Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ein Dämon kommt selten allein

Ein Dämon kommt selten allein

Titel: Ein Dämon kommt selten allein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
Vom Netzwerk:
Possiltum, ich möchte Ihnen Don Bruce vorstellen, den Guten Paten des Syndikats.«

11
Ich will dir was sagen:
Ich werde dir das Geschäft ein wenig versüßen ...
Mephistopheles
    »Oh! Das ist ja einfach wunderbar! Wer hätte das gedacht... eine andere Dimension, sagen Sie?«
    »Richtig«, entgegnete ich beiläufig. »Sie heißt Tauf.«
    Natürlich war ich völlig Don Bruces Meinung. Der Bazar von Tauf war wirklich etwas Besonderes, und jedesmal, wenn ich ihn besuchte, war ich aufs neue beeindruckt. Er bestand aus einem unglaublichen Wirrwarr von Zelten und Ausstellungsständen, die sich so weit in alle Richtungen erstreckten, wie das Auge reichte, vollgepackt mit genügend magischen Geräten und Wesen, um Phantasie und geistige Gesundheit auf eine harte Probe zu stellen. Er war der Hauptknotenpunkt des interdimensionalen Handels. Hier gab es alles, was Geld oder Kredit ermöglichen konnten.
    Diesmal war jedoch ich das erfahrenste Mitglied der Expedition. So gerne ich auch herumgestreunt wäre und in den Waren gestöbert hätte, war es doch wichtiger, daß ich gelangweilt und welterfahren tat... oder außerweiterfahren, je nachdem.
    Don Bruce führte die Parade an, mit großen Kulleraugen wie ein Bauernbursche bei seinem ersten Stadtbesuch, während Winkel-kat, seine beiden Leibwächter und ich selbst ihm folgten. Die Leibwächter schienen mehr Gefallen daran zu finden, sich um mich zu drängen, als ihre Vorgesetzten zu beschützen, aber schließlich hatten sie ja auch einige üble Erfahrungen mit Magik machen müssen.
    »Die Leute hier sehen aber ziemlich komisch aus«, flüsterte der eine mir zu. »Weißt du, irgendwie wie Ausländer.«
    »Es sind auch Ausländer, das heißt, vielmehr seid ihr welche«, sagte ich. »Ihr befindet euch in ihrer Heimat und weitab von zu Hause. Das hier sind Täufler.«
    »Teufel?« wiederholte der Mann und blickte ein bißchen verwirrt aus der Wäsche. »Soll das heißen, daß wir hier von Teufeln umzingelt sind?«
    Während es beruhigend für mich war, die Schläger des Syndikats in Angst und Schrecken vor etwas zu erblicken, an das ich selbst mich schon gewöhnt hatte, fiel mir dabei auch ein, daß das Geschäft, das ich mit ihnen abschließen wollte, möglicherweise den Bach hinuntergehen würde, falls sie allzusehr verschreckt wurden.
    »Sieh mal ... wie heißt du eigentlich?«
    »Guido«, vertraute mir der Mann an. »Und das da ist mein Vetter Nunzio.«
    »Schön. Also sieh mal, Guido, laß dich von diesen Komikern hier nicht ins Bockshorn jagen. Das sind ganz normale Händler wie andere auch. Nur weil sie ein bißchen komisch aussehen, heißt das noch lange nicht, daß sie nicht auch die Hosen gestrichen voll haben können.«
    »Wirst wohl recht haben. Übrigens, ich wollte mich noch für den Drink im Palast bedanken.«
    »Keine Ursache«, winkte ich ab. »Das war ja wohl das mindeste, was ich tun konnte, nachdem ich euch gegen die Zimmerdecke geknallt hatte. Das war übrigens wirklich nicht persönlich gemeint. Ich wollte euch beide nicht schlecht dastehen lassen, ich wollte vielmehr selbst gut dastehen ... wenn du den Unterschied verstehst.«
    Guido furchte ein wenig die Stirn.
    »Ich ... glaube schon. Ja! Jetzt hab ich's! Na, es hat jedenfalls funktioniert. Du hast echt gut dagestanden. Ich möchte dir wirklich nicht ins Gehege kommen, und Nunzio auch nicht. Wenn wir dir irgendwann mal einen Gefallen tun können ... du weißt schon, irgend jemanden für dich ein bißchen verbiegen oder so ... na ja, dann sag einfach Bescheid.«
    »He, was ist denn das?«
    Ich blickte in die Richtung, in die Don Bruce gerade zeigte, und sah einen Verkaufsstand voller kurzer, bemalter Stäbe, die alle in der Luft schwebten.
    »Ich nehme an, der verkauft Zauberstäbe«, riet ich.
    »Oh! So einen will ich haben. Aber geht bloß nicht irgendwo ohne mich hin!«
    Die Leibwächter zögerten einen Augenblick, dann folgten sie Don Bruce, als dieser sich in die Kaufverhandlungen mit dem Besitzer des Stands stürzte, der seinen neuen Kunden etwas verwundert anstarrte.
    »Zieht der sich immer so an?« fragte ich Winkel-kat. »Sie wissen schon, so ganz in Hellpurpur?«
    Der Syndikatssprecher blickte mich mit hochgezogener Augenbraue an.
    »Tragen Sie immer Grün, wenn Sie andere Dimensionen bereisen?«
    Nur um ganz sicherzugehen, hatte ich mir eine andere Tarnung zugelegt, bevor ich diese Mannschaft auf Tauf begleitete.
    Mir war eingefallen, daß es im Falle eines erfolgreichen Geschäftsabschlusses

Weitere Kostenlose Bücher