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Ein Engel aus der Hölle

Ein Engel aus der Hölle

Titel: Ein Engel aus der Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht mehr im Büro bleiben. Die Strecke ist nicht eben kurz.«
    »Gut, dann würde ich vorschlagen, dass Sie sich gleich in den Wagen setzen«, sagte Durban. »Treffpunkt ist der Kiosk. Lassen Sie sich von den Kunden nicht abschrecken.«
    »Keine Sorge, wir kennen uns aus.«
    »Gut, bis dann.« Er legte auf, und auch ich ließ den Hörer langsam zurückgleiten.
    »Das ist es«, sagte Suko.
    »Und ob.«
    Er knetete sein Gesicht. »Da hat sich unser Freund Frank ja einiges vorgenommen. Ich frage mich, wie er mit so vielen Leuten fertig werden will?«
    »Durch die Hilfe eines Engels.«
    »Den du nicht erwähnt hast.«
    Ich lächelte breit. »Bin ich denn des Wahnsinns fette Beute? Nein, auf keinen Fall. Durban soll nicht misstrauisch werden. Wenn er merkte, dass wir Bescheid wissen, wird er sich anders verhalten. Darauf kannst du dich verlassen. So aber tun wir ahnungslos und lassen alles auf uns zukommen.«
    Von der Tür her meldete sich Glenda. »Wisst ihr, was mit bei der ganzen Sache nicht gefällt?«
    »Nein, aber du wirst es uns sagen.«
    Sie nickte mir zu. »Und ob. Welchen Grund hat er plötzlich, sich an euch zu wenden? Was hat ihn dazu getrieben? Doch nicht die Furcht, dass er es allein nicht schafft. Das würde ich ihm nie abnehmen. Ich denke, dass da noch etwas anderes dahinter steckt. Irgendein Plan, mit dem keiner von euch rechnet. Ich traue ihm nicht. Vielleicht hoffte er darauf, dass ihr beide bei der Aktion euer Leben verliert. Dann kann er weitermachen und braucht sich wegen des Engels nicht zu rechtfertigen.«
    »Ja, das könnte stimmen.« Ich lächelte. »Es ist ein Spiel der Notlügen, denn wir waren ja auch nicht ganz ehrlich zu ihm. Der einzig wahre Faktor wird wahrscheinlich der Bulgare Bukov sein.«
    »Soll ich nachschauen, was wir über ihn haben?«
    »Nicht nötig, Glenda. Uns reicht aus, was wir von Frank Durban gehört haben.«
    »Über den ich mir den Kopf zerbreche.«
    »Warum?«
    »Er ist ein außergewöhnlicher Typ« Glenda hob die Schultern. »Was reizt einen Engel dazu, sich mit ihm zu beschäftigen und ihm dabei so nahe zu kommen?«
    »Das kann ich dir auch nicht sagen. Manche Menschen haben eben einen guten Draht.«
    »Wohin? Zur Hölle?«
    »Ja, auch dorthin...«
    ***
    Suko und ich verließen uns auf das GPS-System, das uns durch den Londoner Straßenwirrwarr leitete. Im Normalfall brauchten wir es nicht, aber in dieser riesigen Stadt gab es noch immer Ecken, die uns nicht bekannt waren. Besonders, wenn sie abseits der ausgetretenen Pfade lagen.
    Wir hielten uns immer nördlich der Themse und fuhren in Richtung Osten. Hinein in das Hafengebiet mit seinen zahlreichen Docks und Kais, wobei die Canary Wharf am bekanntesten war.
    Bis dahin mussten wir allerdings nicht. Über die Tower Bridge waren wir auf die Südseite gefahren, um den Stadtteil Rotherhithe zu erreichen.
    Er ragte wie eine Faust in den Bogen der Themse hinein. Man konnte auch sagen, dass sie ihn umfloss. Hier sahen wir die Hinweise auf die ersten Docks.
    An der Ostseite des Southwark Parks fuhren wir entlang und vor der U-Bahn-Station Surrey Quays mussten wir uns in Richtung Greenland Dock wenden.
    Es war mittlerweile dunkel geworden. Die Nacht lag über der Stadt wie ein finsteres Tuch, das allerdings Löcher bekommen hatte, denn es gab die zahlreichen Lichter der Laternen, die die Straßen und auch den Weg zum Dock erhellten.
    Die Finland Street lag nördlich davon, und hier hatten sich einige Unternehmen Lagerplätze gesichert. Da waren die Hallen in Schnellbauweise errichtet worden, aber man hatte auch auf die noch alten Lagerhäuser zugreifen können, die aus rotem Backstein bestanden.
    Die Nähe des Wassers war zu riechen. Kein frischer Geruch. Eher ein leicht fauliger. Gearbeitet wurde hier auch. Lichtstarke Laternen säumten das Ufer des Greenland Dock.
    Wir fuhren langsamer. Das Ziel war erreicht, aber wo wir den Treffpunkt fanden, sagte uns das System nicht. Da gab es keinen Hinweis auf einen Kiosk, den mussten wir uns selbst suchen.
    Wir fuhren nicht über das Gelände, sondern blieben auf der Straße. Auch hier herrschte Verkehr. Es waren in der Regel Lastwagen, die Waren brachten oder abholten.
    Dann fiel uns der Pilz aus Licht auf. Wir verließen die Straße und erreichten einen freien Platz, dessen Mitte dieser Lichtpilz bildete, der zugleich der Kiosk war.
    »Wer sagt’s denn?« Suko lachte und rieb sich die Hände. Er lenkte den Wagen dorthin, wo auch andere Fahrzeuge standen. Wir stiegen aus. Schon

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