Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark

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weiß.«
    »Und in dieser kleinen Parktasche hältst du an und stellst den Motor aus. Danach reden wir.«
    »Warum?«
    »Die Fragen stelle ich!«
    Hank zuckte unter dem stahlharten Klang der Stimme zusammen und nickte mehrmals. Er war ein guter Fahrer, und sein Truck passte soeben in die Lücke hinein.
    Einige Zweige kratzten noch über die Karosserie. Wenig später verstarb das Geräusch.
    Die Stille tat nicht gut. Sie war gefüllt mit einer Spannung, die Hank Miller körperlich spürte. Auf seinen Armen hatte sich eine Gänsehaut ausgebreitet. Er hatte Mühe, ein Zittern zu unterdrücken.
    »Schau mich an!«
    Miller drehte den Kopf nach links.
    Sie saß da und lächelte. Er sah das ebenmäßige Gesicht, aber er ließ sich von diesem Aussehen nicht täuschen. Diese Frau, die so perfekt wirkte, war gefährlich. Das sagte ihm der Blick in die dunklen Augen, in denen die Kälte von Eis lag.
    »Beruhige dich wieder, denn wir haben noch etwas vor. Dafür brauchst du gute Nerven.«
    Er nickte. »Was soll ich denn tun?«
    »Das werde ich dir genau sagen, wenn es so weit ist. Und du wirst nicht versuchen, dich zu weigern.«
    Hank Miller schluckte. »Was soll ich denn tun?«
    »Mir nur einen Gefallen erweisen.«
    »Und wer bist du?«
    »Ich heiße Fiona«, stellte sie sich vor.
    »Ja, ja, aber was soll ich? Warum bist du zu mir gekommen? Ich habe dich nicht einsteigen sehen. Du hast plötzlich hier neben mir gesessen. Ja, so war es.«
    »Es ist meine Art.«
    »Aber das geht doch nicht!«, rief Hank mit weinerlicher Stimme. Er war noch immer durcheinander. »Das kann ich einfach nicht glauben. So etwas muss man nicht hinnehmen.«
    »Doch, Hank, das musst du. Ab jetzt gebe ich die Regeln vor und kein anderer sonst.«
    Das Gespräch war in etwas normalere Bahnen geraten. Hank hatte sich auch wieder gefangen und konnte endlich die Frage stellen, die ihm auf dem Herzen brannte. »Wie bist du gekommen ? Wie ist das möglich gewesen? Das... das... kann ich alles nicht begreifen...?«
    »Es muss dich nicht interessieren. Ich bin da, und das reicht völlig aus.«
    »Du bist kein Mensch!«
    »Stimmt!«
    »Wer bist du dann?«
    Fiona war ehrlich. »Ich bin ein Engel!«
    Diese Antwort verschlug dem Trucker die Sprache. Er holte Luft, und es hörte sich an, als würde er schluchzen. »Ein Engel ohne Flügel?«
    »Die haben sich die Menschen hinzugedichtet. Manchmal tun die Engel ihnen auch den Gefallen und zeigen sich so. Ich aber bin anders. Ich bin etwas Besonderes, denn ich bin ein Engel aus der Hölle. Verstehst du das? Einer, der aus der Hölle kommt.«
    »Mein Gott, vom Teufel?«
    Sie kicherte, dann lachte sie. Zuerst noch sehr menschlich. Das aber hörte schnell auf, denn plötzlich drang aus dem offenen Mund ein tiefes Röhren, das mehr zu einem Untier gepasst hätte.
    Plötzlich wusste Hank Miller Bescheid. Bisher hatte er noch an eine Lügengeschichte geglaubt, nun aber dachte er anders darüber. Zudem sah er mit an, wie sich das Gesicht der schönen Frau veränderte. Es verlor seine normale Farbe. Grüne Flecken erschienen, die sich schnell über das gesamte Gesicht ausbreiteten und schließlich aussahen wie zahlreiche Schuppen. Der Kopf passte nicht mehr zu einem Menschen. Ein Reptil hätte mit ihm überhaupt keine Probleme’ gehabt.
    Der Trucker wollte schreien. Er konnte es nicht, und dann packten ihn noch zwei Klauen an, die mal Hände gewesen waren. Inzwischen hatten sie sich in grüne schuppigen Krallen verwandelt, die eisern die Gelenke des Mannes umklammert hielten.
    »Mach keinen Fehler, Freund!«, hörte er die raue und hohl klingende Stimme aus der Tiefe der Kehle. »Ich bin stärker als du. Ich bin ein Produkt der Hölle, und Menschen sind da, um mir zu dienen. Halte dir das immer vor Augen.«
    Hank Miller hatte jedes Wort verstanden. Er nickte nur, denn sprechen konnte er nicht.
    »Erinnere dich immer daran, dass ich es bin, der hier die Befehle gibt. Ich und keine andere Person. Hast du das begriffen?«
    »Ja.«
    »Darm ist es gut.« Die Krallen ließen den Mann los. Kaum war er von ihnen befreit, lief alles wieder normal ab. Die Frau verwandelte sich zurück. Aus der schrecklichen Gestalt mit der grünen Schuppenhaut wurde wieder ein normales menschliches Wesen, das ihn anlächelte. »Du hast alles gesehen, Hank. Ich hoffe auch, dass du es behalten hast. Denk daran.«
    »Ja...«
    »Darm können wir ja zur Sache kommen und damit zu den eigentlichen Dingen, derentwegen ich hier sitze. Ich habe dich nicht zufällig