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Ein dunkler Gesang

Ein dunkler Gesang

Titel: Ein dunkler Gesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Phil Rickman
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hat.»
    «Tja …» Preston Devereaux lächelte. «Falls Sie doch noch draufkommen, dass er es ist und Sie den alten Bastard exorzieren wollen … von mir aus machen Sie ruhig. Mit allen Mitteln. Beseitigen Sie ein für alle Mal jede Spur, die noch von ihm in den Hügeln ist. Aber reden Sie nicht darüber.»

29 Spitzel
    Der Donnerstag begann schon schlecht und ging noch schlechter weiter. Gerade als Merrily ihre Tochter wegen der Coleman’s-Meadow-Sache zur Rede stellen wollte, rief Winnie Sparke an.
    «Merrily, haben Sie mit der Polizei gesprochen?»
    «Ja, habe ich, aber …»
    «Es ist nur, weil ich nichts gehört habe. Letzte Nacht habe ich kaum geschlafen vor Sorge. Als Tim mich angerufen hatte, wollte ich ihm einen Anwalt besorgen, aber davon wollte er nichts wissen. Er meinte, es wäre total verrückt, ihn zu verdächtigen. Und er meinte, das würden die auch von selbst schnell genug herausfinden.»
    «Also, Winnie.» Merrily setzte sich im Spülküchenbüro an den Schreibtisch. «Hmm … ich glaube, inzwischen wäre ein Anwalt vielleicht doch ganz gut.»
    Merrily hatte am Abend zuvor noch mit Bliss telefoniert, von dem sie erfahren hatte, dass Loste weiterhin in Haft bleiben sollte, solange nicht sämtliche Ergebnisse der Spurensicherung vorlagen.
    «Aber wie lange können Sie ihn denn ohne Anklage festhalten?», fragte Winnie.
    «Nein, was ich sagen wollte, Winnie …»
    Merrily machte Jane, die an der Tür aufgetaucht war, ein Zeichen, dass sie warten sollte. Doch Jane winkte ihr mit einem kläglichen Lächeln zu und war verschwunden.
Mist.
    «Was ich sagen wollte, war, dass ich nicht sicher bin, ob es
keine
Anklageerhebung gegeben hat. Ich habe mich mit der Ermittlungsleiterin unterhalten, und nach dem, was sie mir erzählt hat, hätte ich Tim ehrlich gesagt selbst zur Befragung bestellt. Und sei es nur, damit sich ein paar Beamte währenddessen in seinem Haus umsehen können. Tim macht einen sehr seltsamen Eindruck bei der Polizei, Winnie, und er redet nicht mit ihnen, und davon wird es nur schlimmer.»
    «Und seltsam ist gleichbedeutend mit irre, stimmt’s?»
    «Nein, aber …»
    «Haben Sie vorhin gesagt, Sie waren in seinem Haus?»
    «Mit der Polizei. Ich wurde gebeten, mir … ein paar Dinge anzusehen.»
    «Was für Dinge?»
    «Fotografien, Bücher …»
    «Warum?»
    «Weil sie versuchen, ihn einzuschätzen, sie wollen herausfinden, was für ein Mensch er ist.»
    «Dazu hatten sie kein Recht verdammt. Und Sie auch nicht.»
    «Ich habe ein paar Punkte zu erklären versucht, so gut ich konnte. Aber ich glaube nicht, dass ich sehr erfolgreich war. Es gibt einfach zu vieles, was ich nicht weiß. Zum Beispiel weiß ich nichts über seinen Hintergrund. Wie lange kennen Sie ihn eigentlich schon?»
    «Hintergrund? Sein Hintergrund könnte gar nicht besser sein. Die Eltern sind beide Orchestermusiker. Er war Musiklehrer in mehreren Privatschulen und ist schließlich im Malvern College gelandet. Hat für die Ortsmannschaft Rugby gespielt. Viel respektabler geht’s ja wohl kaum.»
    «Und dieses Projekt, das er da hat», sagte Merrily. «Das Oratorium … Hat er daran gearbeitet, als Sie ihn kennengelernt haben? Oder kam diese Idee von Ihnen?»
    «Was spielt das für eine Rolle?»
    «Dass er die Gestalt, die er gesehen hat, als Elgar auf seinem Fahrrad identifizierte … also, er hat doch dieses riesige Foto im Flur … Elgar ist äußerst präsent in Tims Haus.»
    «Er ist in Tims ganzem Leben sehr gegenwärtig.»
    «Und offenbar in gewisser Hinsicht auch in Wychehill.»
    «Was meinen Sie damit?»
    «Es ist nur … anscheinend hat Tim von Elgar dieses Bild im Kopf. Und es passt zu der … Erscheinung, die ein paar Leute – und auch Tim – offenbar gesehen haben.»
    «Was hat das alles damit zu tun, wie man ihn aus dem Knast holen kann?»
    «Und Sie sind Schriftstellerin und spezialisiert auf Mystizismus, das Übersinnliche, Heilungen … das Okkulte. Sie haben gesagt, dass Sie ihn mit Meditationsübungen unterstützen. Damit er vom Alkohol wegkommt und … vielleicht dasselbe kreative Potenzial wie Elgar entwickeln kann. Ein Mann, dessen bisherige Kompositionen, wenn ich es richtig verstanden habe, sehr … durchschnittlich waren. Er lebt also mit Elgars Musik, Bildern von Elgar … er taucht geradezu in Elgars Welt unter …»
    «Sie wollen gar nicht, dass er rauskommt, oder? Sie wollen sich nur bei der Polizei lieb Kind machen …»
    «Das hat nichts mit der Polizei zu tun.» Merrily merkte,

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