Ein ehrliches Angebot: Roman (German Edition)
Fröhliche Eck , grüßte nach rechts und nach links, öffnete die Tür zum Schmelzer und trat ein. Wie seltsam! Was will er hier?, fragten die Leute. Nun, vielleicht fand Arvid Lunde es an der Zeit, sein neues Ich vorzuzeigen? Er war eine Autorität, daran war nicht zu rütteln, ein Typ, der es zu etwas gebracht hatte, was wir nie erreichen würden. Dennoch war der alte Arvid Lunde durch den neuen hindurch erkennbar. Das wurde jedenfalls behauptet, als die Leute hinterher über den Vorfall sprachen. Erfolg kann sich auf so vielen Gebieten äußern, aber Menschen, die Erfolg haben, behaupten, dass es anders ist, als sie erwartet hätten. Lundes Erfolg lag in gewisser Weise in einem Mangel begründet, und das haftete ihm immer noch an. Normale Lottogewinner werden nicht zu reichen Leuten, nein, sie werden zu reichen Leuten, die im Lotto gewonnen haben. Arvid Lunde saß da mit seinem Bier und einem breiten Lächeln. Jäten, schneiden, stutzen!, rief die Valiumwalze. Ziegen-Jesus fiel später am Abend über Lunde her. Er beugte sich über den Tisch, drehte Arvid Lundes Anzugjacke um und sah auf der Innenseite nach, von welcher Marke sie war. Wir anderen protestierten und forderten ihn auf, sich gefälligst zu benehmen, nicht so unhöflich zu sein. Jetzt kam Lunde schon an seine alte Wirkungsstätte zurück, und dann wurde er so behandelt. Arvid Lunde lächelte, er war ein Mann, der es vertrug, wenn man ihn näher in Augenschein nahm.
Tom Ford, sagte Arvid Lunde.
Was noch? Tja, in der VG hatte Arvid Lunde es auf die Liste der zehn Nominierten für die Wahl zum Norweger des Jahres 1986 geschafft, zusammen mit Helge Jordal, Trygve Hegnar, Sissel Kyrkjebø, Erik Fosnes Hansen und anderen. In einem Kommentar zu den Nominierungen schrieb die VG , Arvid Lunde sei ein Beispiel dafür, wie wichtig es ist, Reichtum zu demokratisieren: Heute bedeutet Reichtum nur noch Haben, der neue Reichtum beruht mehr auf Meriten als auf Genen, schrieb die Zeitung. Sie war der Meinung, alles, was sich früher nur die Elite leisten konnte, sei heute für Leute mit Geld zu haben. Im Interview erzählte Arvid Lunde, er und seine Kameraden hätten in der Kindheit Gewürzregale gebaut, die sie für 25 Kronen das Stück verkauft hätten. Das Geld hätten sie in neues Material investiert, um bessere Gewürzregale bauen zu können. Schon damals habe er einen Riecher für Geschäfte gehabt. Die Millionen hätten ihn nicht so sehr verändert, er sei immer noch derselbe Junge. Er finde es positiv und negativ zugleich, zum Norweger des Jahres nominiert zu sein. Es sei schön, ein Rollenmodell zu sein, auf der privaten Ebene sei es weitaus surrealer, das müsse er zugeben. Was sehen Sie vor sich, wenn Sie in die Zukunft schauen?, fragte die VG . Arvid Lunde erwiderte, dass er so viel wie möglich erleben wolle, er wisse selbst, dass er dazu neige, sich zu stressen, er wünschte, er könnte die Zeit anhalten. Wissen Sie, sagte Arvid Lunde zur VG , am liebsten würde ich 500 Jahre lang leben.
Was noch? Nun, im Mai 1987 fuhr Arvid Lunde in die Finnmark, um Arnold Øvrebø beim Ramrod 2000 als Kartenleser zu dienen. Wir mussten zugeben, dass Lunde immer noch für Überraschungen gut war. Nie hatten wir den Mann auch nur ein einziges Wort über Autos verlieren hören, zwar hatte er, als er in Odda wohnte, einen schönen Audi gefahren, aber Wir Männer stellte auf fünf Seiten seine bevorzugten Autos vor. Lunde sprach vom exklusiven Bugatti (traumhaft unwirkliche Linienführung), vom neuen Alfa Romeo, der phantastisch war (keine einzige Kurve ist missglückt), und vom alten Citroën mit offenem Verdeck (das ist kein Sportwagen, das ist eine Meditation, in die man seine Familie packen und mit Picknickkorb und einer Flasche Wein eine Fahrt ins Blaue machen kann). Ramrod 2000 war ein Autorennen, bei dem die Teilnehmer in aufgemotzten Autos auf öffentlichen Straßen fuhren. Zum ersten Mal fand Ramrod 2000 in Norwegen statt. Die Aufgabe bestand darin, von Mehamn nach Oslo zu fahren, ohne von der Polizei oder dem Überfallkommando erwischt zu werden, also so schnell wie möglich durch Norwegen zu rasen. Natürlich war es verboten, so schnell zu fahren, wie sie es taten, aber was sollten die Behörden machen, wenn eine Clique Reicher erst einmal beschlossen hatte, das Rennen durchzuführen? Wir sind nicht reich, sagte der englische Organisator zur VG , wir sind einfach eine Clique Petrolheads . Arnold Øvrebø hatte schon dreimal an dem Rennen teilgenommen und war
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