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Ein Earl mit Mut und Leidenschaft

Titel: Ein Earl mit Mut und Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julia Quinn
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Dame zu präsentieren, die eine ausgezeichnete Schwiegertochter abgebe. Mit derselben Ehrerbietung wandte sie sich Georges Mutter zu. „Lady Chervil.“
    „Wo ist denn die Dritte im Bunde?“, erkundigte sich Sir Charles.
    „Ich habe Marabeth eine ganze Weile nicht gesehen“, erwiderte Charlotte im selben Moment, als George sagte: „Ich glaube, sie ist dort drüben, an der Tür zum Garten.“
    Annelise nutzte die Gelegenheit, knickste auch vor ihm und sagte: „Mr Chervil.“ Er ergriff ihre Hand und küsste sie, und sie glaubte nicht, dass sie es sich einbildete, dass er sie länger als nötig hielt.
    „Reizend wie eh und je, Miss Shawcross.“ Er ließ ihre Hand los und richtete sich auf. „Ich bin verzaubert.“
    Annelise versuchte etwas zu sagen, war aber völlig überwältigt. Ihr war warm, sie bebte innerlich, und ihre Lungen fühlten sich merkwürdig an, als gäbe es auf der ganzen Welt nicht genügend Luft, um sie zu füllen.
    „Lady Chervil“, sagte Charlotte, „ich bin so entzückt von Ihren Dekorationen. Erzählen Sie mir doch, wie haben Sie und Sir Charles genau den richtigen Gelbton gefunden, der einem den Sommer nahebringt?“
    Es war eine höchst dümmliche Frage, doch Annelise liebte ihre Schwester dafür. Georges Eltern begannen sofort ein Gespräch mit Charlotte, was ihr und George ermöglichte, sich kurz miteinander zu unterhalten.
    „Ich habe Sie den ganzen Abend nicht gesprochen“, hauchte Annelise atemlos. Seine bloße Nähe ließ sie vor Erregung erzittern. Als sie sich vor drei Abenden getroffen hatten, hatte er sie leidenschaftlich geküsst. Der Kuss hatte sich in ihre Erinnerung gebrannt, und sie sehnte sich nach mehr.
    Was er nach dem Kuss mit ihr gemacht hatte, war nicht ganz so angenehm gewesen, aber aufregend hatte sie es dennoch gefunden. Das Bewusstsein, ihn auf diese Weise zu berühren, ihn dazu zu bringen, die Beherrschung zu verlieren ...
    Es war berauschend gewesen. Eine solche Macht hatte sie noch nie empfunden.
    „Meine Eltern und ich waren sehr beschäftigt“, sagte George, doch sein Blick verriet, dass er viel lieber bei ihr gewesen wäre.
    „Ich habe Sie vermisst“, sagte sie wagemutig. Ihr Benehmen war skandalös, doch sie fühlte sich auch skandalös, als ob sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen und ihrem Schicksal eine selbstgewählte Richtung verleihen könnte. Wie großartig es doch war, jung und verliebt zu sein. Die Welt würde ihnen gehören. Sie brauchten nur die Hände danach auszustrecken und ihr Glück zu packen.
    Georges Blick flackerte vor Begierde, und er sah sich verstohlen um. „Der Salon meiner Mutter. Weißt du, wo er ist?“ Annelise nickte.
    „Sei in einer Viertelstunde dort. Lass dich nicht erwischen.“ Er entfernte sich, um eine andere junge Frau zum Tanz aufzufordern - um jeder Spekulation über ihr im Flüsterton geführtes Gespräch den Boden zu entziehen. Annelise trat zu Charlotte, die sich inzwischen erschöpfend über alles Gelbe, Grüne und Goldene verbreitet und sich gerade erleichtert von ihren Gastgebern verabschiedet hatte. „Ich treffe mich in zehn Minuten mit ihm“, flüsterte sie. „Kannst du dafür sorgen, dass sich keiner fragt, wo ich bin?“
    Charlotte drückte ihr bestätigend die Hand und blickte dann vielsagend zur Tür. Niemand beachtete Annelise. Es war genau der richtige Zeitpunkt, sich zu empfehlen.
    Lady Chervils Salon zu erreichen dauerte länger, als Annelise gedacht hatte. Er lag auf der anderen Seite des Gebäudes - was vermutlich der Grund war, warum George ihn gewählt hatte. Außerdem hatte sie sich dem Salon auf Umwegen genähert, um den anderen Gästen nicht über den Weg zu laufen, die sich offenbar ebenfalls entschlossen hatten, zu zweit weiterzufeiern. Als sie schließlich in das dunkle Zimmer kam, wartete George dort schon auf sie.
    Er stürzte sich auf sie, noch bevor sie irgendetwas hätte sagen können, küsste sie wie verrückt, schlang die Arme um sie und knetete ihr Hinterteil mit besitzergreifender Intimität. „Oh, Annie“, stöhnte er, „du bist umwerfend. Kommst während des Balls hierher. So unanständig.“
    „George“, murmelte sie. Seine Küsse waren herrlich, und es war schmeichelhaft, dass er sie so sehr begehrte, aber sie war sich nicht sicher, ob es ihr gefiel, unanständig genannt zu werden. So war sie doch gar nicht, oder?
    „George?“, sagte sie noch einmal, diesmal fragend.
    Doch er antwortete nicht. Er atmete schwer, versuchte ihre Röcke zu heben, während er

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