweigen.
    »Das ist wirklich großartig!« gluckste Aahz, der sich beim Gehen eifrig in den Straßen umblickte. »Ich könnte diese Dimension richtig liebgewinnen!«
    Die Kriegsvorbereitungen in Veygus waren die gleichen wie in Ta-hoe, nur daß die Andenken hier nicht in Blau und Gold, sondern in Rot und Weiß hergestellt wurden. Langsam fing ich an, mir Gedanken darüber zu machen, ob dieser Krieg wohl jemals wirklich ausgefochten werden würde, oder ob er ausfallen mußte, weil alle viel zu sehr damit beschäftigt waren, Geld zu verdienen.
    »Schau dir das mal an, Aahz!« rief ich.
    Eine kleine Menge hatte sich versammelt, um einem lärmenden Redner zuzuhören. Bei dem, was ich davon mitbekam, gewann ich den Eindruck, daß ihre Klagen dieselben waren wie die der Ta-hoer: daß die Informationssperre der Regierung das Wetten beeinträchtigte.
    >Na und?« fragte mein Ausbilder achselzuckend. »Ob das auch Buchmacher sind?« überlegte ich. »Es gibt eine Möglichkeit, das herauszubekommen«, meinte Aahz.
    Bevor ich noch etwas

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