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Ein echter Schatz

Ein echter Schatz

Titel: Ein echter Schatz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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niedergebrannt.«
    Ich nahm mir zwei Scheiben Brot, klatschte Senf drauf und belegte sie mit Schinken und Käse.
    »Genau genommen hat Lula das Feuer ausgelöst. Es war ein Versehen. Sie hat eine Flasche Äther angeschossen, und die Flüssigkeit ergoss sich über den Gasherd.«
    »Wir halten immer noch den Jungen in Handschellen fest. Was hast du mit ihm vor?«
    »Er ist ein Kautionsflüchtling. Ich muss mit ihm zum Gericht.«
    »Wenn du mit ihm zum Gericht gehst, wird man dich mit dem Feuer in Zusammenhang bringen. Das trägt dir nur noch mehr Publicity ein.«
    »Ich bin auf die Prämie angewiesen.«
    Ranger holte eine Flasche Wasser aus dem Kühlschrank. »Wenn du Geld brauchst, kannst du dir auch bei mir etwas dazuverdienen.«
    »Was muss ich tun?«
    »Meine Minderheitenquote erfüllen. Ich beschäftige nur eine einzige Frau, meine Haushälterin.«
    »Und was sonst noch?«
    »Diverse kleinere Jobs«, sagte Ranger. »Du könntest halbtags arbeiten. Je nach Bedarf.«
    »Und jetzt? Hast du jetzt auch Bedarf?« Ranger lachte.
    »Die Chance hast du verpasst«, sagte ich.
    »Die nächste kommt bestimmt. Während du unter der Dusche warst, kam übrigens ein Anruf für dich. Der Anrufer hat auf den Beantworter gesprochen. Solltest du dir anhören.«
    Die Nachricht war von Peter Smullen. Er wolle mich sprechen, ob ich bitte zurückrufen könne.
    Ranger lehnte am Küchentresen, die Arme verschränkt, und beobachtete mich.
    »Schwer vorstellbar, dass der Tag noch schlimmer werden könnte«, sagte ich zu ihm.
    »Du unterschätzt dich.«
    Ich wählte Smullens Nummer und musste mich erst an diversen Sekretärinnen vorbeikämpfen. Schließlich hatte ich ihn am Apparat.
    »Danke für den Rückruf«, sagte er. »Seit Dickies Verschwinden ist Ihr Leben sicher komplizierter geworden.«
    »Es ist auf alle Fälle interessant.«
    »Ich dachte, wir könnten uns mal nett unterhalten.«
    »Worüber?«, fragte ich ihn.
    »Ach, alles Mögliche.«
    »Das schränkt es natürlich sehr ein.«
    »Ich bespreche heikle Dinge nicht gerne am Telefon. Heute Nachmittag ist mein Terminkalender voll. Aber nach Feierabend könnten wir uns auf ein Glas treffen. Um acht an der Bar im Marriott?«
    »Gut. Bis acht, dann.«
    »Ich habe eine Verabredung«, sagte ich zu Ranger. »Offensichtlich bin ich sehr gefragt. Alle wollen mich sprechen. Die Polizei, Joyce Barnhardt, Peter Smullen.«
    »Hat Smullen gesagt, warum er dich sprechen will?«
    »Er sagte, er wollte sich mit mir unterhalten.« Über die Wanze, die ich ihm in die Tasche gesteckt hatte?
    »Und Joyce?«
    »Sie war heute Morgen hier. Sie wollte von mir wissen, wo ich Dickie versteckt hätte.«
    »Wie hat sie das gemeint? Zerhackstückt in kleine Happen, die du an Nachbars Katze verfütterst? Oder lebendig und wohlauf in deinem Schrank?«
    »Keine Ahnung.«
    »Dann finde es heraus. Vielleicht weiß sie etwas, was wir nicht wissen.«
    »Vielleicht solltest du lieber mit ihr reden«, sagte ich zu Ranger. »Sie hat was für dich übrig.«
    »Würdest du mich wirklich den Haien zum Fraß vorwerfen?«
    Ich musste lachen. »Hat der große starke Ranger etwa Angst vor Joyce Barnhardt?«
    »Lieber würde ich mich mit der Python anlegen.«
    »Joyce verliert schnell die Geduld. Erstaunlich, dass sie überhaupt noch an der Sache dran ist.«
    Rangers Handy klingelte, und er antwortete über die Freisprecheinrichtung.
    »Du hast um vier Uhr einen Termin«, sagte Tank. »Soll ich dich hinbringen?«
    »Ja.«
    »Ich stehe auf dem Parkplatz.« »Ich komme sofort.«
    Ranger holte die Schlüssel zu seinem Cayenne aus der Tasche und legte sie auf den Tresen. Dann zählte er vierhundert Dollar ab und legte sie ebenfalls auf den Tresen. »Caesar entwirft morgen ein Sicherheitssystem für einen neuen Kunden, und eine weibliche Sicht auf die Anlage wäre ganz hilfreich. Er holt dich morgen um neun Uhr ab. Ich schicke eine Uniform. Das Geld ist ein Vorschuss auf deine Dienste für uns.«
    Er drückte mich mit dem Rücken an die Wand, lehnte sich an mich und küsste mich. Seine Zunge verhakte sich in meiner, und unweigerlich verkrallten sich meine Finger in seinem Hemd, während eine Hitzewelle durch meinen Körper ging, meinen Magen durchströmte und sich Richtung Süden aufmachte. Er riss sich los von dem Kuss und sah mich mit einem angedeuteten Lächeln an, nur ein leichtes Anheben der Mundwinkel.
    »Und das ist der Vorschuss auf meine Dienste«, sagte er. Er schnappte sich seine Jacke und ging.

7
    Da ich jetzt nicht mehr

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