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Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück?

Titel: Ein Ex, ein Kuss - und neues Glück? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Fielding
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Schritte zurückzog. So schnell und heftig hatte er noch nie körperlich auf sie reagiert. Jedenfalls nicht seit ihrer einen gemeinsamen Nacht. Damals hatte sie zitternd in seinen Armen gelegen. Als sie ihn dann geküsst hatte, hatte er völlig die Beherrschung verloren.
    Danach hatte sie allerdings alles getan, um ihn auf Abstand zu halten.
    „Möchtest du vielleicht erst duschen?“, erkundigte sie sich und holte ihn mit ihrer Frage in die Gegenwart zurück. „Dann halte ich das Essen so lange warm.“
    Wahrscheinlich wäre eine kalte Dusche jetzt genau das Richtige, dachte er. Aber er konnte sich einfach nicht von ihr lösen.
    „Danke, ich esse erst mal mit dir“, sagte er und setzte sich, während sie weiter das Frühstück vorbereitete. Ihre Wangen glühten, und sie vermied es, ihn anzusehen. So hatte er sie noch nie erlebt. Andererseits war er auch schon lange nicht mehr mit ihr allein gewesen. Bei seinen letzten Besuchen hatte sie immer irgendeinen Mann an ihrer Seite gehabt. Zwar jedes Mal einen anderen, aber alle Begleiter hatten einen soliden, zuverlässigen Eindruck gemacht.
    „Ich gehe heute übrigens zu Fuß in die Stadt zu meinem Laden“, sagte sie. „Posie und ich können etwas Bewegung und frische Luft gut gebrauchen. Du kannst dir also meinen Wagen leihen, sofern du willst.“
    „Danke. Aber ich würde gern zusammen mit euch beiden in die Stadt gehen, wenn ich darf. Ich brauche nämlich auch Bewegung, nach gefühlten drei Tagen im Flugzeug.“
    Grace wollte ein Ei in die Pfanne schlagen, verfehlte aber den Pfannenrand, und das Ei zerbrach auf der Herdplatte. Es zischte laut und roch sofort angebrannt. Erschrocken fuhr sie zurück.
    „Hast du dich verbrannt?“ Bevor sie antworten konnte, war Josh auch schon bei ihr und betrachtete ihre Hand. Dann zog er sie zur Spüle und drehte kaltes Wasser auf.
    Besorgt sah sie zum Herd hinüber. „Lass mal, das ist nicht so schlimm. Ich würde jetzt lieber die Kochplatte sauber machen, sonst kriege ich das angebrannte Ei gar nicht mehr ab.“
    „Ich erledige das schon“, bot er an, nahm die Pfanne vom Herd und kratzte das Ei von der Platte.
    Grace drehte den Wasserhahn ab.
    „Willst du deine Hand nicht noch etwas …“
    „Nein, schon gut, es tut kaum noch weh. Außerdem habe ich viel zu tun.“ Sie fuhr sich mit ihren langen, schlanken Fingern durchs kurze Haar. „Zum Beispiel muss ich noch ein Bett für deine Mutter beziehen. Meintest du nicht, dass sie heute Morgen hier ankommen würde? Vielleicht bleibe ich doch lieber zu Hause und gehe nicht in die Stadt, damit ich sie reinlassen kann. Außerdem möchte sie bestimmt gleich Posie sehen. Auf der Beerdigung hat sie sie verpasst; an dem Tag hat eine Freundin von mir auf sie aufgepasst. Eigentlich war ich nämlich davon ausgegangen, dass deine Mutter noch ein paar Tage hierbleibt …“
    Grace hielt inne. Wahrscheinlich musste sie gerade an das denken, was Josh ihr erzählt hatte: dass sie ganz unten auf der Liste stand, was das Sorgerecht für Posie anging. Jetzt sah es allerdings so aus, als hätte seine Mutter daran gar kein Interesse – wenn sie nach der Beerdigung gleich wieder abgereist war, ohne vorher ihre Enkeltochter kennenlernen zu wollen.
    Aber so einfach war das alles nicht, das wusste er. Daher wollte er ihr lieber keine Hoffnung machen. „Ich habe keine Ahnung, wie meine Mutter zu Posie steht“, sagte er. „Aber du kannst davon ausgehen, dass sie dabei in erster Linie auf ihr eigenes Wohl bedacht ist und jetzt nicht etwa im Nachhinein noch großmütterliche Gefühle entwickelt.“
    Mit großen Augen sah sie ihn an. „Du musst deine Mutter wirklich hassen.“
    „Nein“, erwiderte er und wischte den Herd mit einem Stück Küchenpapier ab. „Ich hasse sie nicht.“ Das hatte er zwar lange geglaubt, aber dann hatte er gelernt, dass sich zwischenmenschliche Beziehungen nie so einfach auf einen Punkt bringen ließen. Weil die Menschen ihren Gefühlen und Impulsen manchmal völlig ausgeliefert waren und kaum Kontrolle über ihr Handeln hatten.
    Das kannte er von sich selbst. Und von Michael. Wenn sie beide ein Ziel vor Augen hatten, dann verfolgten sie es auch hartnäckig. Ohne Rücksicht auf die Konsequenzen, die das für andere hatte.
    Und als ihr Vater mit einer jüngeren Frau durchgebrannt war, hatte Joshs Mutter ihren Sohn einfach im Stich lassen, um ihr zweites Lebensglück zu finden.
    So ähnlich hatte er selbst sich Grace gegenüber verhalten, als er sie nach der

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